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Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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sofort den Kopf, doch als er Carter sah, schlug er nur mit dem Schwanz auf den Boden und wartete darauf, hinter den Ohren gekrault zu werden.
    Carter schaute ins Kinderbett, und genau wie er erwartet hatte, waren Joeys kleine graublaue Augen weit geöffnet. Sein Sohn schaute ihn direkt an. »Irgendwann«, sagte Carter und beugte sich vor, um dem Baby einen nassen Kuss auf die Stirn zu drücken, »erwische ich dich doch mal mit geschlossenen Augen. Ich werde so leise hereinkommen, dass nicht einmal du mich hörst.«
    Joey sah ihn an, als wollte er sagen: Ziemlich unwahrscheinlich .
    Im Schlafzimmer lehnte Beth halb sitzend an den Kissen. Der Fernseher lief mit leisem Ton, aber sie schlief tief und fest. Carter warf einen Blick auf den Fernseher, es war noch immer der Sender eingeschaltet, in dem The Vorhaus Report gelaufen war, obwohl inzwischen eine Sendung über die Gefahr lief, die von den illegalen Einwanderern aus Mexiko ausging. Carter nahm die Fernbedienung, die neben Beth’ Hand lag, und schaltete den Apparat aus. Kaum war das Gerät verstummt, da rührte Beth sich und schlug die Augen auf.
    »Wie lange bist du schon hier?«, murmelte sie.
    »Dreißig Sekunden.«
    »Du warst klasse, viel besser als dieser andere Typ.«
    »Er hatte einen dreiteiligen Anzug an.«
    Sie räusperte sich und rutschte im Bett ein Stückchen höher. »Aber du bist größer.«
    Er lachte und zog sein Hemd aus. Der Arm, an dem Geronimo ihn verletzt hatte, verheilte gut. Wenigstens war es ein sauberer Schnitt gewesen.
    »Dein Boss wird zufrieden sein.«
    »Gunderson ist nie zufrieden. Er ist nur manchmal nicht ganz so ungnädig.«
    »Hast du Hunger?«
    »Nein. Ich habe im Museum gegessen, bevor ich zum Sender gefahren bin.«
    »Sag nicht, dass du auf einem dieser Arbeitstische gegessen hast, mit den ganzen Knochen und Steinen um dich rum.«
    »Ich habe zusammen mit einem sehr interessanten Mann gegessen, den ich erst kürzlich kennengelernt habe.«
    Beth stöhnte. »Sag’s nicht – mit dem La-Brea-Mann.«
    »Du willst doch nicht, dass ich es sage«, erwiderte Carter, hängte sein Hemd und schließlich seine Hose auf.
    Er ging ins Badezimmer, duschte und behandelte seinen Arm mit einem Desinfektionsmittel. Als er in frischer Boxershorts und T-Shirt wieder herauskam, war das Licht aus, und Beth war bereits wieder eingeschlafen. Er überlegte, ob er noch nach unten gehen und eine Weile lesen sollte, doch plötzlich holte der Tag ihn ein, und er ließ sich auf den Rücken ins Bett fallen. Die Klimaanlage summte leise, und im Zimmer war es fast vollkommen dunkel.
    Er schloss die Augen und gab sich große Mühe, nicht an The Vorhaus Report oder Gunderson oder auch nur an den La-Brea-Mann zu denken. Schließlich hatte er Erfolg, als er bei einigen harmlosen Jugenderinnerungen landete an ein Feuerwerk am vierten Juli. Er gähnte, streckte seine langen Beine auf dem Laken aus und ließ seine Gedanken treiben. Böller, Maiskolben, im Garten Glühwürmchen fangen …
    Wie lange er geschlafen hatte, konnte er nicht einmal raten, doch in der Ferne, wie von einer anderen Welt, meinte er einen Hund knurren zu hören und schließlich ein kurzes Bellen. Doch es war gerade so schön gemütlich, und er hoffte, dass es aufhörte oder dass Beth aufstehen würde, um nachzusehen, was los war. Dann vernahm er ein weiteres Bellen, wütender dieses Mal, das abrupt abbrach, und er begriff, dass er selbst aufstehen und nachsehen musste, was da los war.
    Mühsam hob er die Beine aus dem Bett, stand auf und stolperte auf Joeys Zimmer zu. Seine nackten Füße traten in etwas Nasses im Flur, doch im Dämmerlicht des Nachtlichts im Kinderzimmer konnte er nur erkennen, dass es ein dunkler Fleck auf dem hellen Teppichboden war. O Mann, das würde teuer werden, den reinigen zu lassen, was immer es auch war. Er hatte keine Lust, dem Hauseigentümer davon zu erzählen.
    Das überließ er besser Beth.
    Als er die Türschwelle überschritt, stieß er gegen etwas Schweres, Pelziges, und als er nach unten blickte, sah er, dass es Champ war. Der Hund lag auf der Seite, mit aufgerissener Kehle. Heißes Blut spritzte in Richtung Tür. Ihm stockte der Atem, und als er wieder aufblickte, sah er die Augen, drei oder vier Paar, die ihn aus jeder Ecke des Kinderzimmers anstarrten. Sie waren gelb und bösartig, und die schlimmsten von ihnen, diejenigen, die ihn intensiv fixierten, gehörten dem großen grauen Kojoten, der das Rudel anführte.
    Und der jetzt in Joeys Kinderbett

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