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Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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alles in Ordnung?« Das war die entscheidende Frage.
    »Ja.«
    Das hatte er gehört. Es folgte etwas, aus dem er nicht schlau wurde, und dann: »… in der Bahn. Ich fahre jetzt sicherheitshalber nach Hause, zu Joey. Falls die Brände sich doch dahin ausbreiten sollten.«
    »Welche Brände?«
    »… vielleicht von Feuerwerkskörpern …«
    Ein Feuerwerk zum vierten Juli hatte bereits einen Flächenbrand ausgelöst? Es war erst später Nachmittag, und er hatte gedacht, die Gefahr würde erst bei Anbruch der Dunkelheit bestehen.
    »Nicht in Summit View …«, sagte Beth, »aber oberhalb des Sunset, in den Palisades … Bel Air.«
    Bei der Erwähnung von Bel Air spitzte er die Ohren. Es gab Brände, die sich Bel Air näherten? Dem Anwesen von al-Kalli? Dem Bestiarium?
    »Ich rufe dich zu Hause an«, sagte er, doch er stellte fest, dass die Leitung bereits tot war. »Beth – kannst du mich hören?« Er merkte, dass die Verbindung noch bestand, aber er hatte keine Ahnung, ob er noch durchkam. »Ich fahre jetzt los. Ich komme so schnell wie möglich nach Hause. Beth?«
    Doch die Leitung war eindeutig tot.
    Er steckte das Telefon wieder in die Tasche, ging zurück zum zweckentfremdeten Lagerraum und sagte: »Ich muss sofort los.«
    Del machte ein bestürztes und leicht verärgertes Gesicht. Carter wusste, dass er von seinem ausweichenden Verhalten und dem scheinbaren Mangel an Engagement für das aktuelle Projekt in letzter Zeit genervt war. Mehr als einmal hatte Carter sich gewünscht, er könnte ihm einfach alles erklären. Nicht nur, weil er es hasste, einem seiner ältesten Freunde so auszuweichen, sondern auch, weil er Dels Wissen und seine Meinung schätzte. Ausgerechnet da oben in Bel Air befand sich die ohne Zweifel verblüffendste Entdeckung in der Geschichte des Tierreichs, deren Enthüllung sich nur mit der Darwins vergleichen ließ; ein Blick auf die frühsten Ursprünge der Reptilien, Säugetiere und vogelartigen Lebewesen. Niemand würde das alles besser verstehen als Del.
    »Was soll das heißen, du musst los? Wir haben heute das ganze Haus für uns. Weißt du eigentlich, wie viel wir in den nächsten Stunden schaffen können?«
    »Ich weiß, und es tut mir leid.«
    Seufzend schüttelte Del den Kopf, dann legte er das Skalpell auf den Arbeitstisch. »Bones, irgendwann wirst du mir aber erklären müssen, was hier eigentlich vor sich geht.«
    »Das werde ich«, sagte Carter, »ich schwöre es.«
    Carter hatte sich bereits zum Gehen gewandt, als Del sagte: »Und wo fahren wir jetzt hin?«
    Erst in diesem Augenblick fiel Carter ein, dass er sein Auto gar nicht dabeihatte. Del hatte ihn abgeholt, und sie hatten geplant, nach ein paar Stunden im Museum noch eine Wanderung zu machen. Del hatte gesagt, es gäbe da etwas, das er ihm zeigen wolle.
    Del lachte über Carters Gesichtsausdruck. »Das hattest du ganz vergessen, stimmt’s?«, sagte er und warf seine Autoschlüssel in die Luft. »Ich fahre.«
    Carter wusste nicht, was er sagen sollte.
    Del lachte noch einmal, und nachdem er rasch die Überreste des La-Brea-Mannes abgedeckt hatte, schnappte er sich seinen Rucksack vom Fußboden und sagte: »Jetzt, mein Freund, bist du mir ausgeliefert! Du wirst mir dein geheimes Ziel enthüllen müssen.«
    Del ging zur Tür hinaus und marschierte mit wehenden Haaren den Flur hinunter. »Vergiss nicht, das Licht auszumachen«, rief er über die Schulter zurück.
    Verdammt. Ausgerechnet heute mussten sie eine Fahrgemeinschaft bilden. Er schnippte gegen den Lichtschalter und folgte Del, der nicht auf den Fahrstuhl zustürmte, denn um den zu benutzen, hätten sie erneut Hectors Hilfe in Anspruch nehmen müssen, sondern zur Treppe, die zum Artriumgarten führte.
    Der Garten, in dem nun die Knochen der La-Brea-Frau in einem anonymen Grab lagen.
    Ein weiteres Geheimnis, das er nicht mit Del geteilt hatte.
    Draußen wehte ein heißer Santa-Ana-Wind, und erst hier holte Carter seinen Freund endlich ein. Die Luft war staubtrocken und machte den Eindruck, als würde sie zerbröseln. Del sprang in die Fahrerkabine seines staubigen Trucks, eines Geländewagens mit Monsterreifen, einem Gewehrständer auf dem Dach und Dinosaurieraufkleber auf der Stoßstange. Carter kletterte auf den Beifahrersitz und überschlug in Gedanken, wie viel Zeit er hatte. Würde es sich lohnen, dass Del ihn zuerst nach Hause fuhr, damit er sein eigenes Auto nehmen konnte, oder sollte er sich von ihm direkt nach Bel Air fahren lassen? Er warf Del einen

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