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Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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machten, und hörte zu. Was für ein Scheiß der Kerl am Telefon ihr wohl aufzuschwatzen versuchte?
    Unter Einsatz der Ellenbogen schob Greer sich an ihr vorbei und entdeckte etwas Weizenschrotbrot im Brotkasten.
    Seine Mutter hörte dem Anrufer immer noch zu. Dann sagte sie: »Ja, das bin ich«, in einem deutlich anderen Tonfall.
    Himmel, dachte Greer, sie kauft es tatsächlich, was immer es auch ist.
    »Ich bin sehr erfreut, das zu hören«, sagte sie. »Das wusste ich gar nicht.«
    Greer schob sie zur Seite, damit er eine Bratpfanne auf den Herd stellen konnte. Zuerst hatte er überlegt, das Ding in der Mikrowelle warm zu machen, aber er wollte diese knusprige Kruste haben, die man nur auf dem Herd hinbekam. Mann, diese Küche – Küchenecke, um genau zu sein – war echt winzig. Sobald er al-Kalli ausgenommen hatte, würde er sich als Erstes eine eigene Wohnung suchen und ausziehen.
    Er goss etwas Öl in die Pfanne und wollte gerade das Brot und den Käse hineintun, als er seine Mutter sagen hörte: »Ja, er ist hier. Ich hole ihn – und vielen Dank.«
    Sie hielt ihm den Hörer hin, und Greer sagte: »Mit wem hast du verdammt nochmal geredet?«
    Sie schlug eine Hand über die Sprechmuschel und flüsterte: »Pass auf, was du sagst, solange du hier wohnst. Es ist dein kommandierender Offizier aus dem Irak. Er hat mir gerade erzählt, was für ein guter Soldat du gewesen bist.«
    Greer starrte das Telefon an, als hätte er nie zuvor eines gesehen. Sein kommandierender Offizier? Aus dem Irak? Er wusste nicht einmal, wer das war. Major Bleich? General Schuetz? Präsident Bush?
    Und warum sollte der hier anrufen?
    Das Öl in der Pfanne begann zu spritzen, und seine Mutter schaltete den Herd aus, während sie ihm mit der anderen Hand das Telefon aufdrängte. »Ich gehe rüber und mache den Fernseher aus«, sagte sie. »Und sei höflich zu ihm. Vielleicht hat er Arbeit für dich.«
    Greer nahm den Hörer, lehnte sich mit dem ganzen Gewicht an den Herd und sagte: »Captain Derek Greer.«
    Es gab eine Pause, dann sagte ein Mann mit einem leichten ausländischen Akzent, möglicherweise aus dem Nahen Osten: »Mr al-Kalli hat Ihren Brief erhalten.«
    Instinktiv richtete Greer sich auf.
    »Und er würde sich gerne mit Ihnen darüber unterhalten.«
    Greers Gedanken überschlugen sich. Er hatte immer geglaubt, er wäre auf diesen Anruf vorbereitet, aber er hatte ihn auf dem Handy erwartet.
    »Woher haben Sie diese Nummer?«, sagte er schließlich.
    »Mr al-Kalli weiß über die Menschen, mit denen er zu tun hat, gerne alles, was es zu wissen gibt.«
    Greer begriff sehr gut, warum sie diese Nummer benutzt hatten und warum der Kerl seine Mutter vollgelabert hatte. Es war die klassische Taktik: Nähere dich deinem Feind aus einer Richtung, aus der er dich nicht erwartet, überrasche ihn und lass ihn wissen, dass du ihm bei dem Spiel bereits ein paar Züge voraus bist. Greer musste irgendetwas tun, um klarzustellen, dass er nicht aus der Bahn geworfen war.
    »Sie sind Jakob, richtig?« Der Mann, dem er im Irak die Kiste übergeben hatte. »Freut mich, dass Sie es lebendig aus der Hölle rausgeschafft haben.«
    »Das stimmt«, sagte der Mann. »Und ja, es war ein sehr gefährlicher Ort.« Er sagte es in einem leidlich höflichen Ton, doch Greer fand trotzdem, dass es sich eher anhörte wie: » Dies hier kann ein sehr gefährlicher Ort sein.«
    In der Leitung herrschte Schweigen, und in der Wohnung war es ebenfalls still. Seine Mutter hatte den Fernseher ausgeschaltet, und Greer hätte wetten können, dass sie sich in ihrem Fernsehsessel kein Wort von dem entgehen ließ, was er sagte.
    »Warum hat Mr al-Kalli nicht selbst angerufen?«, fragte Greer. »Er ist derjenige, mit dem ich sprechen muss.«
    »Das werden Sie auch. Hätten Sie heute Nachmittag Zeit?«
    Greer brauchte nicht erst in seinen Terminkalender zu schauen. Alles, was er heute vorhatte, war seine Physiotherapie in der Veteranenklinik, aber Indira würde genauso froh sein, ihn nicht zu sehen, wie er. »Klar. Um wie viel Uhr?«
    »Gegen drei? Ich hole Sie ab.«
    In Greers Kopf gingen die Alarmsirenen los. Auf gar keinen Fall würde er in al-Kallis Wagen steigen, mit diesem Typen am Steuer. Wenn er nicht in irgendeinem Fluss enden würde, würde er an die Bestien oben in Bel Air verfüttert werden. »Nein, das läuft nicht«, sagte Greer.
    »Gut.« Es klang, als hätte Jakob gewusst, dass er sich nicht darauf einlassen würde. »Was schlagen Sie vor?«
    Darüber

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