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Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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stand. Der keuchend über dem Baby kauerte.
    Wie  … Carters Verstand konnte kaum akzeptieren, was er sah. Ein warmer Windzug wehte die Treppe hinauf und strich von hinten über seine Beine. Im unteren Flur hörte er die offene Haustür klappern. Hatte er  …
    Er wagte nicht, sich zu rühren. Die anderen Kojoten hatten sich überall im Raum niedergelassen, einer auf der Häkeldecke, die Champ für sich beansprucht hatte, einer auf der Fensterbank, ein dritter in der Ecke neben dem Schrank, von wo aus er jetzt unter der Kommode herumschnüffelte.
    Carter wollte nicht einmal nach Beth rufen, er wollte überhaupt nichts tun, das möglicherweise, auf irgendeine unvorhersehbare Weise das entsetzliche Bild vor ihm veränderte.
    Nicht, ehe er genau wusste, was zu tun war.
    Die Lefzen des Anführers waren nass vom Blut, Champs Blut, doch Carter konnte sehen, dass er Joey bis jetzt nicht angerührt hatte. Er lag auf dem Bauch, die Augen geöffnet, und trug einen blauen Schlafanzug. Seine winzigen Zehen krümmten sich, und Carter konnte sehen, wie er den Kopf hob, um das große Plüschtier besser sehen zu können, das plötzlich in seinem Bettchen aufgetaucht war.
    Nein, dachte Carter, nein … beweg dich nicht. Bitte, Gott, beweg dich nicht .
    Der widerliche Geruch von Fell und Blut erfüllte den Raum.
    Der Anführer senkte den Kopf, bis seine Schnauze nur noch wenige Zentimeter vom Kopf des Babys entfernt war. Doch sein Blick ruhte weiterhin auf Carter, als wollte er ihn verspotten.
    Carter schob sich vorsichtig näher heran, hoffte, dass er nah genug herankäme, um sich auf das Baby zu stürzen und es herauszuholen. Doch der Kojote auf der Decke erhob sich und begann mit gesenktem Kopf und gewölbtem Rücken laut zu knurren.
    Carter sah sich nach irgendetwas um, das er als Knüppel benutzen konnte, doch da war nichts. Selbst die Lampe auf der Kommode war nur ein kleines, fuchsrotes Glas in Form eines Elefanten.
    Joey gluckste, vielleicht spürte er, dass sein Vater im Zimmer war, und begann deswegen, Geräusche zu machen, glückliches, sinnloses Geplapper. Er strampelte mit den Beinen.
    Der Kojote im Kinderbett knurrte und schnappte in Carters Richtung. Seine gelben Reißzähne, von denen der eine übel gebrochen war, glänzten nass über dem Rücken des Babys.
    Die anderen Tiere waren in höchster Alarmbereitschaft, und Carter spürte, wie sie sich aus allen Richtungen näherten. Sein Mund war so trocken, dass er kaum sprechen konnte, doch mit leiser Stimme sagte er: »Ganz ruhig, ganz ruhig … so ist es gut, so ist es gut«, während er sich ein paar Zentimeter weiter an das Kinderbett heranschob.
    Doch gerade, als er nah genug dran war, um vorzustürzen und sich seinen Sohn zu schnappen, richtete das Alphatier seine Nackenhaare auf, sprang über das Gitter des Kinderbetts und Carter direkt an die Kehle. Der Aufprall war so heftig, dass Carter zurücktaumelte und gegen den Türrahmen krachte. Seine Füße glitten auf dem blutverschmierten Boden aus, die Hände tasteten nach der Schnauze der Bestie. Er spürte, wie ihr heißer Atem seine Haut versengte, und die scharfen Zähne, die ihn bissen und nach ihm schnappten. Carter rutschte an der Wand herunter, hielt die Bestie nur wenige Millimeter von seinem Gesicht fern, doch er spürte, wie sich jetzt die anderen über ihn hermachten, einer über jedem Bein, ein anderer zerrte an der Schulter …
    »Carter!«
    Nein, er wollte nicht, dass Beth auch nur in die Nähe kam. Sie musste hier weg, sie musste Joey schnappen und verschwinden!
    »Carter!«
    Seine Schulter wurde immer noch von dem Kojoten geschüttelt, er warf sich herum und versuchte, sich von den Zähnen des Tieres zu befreien.
    »Carter! Pass auf! Du bringst mich noch um!«
    Das Schütteln hörte auf.
    Helles Licht schien ihm in die Augen, und Beth sagte: »Carter, wach auf! Wach auf, Schatz!«
    Ein letztes Mal trat er mit den Beinen um sich.
    »Du hast einen Albtraum.«
    Er öffnete die Augen und konnte kaum schlucken.
    »Du hast einen Albtraum.«
    Beth kniete über ihm auf dem Bett und sah überaus besorgt aus.
    »Puh«, sagte sie, als sie sah, dass er endlich wieder zu sich kam. »Eine Sekunde lang dachte ich, du würdest mir das Licht auspusten.«
    Er holte tief Luft, dann noch einmal.
    »Bist du jetzt wieder okay?«
    Er nickte. Das Laken hatte er weggekickt und hing jetzt halb auf den Boden.
    Er stützte sich auf die Ellenbogen und sah sich verwirrt im Zimmer um.
    »Boah«, sagte er und atmete hörbar

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