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Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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Hand aus dem Hinterzimmer geführt wurde. Seine Brille hatte er mit Kreppband repariert, als hätte er noch nie was von Tesa gehört. Ginger trug ein neonblaues Bustier, einen dazu passenden Tanga und glitzernde blaue Plateauschuhe. Greer wusste, dass sie Komplexe hatte, weil sie so klein war, und immer versuchte, sich ein paar Zentimeter größer zu machen.
    Sie entdeckte ihn sofort, aber sie war noch nicht mit ihrer Arbeit an diesem Langweiler fertig. Sie hielt seine Hand den Bruchteil einer Sekunde länger, als könnte sie es nicht ertragen, ihn loszulassen, dann lächelte sie und schlenderte davon, damit er sich für einen weiteren Lapdance später wieder fit machen konnte.
    »Hi«, sagte sie zu Greer und schob sich auf den Hocker neben ihm. »Falls du Stan suchst, der ist nicht hier.«
    »Warum sollte ich Stan suchen, wenn du hier bist?«
    Sie hob den Finger, und Zeke brachte ihr diesen grünen Drink, den sie so gern mochte. »Warum ist er eigentlich so sauer auf dich?«
    »Er ist sauer auf mich?«
    »Hast du ihn beschissen?«
    Greer überlegte, wie viel sie wohl über ihre früheren Aktivitäten wusste, insbesondere über die Einbrüche, bei denen ihr Freund geholfen hatte. Da er wusste, wie schlau Sadowski war, wusste sie wahrscheinlich alles. Greer könnte sich mal wieder in den Arsch treten, weil er ihm von dem Zoo auf al-Kallis Anwesen erzählt hatte. Das war auch nicht besonders schlau gewesen. Okay, er hatte unter Schock gestanden, nachdem er die Viecher zum ersten Mal gesehen hatte, aber das war keine Entschuldigung. Wissen war Macht, und man teilte es mit niemandem, solange es nicht nötig war. Er sollte anfangen, seine eigenen Ratschläge gewissenhafter zu befolgen.
    »Was trinkst du da eigentlich für ein Zeug?«, fragte er, um das Thema zu wechseln.
    Sie nahm das Glas von den Lippen. »Pfefferminzlikör«, sagte sie. Ihre Lippen waren noch damit bedeckt. »Willst du mal probieren?«
    Greer rührte sich nicht, doch Ginger beugte sich vor und streifte seine Lippen mit ihrem Mund. Er hatte es schon einmal geschmeckt, und damals war es ebenfalls von ihren Lippen gekommen. Das war das letzte Mal gewesen, dass sie ihm eine Privatvorstellung gegeben hatte. Vielleicht musste sie auch gerade daran denken. Vielleicht hatte sie es genau deswegen jetzt wieder getan.
    »Zeke hat mir erzählt, dass Stan ein großes Ding am Laufen hat.«
    Sie runzelte geziert die Stirn, knüllte eine nasse Cocktailserviette zusammen und warf damit nach Zeke, der ein Stück von der Bar zurücktrat.
    »Was habe ich verbrochen?«, fragte er.
    »Tratschtante.« Aber sie sah nicht aus, als würde es ihr wirklich etwas ausmachen. »Ich weiß nur, dass er zu beschäftigt ist, um mich nach der Arbeit noch abzuholen. Er ist zu beschäftigt, um den Auspuff an meinem Wagen zu reparieren – dabei erzählt er seit Monaten, dass er das für mich tun will. Er kommt gegen vier Uhr morgens in meine Wohnung und erwartet, dass ich ihn bediene. Ich habe ihm gesagt, dass da draußen jede Menge Mädchen rumlaufen, die es für Geld machen. Und er stinkt.« Sie verzog das Gesicht. »Puh.«
    »Trainiert er die ganze Zeit im Fitnessstudio?«
    »Er trainiert die ganze Zeit seinen Abzugfinger.« Sie nippte an ihrem Drink, während sie die beiden neuen Gäste musterte, die gerade einen spätnachmittäglichen Sonnenstrahl in den Club mitbrachten. Einer von ihnen war schwarz. Greer fragte sich, ob Ginger inzwischen riskieren würde, Sadowskis Anweisung zu missachten und dem Kerl einen Lapdance gewähren würde. »Seine ganzen Klamotten«, fuhr sie gelangweilt fort, »stinken nach Schießpulver und diesem anderen Zeug – was ist das noch mal?«
    »Meinst du Kordit?«
    »Ja, kann sein.«
    Allein vom Jagen konnte das nicht kommen. Ein paar Schüsse draußen in der freien Natur waren gar nichts. Wenn seine Klamotten nach Rauch und Kordit rochen, dann musste er auf dem Schießplatz gewesen sein. Und Greer wusste schon, auf welchem.
    »Ich habe ihm erzählt«, sagte Ginger, »dass ein ganzer Trupp von meinen Freundinnen am Vierten-Juli-Wochenende nach Las Vegas fährt, und ich hab gesagt, dass wir auch mitfahren sollten. Elton John tritt da auf, und ich überlege, ein paar von seinen Songs in meine Show zu nehmen. Beruflich wäre es total gut für mich.«
    Greer erinnerte sich, dass Ginger sich nicht für eine Stripperin hielt. Sie war eine Tänzerin und Performance-Künstlerin, die dabei nur zufällig den Großteil ihrer Klamotten auszog. »Du willst nach Las

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