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Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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wieder – allein, am späten Nachmittag, ohne Edens wilde Tiere , und ohne die Riesensumme, die sie gerade noch in ihren Händen gehalten hatte. Sie hatte nicht viel Hoffnung, dass sie den Scheck jemals wiedersehen würde. Mrs Cabot würde einen Weg finden, dass er entweder zurückgegeben wurde, oder, falls al-Kalli zustimmte, er stattdessen der Museumskasse zugutekam. Niemand wurde des Geldes wegen Museumskurator. Aber es war trotzdem ein schönes Gefühl gewesen, reich zu sein. Selbst, wenn es nur ein oder zwei Minuten angedauert hatte.
    Eine Sache jedoch war ihr geblieben. Sie zog die unterste Schreibtischschublade auf und holte einen Ordner heraus, der absichtlich falsch mit »Persönliche Korrespondenz« beschriftet war. Sie holte den Originalbrief aus dem elften Jahrhundert heraus, der in dem Bestiarium versteckt gewesen war. Als sie die brüchigen Seiten in der Hand hielt, hatte sie das Gefühl, dass die Beschriftung des Ordners vielleicht gar nicht so unpassend war. Es fühlte sich an, als wäre der Brief für sie geschrieben worden, als wäre sie die angemessenste und dankbarste Empfängerin. Ohne Beth’ Spürsinn hätte niemals jemand erfahren, dass er überhaupt existierte. Und wenn sie nicht ihrem Berufsethos zuwidergehandelt hätte, befände sich der Brief jetzt wieder im Besitz seines rechtmäßigen Eigentümers, auf dem Weg zurück nach Bel Air – und der Vergessenheit. Sie wusste, dass sie sich schuldig fühlen sollte, weil sie ethisch unkorrekt gehandelt hatte. Während ihrer Ausbildung in New York und London war stets größter Wert auf die höchsten professionellen Standards gelegt worden, doch wenn sie vollkommen ehrlich zu sich war, hatte sie stattdessen das Gefühl, eine Kostbarkeit vor einem alles verzehrenden Feuer gerettet zu haben.

35. Kapitel
    Obwohl er wusste, dass es eigentlich Unsinn war, hatte er den Eindruck, als wäre al-Kallis Anwesen so gelegen, dass es einem Angriff sollte standhalten können. Nur eine Straße führte zum Grundstück hinauf, es beherrschte die Bergkuppe auf allen Seiten, und es war von einer Steinmauer umgeben, die neben dem Haupttor nur noch einen weiteren Zugang gewährte. Trotzdem entdeckte Greer noch so einiges, das verbessert werden konnte. Es gab zum Beispiel keinen Grund, die seitlichen und hinteren Mauern nicht mit Nato-Draht zu versehen. Klar, es gab alle möglichen Vorschriften und Beschränkungen für Grundstückseigentümer in Bel Air, aber wenn man gar nicht erst um Erlaubnis fragte, konnte sie einem auch nicht verwehrt werden. Und wenn man den Nato-Draht unter Wein und sonstigem Gestrüpp versteckte, was nicht besonders schwierig war, wo war da das Problem? Um das hintere Tor, durch das Greer beim ersten Mal das Grundstück verlassen hatte, müsste man sich ebenfalls mal ernsthaft kümmern. Zum Beispiel eine Doppelfokus-Überwachungskamera mit Nachtsichtlinsen installieren und die Daten entweder zu einer Einsatzzentrale im Haupthaus oder zumindest zum Torhaus schicken, das ohnehin rund um die Uhr besetzt war. Greer hatte al-Kalli gegenüber ein paar von diesen Dingen erwähnt, doch der hatte lediglich gesagt »Tun Sie, was Sie für nötig halten« und ihn anschließend ignoriert. Greer hatte gemerkt, dass er gerade andere Dinge im Kopf hatte.
    Er konnte sich denken, was das war. Es war dieser verdammte unheimliche Zoo, den er sich hielt. Der Ort war Greer, einem Kerl, der in seinem Leben einen ganzen Haufen Scheiße gesehen hatte, nicht geheuer. Von draußen hörte oder roch man gar nichts, die Halle war besser versiegelt als ein Ölfass. Greer hatte das Gefühl, dass er mindestens einmal am Tag im Zuge seiner täglichen Patrouille hineinschauen sollte. Heute Morgen hatte er diesen Paläontologen, Carter Cox, zusammen mit Rashid in der Anlage entdeckt. Rashid, der wie üblich in seinem weißen Kittel steckte, versuchte etwas über eines der Tiere zu erklären – dasjenige, das die grüne Scheiße an Greers Hals gerotzt hatte. Doch Greer merkte, das Cox nur wartete, bis er mit seinem Gelaber fertig war, damit er ihm erzählen konnte, was wirklich Sache war.
    »Die Luft«, sagte Cox schließlich, »ist sehr sauber, was ich natürlich verstehe.«
    »Wir haben die besten Filter, aus Deutschland importiert«, redete Rashid erneut drauflos, »sie werden normalerweise für Atomkraftwerke gebaut.«
    Cox sah kurz zu Greer hinüber, nickte ihm zu und sagte zum verdrossenen Rashid: »Die Luft ist zu sauber. Das ist ein Teil des Problems.«
    »Wie kann

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