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Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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außergewöhnlich«, sagte er. Sie wusste, dass es eine herzliche Bemerkung sein sollte.
    »Und deine?«, fragte Beth und nahm ein paar Eier aus dem Kühlschrank. »Übernimmst du den Schneebesen?«
    »Ich denke, das bekomme ich gerade noch hin.«
    Zusammen bereiteten sie die Pfannkuchen und den Schinken zu, von dem Beth zwar keinen essen würde, aber Del. Währenddessen fragte Beth, wie es Del in L. A. und bei seiner Schwester und ihrem Mann gefiel. Sie erhielt die Antworten, die sie erwartet hatte.
    »Nichts für ungut«, sagte er, als die ersten Pfannkuchen fertig waren und der Schinken in der Pfanne brutzelte, »aber ich begreife einfach nicht, wie überhaupt irgendjemand an einem Ort wie diesem leben kann. Viel zu viele Menschen, viel zu viele Autos, viel zu viel Krach. Man kann ja seine eigenen Gedanken nicht mehr hören.« Er nahm den Sirup und einen Teller mit Pfannkuchen von Beth entgegen und stellte beides auf den Tisch in der Frühstücksecke. »Und die Luft ist so schlecht, dass man sie sehen kann, bevor man sie einatmet.« Er zog einen Stuhl hervor und setzte sich. »Aber das hier sieht lecker aus.«
    »Fang ruhig schon an«, sagte sie, doch als sie einen Blick über die Schulter warf, stellte sie fest, dass sie sich die Aufforderung hätte sparen können. Del hatte bereits einen Stapel Pfannkuchen in Sirup ertränkt und schaufelte ihn in sich hinein. Er aß mit der Konzentration und der Begeisterung eines Mannes, der normalerweise allein aß.
    Spaßeshalber überlegte sie, ob sie irgendeine passende Frau kannte, die sich vielleicht für Del interessieren könnte. Am Getty gab es ein paar Singlefrauen, aber die waren viel zu intellektuell und aufgebrezelt. Obwohl er einen hervorragenden Verstand sowie ein ausgesprochen freundliches Gemüt hatte, wären sie nie in der Lage, hinter die wilde und verworrene Fassade dieses Waldschrats zu blicken. Ihre Kolleginnen würden einen Blick auf ihn werfen und auf der Stelle wegrennen.
    »Hat Carter dir erzählt, dass wir bei unserem letzten Ausflug an einer verlassenen Hütte vorbeigekommen sind? Na ja, eigentlich war es eher ein Verschlag. Ich sage dir, noch ein paar Nächte auf dem Balkon über dem Wilshire Boulevard, und ich bin bereit, dort einzuziehen.«
    Nein, in ihrem unmittelbaren Bekanntenkreis würde Beth wahrscheinlich niemanden für Del finden. Sie stellte den Schinken auf den Tisch und setzte sich zu ihm.
    Beide vermieden es, das Thema Carter anzuschneiden oder besser, seine Abwesenheit. Sie versuchten, über andere Dinge zu sprechen, über die Dürre, den letzten Tumult bei der Polizeibehörde, die anhaltende Debatte darüber, ob illegale Einwanderer einen Führerschein bekommen durften oder nicht. Aber sie wussten beide, dass sie um den heißen Brei herumredeten. Und so war Beth auch erleichtert, als Del, nachdem er sein letztes Stück Schinken mit einem Schluck Kaffee heruntergespült hatte, sagte: »Was meinst du? Soll ich versuchen, ihn aufzustöbern, oder warten, bis er von allein wieder auftaucht?«
    Beth auch schon darüber nachgedacht, was sie tun sollte. Sie war zu dem Schluss gekommen, dass es ein perfekter heißer, sonniger Tag war und dass jetzt nichts schöner wäre und nichts ihr besser helfen würde, den Kopf frei zu bekommen, als eine Runde Schwimmen im Gemeinschaftspool. Meistens war dort niemand, doch selbst wenn, dann neigten die Nachbarn dazu, kaum aufzublicken, ganz in Anspruch genommen von ihren Taschenbüchern oder geistesabwesend der Musik aus den Kopfhörern lauschend.
    »Ich wollte mit Joey ein bisschen im Pool schwimmen.«
    »Ihr habt einen Pool?«
    »Wir nicht, aber Summit View. Ein Stück die Straße runter.«
    Sie merkte, dass sein Interesse geweckt war. »Ich könnte dir eine Badehose von Carter leihen.«
    »Um Himmels willen, nein. Ich habe ein paar Klamotten im Truck.« Er wischte sich den Mund ab, nahm seinen Teller und sagte: »Worauf warten wir noch? Lass uns abhauen.«
    In null Komma nichts hatten sie den Tisch aufgeräumt, Joey in seine Sportkarre und Del in seine Badehose gesteckt, und waren auf dem Weg zum Pool. Champ trottete neben ihnen her, den Kopf zum kurzen braunen Gras gesenkt. Das Bewässerungsverbot wurde immer strenger. Am Tor zum Poolgelände, auf dem keine Hunde erlaubt waren, mussten sie ein wenig tricksen, damit Champ draußen blieb und Beth seine Leine um einen der Torpfosten binden konnte. Traurig starrte er von einem schattigen Fleckchen zu ihnen hinüber, während sie selbst es sich unter einem

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