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Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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schon früher Schluss gemacht?«
    »Sieht so aus«, rief Beth und schenkte für Del einen Becher Kaffee ein. »Wie willst du deinen Kaffee?«
    »Stark und schwarz, genau wie meine Frauen.«
    Sie brachte ihm den Becher. Er stöberte gerade in den Büchern und Papieren, die verstreut im Zimmer lagen. »Danke«, sagte er und betrachtete einen der Post-its. »Sieht aus, als würde dein Göttergatte an einer ziemlich abstrusen Theorie arbeiten.«
    »Wie kommst du darauf?«, fragte Beth, während Del um den Couchtisch herumschlenderte und sich ein weiteres der aufgeschlagenen Bücher ansah. Eine Abbildung zeigte das Skelett eines Saichania aus der Oberen Kreidezeit, ausgegraben in der Wüste Gobi. Er nahm einen Schluck aus seinem Becher. »Guter Kaffee«, sagte er. Beim Bild im Buch daneben handelte es sich um die Abbildung eines Lycaenops, eines säugetierähnlichen Reptils aus dem späten Perm, Dels eigenem Forschungsgebiet. Er bückte sich und blätterte vor bis zum nächsten gelben Zettelchen. Dort war eine gar nicht mal so schlechte Schwarzweiß-Skizze eines Homotheriums zu sehen, einer Säbelzahnkatze, die in Europa und Nordamerika Mammuts gejagt hatte, ehe sie gegen Ende der Pleistozän-Eiszeit ausstarb, zusammen mit ihrer bevorzugten Beute. »Weil er Viecher aus verschieden Epochen und verschiedenen Gattungen untersucht, die quer über den Globus verteilt gelebt haben.« Del konnte nicht widerstehen und versuchte, sich darauf einen Reim zu machen. Gab es irgendetwas, das diese Geschöpfe, die er betrachtete, miteinander verband? Hatte Bones einen roten Faden entdeckt, den er um nichts auf der Welt sehen konnte? Er würde ihn fragen müssen, falls er noch mal wieder auftauchte.
    »Ich habe ihm jede Menge Nachrichten auf dem Handy hinterlassen«, sagte Del. »Ich dachte eigentlich, wir würden wieder losziehen, Wandern oder Angeln.«
    »Angeln?« Beth lachte. »Carter?«
    »Sag nichts gegens Angeln«, sagte Del. »Der Knabe braucht dringend mal eine Auszeit, er arbeitet viel zu viel. Das habe ich ihm schon an der Uni gesagt.«
    »Ich fürchte, daraus wird nichts«, sagte Beth. »Er hat mir eine Nachricht hinterlassen, dass er im Büro ist.«
    »Als ich dort angerufen habe, war er nicht da«, platzte Del heraus und bereute es im selben Moment. O Mann, hatte er gerade etwa Carters Deckung auffliegen lassen? Aber was zum Teufel sollte er zu verbergen haben?
    »Du hast versucht, ihn im Büro anzurufen?«, sagte Beth und versuchte, ganz unbekümmert zu klingen.
    »Na ja, vielleicht ist er im Labor, oder unten im Keller bei unserem Kumpel, dem La-Brea-Mann.«
    Das war es wahrscheinlich, dachte Beth. »Sag mal, ich wollte gerade Frühstück machen. Magst du Blaubeerpfannkuchen?«
    »Nein, ich mag sie nicht«, sagte Del, »ich liebe sie.«
    Während Del es sich mit den Büchern und Papieren gemütlich machte, flitzte Beth nach oben, um sich Shorts und ein Tanktop anzuziehen. In Morgenmantel und Schlappen Frühstück für Del zu machen, kam ihr doch etwas zu intim vor. Doch es war interessant, was er über Carters seltsame Nachforschungen gesagt hatte. Gestern Abend war er für die ganze Dauer des Freiluftkonzerts mit al-Kalli weiß Gott wo gewesen. Als ihr Gastgeber ihn zurückgebracht hatte, war er völlig weggetreten gewesen. Er schien gar nicht mehr zu sehen, was sich direkt vor ihm befand, sondern etwas, das nur er sehen konnte. Und auf dem ganzen Weg nach Hause, als sie ihn gefragt hatte, was los sei, hatte er sie abgewimmelt, indem er erklärte, al-Kalli habe ihm ein paar alte Knochen aus der Sahara gezeigt, die Carter begutachten sollte.
    »Und das war so wichtig?«, hatte Beth gefragt.
    Es war, als hätte Carter sie nicht einmal gehört. Er starrte nur durch die Windschutzscheibe aus dem Wagen und fuhr wie auf Autopilot. Zuletzt hatte sie ihn dermaßen verhext in New York erlebt, als er ein Paket mit den Bildern eines Fossils bekommen hatte, das man in einer Höhle am Lago d’Averno gefunden hatte. Wie damals, hatte er sich auch gestern vollkommen in seine Welt zurückgezogen, hatte ganz für sich gegrübelt und Theorien entwickelt. Sie hätte zwar während der Heimfahrt gerne mit ihm über ihre Beobachtungen auf der Party geredet, aber sie kannte ihn gut genug, um nicht beleidigt zu sein.
    So war Carter nun einmal.
    Als sie wieder in die Küche kam, hatte Del bereits Joey aus seinem Hochstuhl befreit und hockte auf den Fliesen, um mit ihm zu spielen. »Seine motorischen Fähigkeiten sind wirklich

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