Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
Vom Netzwerk:
Vegas?«, sagte Greer. »Ich fahre mit dir nach Las Vegas.« Das würde Sadowski gewaltig auf den Sack gehen!
    »Echt? Das machst du?«, sagte Ginger und berechnete sofort die Konsequenzen. »Dieses Wochenende?«
    »Das ist ein bisschen kurzfristig.«
    »Aber dann tritt Elton John auf. Und Stan sagt, dass er dieses Wochenende auf gar keinen Fall kann. Die Söhne der Freiheit – ich nenne sie immer Hurensöhne«, sagte sie mit einem Lachen, »aber er hasst das. Egal, er sagte, die Söhne der Freiheit veranstalten da ihr Riesending, was auch immer das heißt. Ich hab gefragt, ob sie Gruppenwichsen machen wollen, und er hat mir fast eine gelangt.« Sie wurde ernst. »Ich hab ihm gesagt, wenn er mich jemals schlägt, war’s das. Ich bin einmal geschlagen worden, ein zweites Mal lasse ich mir das nicht bieten.«
    Die beiden neuen Gäste hatten sich einen Tisch am Laufsteg genommen und warteten darauf, dass die nächste Tänzerin rauskam. Greer konnte sehen, dass Ginger sie von Kopf bis Fuß musterte und ganz begierig darauf war, wieder auf die Bühne zu kommen.
    »Halte ich dich auf?«
    »Was?« Sie sah ihn wieder an. »Äh, ja, weißt du, der Chef wird sauer, wenn ich hier zu lange rumsitze.«
    Greer wusste, worauf sie hinauswollte.
    »Möchtest du mit mir nach hinten in den Blue Room kommen?«, fragte sie mit einem routinierten Lächeln. »Ich könnte dir mein Vor-Vegas-Spezial geben.«
    »Spar dir das lieber für das Bellagio in Las Vegas auf«, sagte er, rutschte von seinem Hocker und wartete kurz, bis sein linkes Bein wieder richtig in Gang kam. »Ich muss noch was erledigen.«
    Der Liberty-Schießplatz. Plötzlich überkam ihn das überwältigende Bedürfnis, ein paar Schießübungen zu machen.
    »Meinst du das ernst mit Las Vegas?«, fragte sie. »Stan und ich sind nämlich nicht gerade verheiratet, wenn du weißt, was ich meine.«
    Greer musste kurz darüber nachdenken, doch dann begriff er, dass er es tatsächlich ernst meinte. »Ja. Lass es uns in ein paar Wochen machen.«
    »Und was ist mit Elton John?«
    »Der darf auch kommen«, sagte Greer, strich ihr mit einem Finger über die Wange und ging zur Tür. Er versuchte, nicht zu hinken, denn er hasste den Gedanken, dass es jemand sehen und über sein verdammtes Humpeln nachdenken könnte.
    Auf dem Weg zum Liberty-Schießplatz musste er tanken. Wie jedes Mal musste er dabei an den Irak denken, an die aufragenden Bohrtürme und die brennenden Ölfelder. Zwanzig Dollar. Fünfundzwanzig. Dreißig. Die Pumpe saugte immer noch. Verflucht, was machte es für einen Sinn, da rüberzugehen, wenn sie sich noch nicht mal das gottverdammte Öl genommen hatten, auf das sie scharf waren? Die Armee hätte einfach einmarschieren, einen schönen hohen, sehr hohen, elektrischen Zaun um alle Bohrlöcher und Raffinerien ziehen und ein Bataillon Soldaten dalassen sollen, das darauf aufpasste. Wen interessierte es schon, was im Rest des Landes los war? Die Irakis schienen sich einen Scheiß darum zu kümmern, und todsicher wollten sie keine Amerikaner mehr bei sich sehen. Greer hatte nie begriffen, was genau der Zweck der ganzen Übung gewesen war, und wenn sein Bein rumbockte wie im Moment, verstand er es noch weniger.
    Das Bayou war neutrales Territorium gewesen, eine Konfrontation auf dem Schießplatz war heikler und längst nicht so sicher. Wenn er Sadowski dort fände, wäre er bewaffnet und im Kreise seiner Kumpels von den Söhnen der Freiheit. Jetzt, wo Greer drüber nachdachte, ergab eine Sache plötzlich Sinn. Wenn man ein Sohn der Freiheit war, war dann der vierte Juli nicht der perfekte Zeitpunkt, um seine großartige patriotische Aktion durchzuziehen?
    Auf dem Parkplatz war er nicht sicher, ob er Sadowskis Wagen erkannte. Da standen eine halbes Dutzend schwarze SUVS, ein paar Harleys und ein neuer Hummer H3, genau so einer, wie Tate und Florio ihn gefahren hatten. Er fühlte sich, als hätte er gerade eine Dreierwette gewonnen. Er fuhr einmal um den Block, wendete, so dass sein Wagen mit der Schnauze zur nächsten Schnellstraßenauffahrt zeigte, und parkte unter einer kaputten Straßenlaterne. Es war sinnlos, zu versuchen, seine eigene Waffe mit hineinzunehmen. Am Eingang standen Metalldetektoren, und am Tresen musste man sämtliche Feuerwaffen abgeben, ehe man überhaupt die Sicherheitstür passiert hatte. Wenn man ein paar Übungsschüsse mit seiner eigenen Waffe machen wollte, bekam man sie zurück, sobald man drinnen war, aber Greer würde heute keinen Cent löhnen,

Weitere Kostenlose Bücher