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Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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schon ein wenig mehr anstrengen.« Er senkte die Geschwindigkeit. »An der Gabelung hier rechts oder links?«
    Carter zeigte nach rechts, und Del schaltete einen Gang runter, um die Steigung besser nehmen zu können. Carter überlegte, was er noch sagen konnte. Er wusste, dass er die Sache nur noch schlimmer und das Rätsel noch geheimnisvoller machte, wenn er so ausweichend antwortete.
    »Er ist ein sehr wohlhabender Mann …«
    »Das hatte ich mir schon fast gedacht«, sagte Del und besah sich die zunehmend dünner besiedelte Gegend, durch die sie fuhren.
    »… und er hat mich um Rat gefragt, um Hilfe, in Bezug auf ein paar Tiere, die er sich hält.« Vermutlich war er damit bereits zu weit gegangen. Al-Kalli würde ihm den Hals umdrehen, wenn er davon erführe.
    Del ließ sich seine Worte durch den Kopf gehen, während er weiterfuhr. »Ein paar Tiere?«, sagte er nachdenklich. »Was für Tiere? Bei allem Respekt, Bones, aber die einzigen Tiere, über die du alles weißt, sind schon ziemlich lange ausgestorben.«
    Carter schlitterte verdammt dicht am Rand der Wahrheit entlang, aber solange er es noch nicht verraten musste oder al-Kalli ihm nicht seine ausdrückliche Erlaubnis erteilte, hatte er das Gefühl, nicht mehr sagen zu dürfen. »Hier vorne rechts«, sagte Carter, und Del lenkte den Truck an einer hohen, akkurat geschnittenen Hecke vorbei, die sich über mehrere hundert Meter erstreckte. »Und jetzt immer geradeaus, bis zum steinernen Torhaus«, sagte Carter. »Ganz oben.«
    Auf Dels letzte Bemerkung gab er keine Antwort, doch er wusste sehr gut, dass sein Freund immer noch wartete.
    Als sie sich der Bergkuppe näherten, tauchte das Torhaus am Ende der Straße auf. Carter konnte Lee erkennen, den asiatischen Pförtner, der draußen stand und die Augen mit der Hand beschattete, während er in Richtung Osten blickte.
    »Nächster Halt«, sagte Del und brach das Schweigen, »Jurassic Park.«
    Carter warf ihm einen raschen Blick zu, doch Del machte nicht den Eindruck, als hätte er irgendetwas herausgefunden. Wie sollte er auch? Er hatte nur einen Witz gemacht. Wenn er wüsste, wie nahe er der Wahrheit gekommen war!
    Lee drehte sich um und hob die Hand, als sich der Truck dem Tor näherte. Natürlich kannte er das Fahrzeug nicht. Als Del anhielt und das Fenster herunterkurbelte, beugte Carter sich zur Fahrerseite rüber und sagte: »Hi, Lee!«
    »Oh, Dr. Cox«, sagte Lee. »Erwartet Mr al-Kalli Sie?«
    »Nein. Ich bin nur hier, um etwas Arbeit nachzuholen.« Carter war klar, dass selbst das Sicherheitspersonal nichts über das Bestiarium wusste. Nur die, die unbedingt davon wissen mussten, waren informiert, und dieses Unbedingt umfasste nicht viele Personen: Rashid und Bashir, die die Tiere versorgten, Jakob, der Bodyguard, und dieser neue Typ, Derek Greer, der Ex-Captain von der Armee mit seiner negativen Ausstrahlung. Carter war nicht einmal sicher, ob al-Kallis Sohn Mehdi Bescheid wusste, obwohl es eine höllische Aufgabe sein musste, dieses Geheimnis vor einem neugierigen Teenager zu verbergen.
    »Sogar hier oben kann man den Rauch riechen«, sagte Lee, und betätigte den Hebel, um das Tor zu öffnen. »Die Pfauen drehen völlig durch.«
    Del sah ihn an, als wollte er sagen Pfauen? , doch Carter winkte ihm einfach nur zu, weiterzufahren.
    »Pass bloß auf, dass du keinen überfährst«, sagte Carter. »Al-Kalli hängt sehr an seinen Vögeln.«
    »Das wird ja immer seltsamer«, war alles, was Del sagte, als er den Wagen die lange gewundene Auffahrt entlangsteuerte, vorbei an dem plätschernden Springbrunnen und auf den Vorplatz des gewaltigen grauen Hauses. Zwei Autos standen bereits dort, al-Kallis langer schwarzer Mercedes und ein kobaltblauer Scion mit einem Surfbrett auf dem Dach. Die riesige Eichentür schwang auf. Carter rechnete damit, al-Kalli zu erblicken, doch es war Mehdi mit ein paar seiner jungen Freunde in Flip-Flops. Sie hatten Handtücher und Kühlboxen dabei, und als sie sich in den Scion quetschten, fragte Carter: »Wo ist dein Vater, Mehdi?«
    Mehdi verstaute seine Ausrüstung und antwortete ohne sich umzudrehen: »Irgendwo dahinten.« Mit dem Kinn deutete er auf den westlichen Teil des Anwesens. Mehdi hatte eine Art an sich, durch die man sich gleich wie ein Bediensteter fühlte.
    Das Bestiarium lag in diese Richtung, und Carter zweifelte nicht daran, dass al-Kalli dort war. Selbst bei der Luxus-Klimaanlage und der Temperaturkontrolle, die hervorragend funktionierte, waren die Tiere

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