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Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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Diese Ungeheuer, die angeblich einen Mann gefressen haben.«
    Das war eine Sache, die Greer bereute. Er hätte in jener Nacht den Mund halten sollen, doch er war so schockiert gewesen von dem, was er gesehen hatte und was geschehen war, dass es ihm einfach rausgerutscht war. Und das war niemals eine gute Idee.
    »Es hat sich herausgestellt, dass ich … na ja, in der Nacht ein bisschen high war.«
    »Was?«, fragte Sadowski misstrauisch.
    »Meine Medikamente müssten mal neu eingestellt werden.«
    »Willst du damit sagen, du hättest mir damals nur Schwachsinn erzählt?«
    »Wäre ja nicht das erste Mal.«
    Sadowski hatte das Gefühl, einen Knoten im Hirn zu haben. Sollte er das glauben, was Greer jetzt sagte, oder das, was er damals gesagt hatte? Er war zwar sein befehlshabender Offizier, aber auch schon immer ein aalglattes Arschloch gewesen. Bis heute hatte Sadowski ihn in Verdacht, dass er ihn bei seinem Anteil für die Aktion bei Mosul übers Ohr gehauen hatte.
    »Ich gebe einen Scheiß drauf, ob es stimmt oder nicht.« Sadowski war plötzlich ein Licht aufgegangen. »Reggie hat mir von deiner kleinen Erpressungsaktion erzählt, wegen der ich mit einem Tritt in den Arsch gefeuert worden bin. Silver Bear hat sogar angefangen, alle anderen Einbrüche in Häusern zu überprüfen, für die ich an die Datenblätter für die Alarmanlagen rangekommen bin. Ich könnte richtig tief in der Scheiße sitzen, Greer.«
    Greer fiel es immer auf, wenn Sadowski das instinktive »Captain« wegließ. In letzter Zeit passierte das ziemlich häufig.
    Doch vielleicht hatte er nicht ganz unrecht, und außerdem war Greer heute in Spendierlaune. Immerhin hatte er immer noch die tausend Kröten in bar, die Jakob ihm gegeben hatte. Er griff in die Hosentasche, holte das zusammengeklemmten Geldbündel heraus und zählte zwei Hundert-Dollar-Scheine ab. Er stopfte sie Sadowski in die Hand, doch der starrte nur das Geldbündel mit dem Rest an.
    Ein Touristenpaar mit Zuckerwatte schlenderte an ihnen vorbei.
    »Wie viel hat er dir gegeben?«, fragte Sadowski. »Die Hälfte davon ist mein Anteil.«
    »Seit wann?«
    »Ab jetzt.«
    Greer hätte es kommen sehen müssen, aber das machte es nicht leichter, die Sache wegzustecken. Irgendwo in ihm wurde ein Schalter umgelegt, und er dachte: Setz dem sofort ein Ende, sonst wird es niemals aufhören . Ihm entging auch nicht die Ironie, dass er genau an der Stelle erpresst wurde, an die er al-Kalli mit derselben Absicht hinbestellt hatte. Er schaute über das Geländer hinaus auf das dunkle Wasser des Ozeans, das unter ihnen an die Stützpfeiler des Piers brandete. Von hier oben musste es gut fünf, sechs Meter nach unten gehen.
    »So ist das also?«, sagte Greer und beugte sich vor, als wollte er sein Bein reiben.
    »Du hast es erfasst.«
    Dann packte er Sadowskis Hosenbeine und stemmte ihn mit einer einzigen schwungvollen Bewegung hoch und über das Geländer. Sadowski versuchte verzweifelt, aber vergebens, das Geländer zu fassen zu kriegen, und stürzte kopfüber und die ganze Zeit schreiend ins Wasser. Es gab einen gewaltigen Platsch, und als sich die Leute mit der Zuckerwatte umdrehten, um zu sehen was da los war, rief Greer: »Rufen Sie die Polizei! Da muss jemand vom Pier gesprungen sein!«
    Er humpelte davon, als suchte er verzweifelt nach Hilfe, während das Touristenpaar ihre Köpfe über das Geländer reckten. »Sieh mal«, hörte er den Mann sagen, »da ist jemand im Wasser!«
    Greer tat es nur um die zweihundert Dollar leid.

30. Kapitel
    Entweder war Carter gerade ganz besonders verliebt in sie, dass er ihr so kräftig ins Gesicht atmete und ihre Hand leckte, oder es war Champ, der rauswollte.
    Als Beth den Kopf vom Kissen hob, fühlte er sich schwerer an als üblich. Sie schaute auf die Uhr. Es war auch später als üblich. Viertel vor zehn am Morgen.
    Champ stand neben dem Bett, sein Schwanz fegte von links nach rechts, regelmäßig wie ein Metronom.
    »Okay, okay, ich stehe schon auf.« Beth wunderte sich kurz, warum Carter ihn nicht rausgelassen hatte, doch als sie einen Blick auf seine Seite des Bettes warf, stellte sie fest, dass er kaum darin gelegen haben konnte. Nachdem sie gestern Abend von der Party nach Hause gekommen waren, war sie direkt nach oben und ins Bett gegangen, während Carter unten geblieben war. »Ich muss noch mal kurz was nachsehen«, hatte er gesagt, ehe er in der Garage verschwand, wo immer noch die Kartons mit ihren Büchern an den Wänden aufgestapelt

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