Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)
gute Luft schlecht sein?«, fragte Rashid herausfordernd.
»Diese Geschöpfe haben sehr ausgefeilte Atemapparate«, erklärte Cox. »Sie müssen sogar die Luft selbst filtern. Sie verarbeiten den eingeatmeten Feinstaub weiter, er fungiert als eine Art Stimulator.«
Rashid sah verwirrt aus.
»Dadurch bleiben ihre Atemwege und Lungen sauber und funktionstüchtig.«
»Dafür sorgt die Feuchtigkeit«, sagte Rashid. »Wir sorgen für einen jederzeit gleichbleibenden Level in der Anlage.«
Cox wirkte zunehmend ungeduldig. Greer hatte das Gefühl, dass dieser Rashid sich andauernd querstellte. »Der Saichania …«
»Der Basilisk«, korrigierte Rashid ihn.
»Okay, der Basilisk ist in der Lage, die Luft selbst anzufeuchten. Er muss es sogar tun. Wenn die Luft zu feucht ist, wird sie nur noch feuchter, sobald er einatmet. Deshalb haben sie solche Atemprobleme.«
Greer wunderte sich, wie Cox irgendetwas darüber wissen konnte. Trotzdem hatte er das Gefühl, dass er eine Menge wusste. Und sogar Greer konnte sehen, dass es diesen Tieren schlechtging. Sie torkelten wie besoffen in ihren Gehegen herum, verloren büschelweise Fell auf den sorgfältig geharkten Boden, und der Vogel – wenn man dieses riesige fliegende Ungetüm einen Vogel nennen konnte – ließ ständig rote Federn zurück. Greer konnte es niemals erwarten, wieder rauszukommen und sich seinerseits zu räuspern. In der Halle roch es ein wenig so wie in dem Tierheim, in dem er einen Sommer lang als Jugendlicher gearbeitet hatte.
Und die Tiere waren regelmäßig eingeschläfert worden.
Wenn er mit seiner Runde über das Anwesen fertig war, hing Greer gewöhnlich noch eine Weile auf dem Gelände herum. Er wollte, dass es aussah, als verdiene er sein Geld und bekäme es nicht nur ausbezahlt, damit er den Mund hielt. Und wenn er es sich recht überlegte, könnte er vielleicht tatsächlich was aus diesem Job machen. Er hatte schon immer einen Blick für Sicherheitsbelange gehabt, dazu kamen die ganzen Einbrüche in das ein oder andere Haus. Wenn er seine Sache gut machte, konnte er vielleicht irgendwann sein eigenes Silver-Bear-Unternehmen aufziehen. Er könnte andere Veteranen einstellen, sogar ein paar von den Typen, die er aus der Rehaklinik kannte, eine Reihe reicher Kunden auftreiben, sich zurücklehnen und das Geld kassieren. Sadowski würde vor Wut kochen.
Seit diese beiden feinen Söhne der Freiheit, Tate und Florio, versucht hatten, ihn auf dem Parkplatz der Klinik fertigzumachen, war er auf der Suche nach Sadowski. Jetzt fand er, dass er für heute genug auf dem Anwesen getan hatte. Er könnte im Blue Bayou vorbeischauen und sehen, ob er den Laden ein wenig aufmischen konnte. Er brannte darauf, Sadowski zu zeigen, dass er bei diesem Spiel die Oberhand hatte und nicht kneifen würde.
Das Gute am Bayou war, dass darin immer Mitternacht war, egal, zu welcher Zeit man reinkam. Die Beleuchtung war gedämpft, bis auf die Scheinwerfer für den Laufsteg, die Musik war laut und Zeke, der Barkeeper, hatte immer eine reichliche Auswahl an Pharmazeutika. Greer nahm sich einen Hocker, bestellte ein Bier und sah sich die paar Spinner an, die um diese Uhrzeit hier herumhingen. Auf dem Laufsteg kniete ein Mädchen mit langen blonden Haaren auf allen vieren, den Arsch hoch in die Luft gestreckt, und schaukelte zu Aerosmiths Crazy hin und her.
»Lange nicht gesehen«, sagte Zeke und wischte die Bar mit einem feuchten Lappen ab.
»Hab gearbeitet.«
Zeke lachte. »Ja, klar.«
Warum glaubte eigentlich jeder, er würde einen verdammten Witz machen?
»Deinen alten Kumpel habe ich auch schon lange nicht mehr gesehen«, fügte Zeke hinzu.
»Du meinst Sadowski?«
»Yeah. Vielleicht arbeitet er irgendwo schwarz.«
Schon möglich. »Er hat so viele Begabungen«, sagte Greer gleichmütig, »da ist das schwer zu sagen.«
»Ginger sagt, dass er irgendeine große Sache am Laufen hat.«
»Sagt sie das?« Das war interessant. »Ist sie zufällig hier?«
Zeke sah sich im Raum um. »Sie muss hinten sein.« Im Blue Room. »Mit einem Kunden.«
Greer konnte warten. Er trank sein Bier. Sah dem Mädchen zu, wie sie geschickt einen alten Mann anbaggerte, bis er wahrscheinlich seine gesamte Sozialhilfe für diesen Monat auf die Bühne geworfen hatte, und fragte sich, was das für eine große Sache sein mochte, die Sadowski am Laufen hatte. Planten die Freiheitssöhne am Heile-Familie-Vierten-Juli eine Grillparty?
Zehn Minuten später sah er, wie ein dämlicher Kerl an der
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