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Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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diese Wut auch ihn traf, es sei denn, es gelang ihm irgendwie, die Tiere vollkommen zu heilen. Er zweifelte nicht daran, dass es in al-Kallis Macht lag, jede ihm genehme Maßnahme gegen diejenigen zu ergreifen, die er für seine Feinde oder inkompetent hielt, egal wie grausam diese Maßnahmen auch sein mochten.
    »Ich vermute, dass die Tiere unruhig sind«, sagte Carter. »Vielleicht kann ich etwas tun.« Er ging zum Tor und drückte den Türöffner. Greer humpelte herbei und stellte sich dicht neben ihn. Carter hatte den Eindruck, dass Greer versuchte, es für al-Kalli so aussehen zu lassen, als würde er Carter hineineskortieren und somit seiner Aufgabe als Sicherheitschef gerecht werden, der jeden überwachte, der kam oder ging. In al-Kallis Nähe war niemand jemals außer Dienst oder befand sich auf sicherem Boden.
    Rashid auf jeden Fall nicht. Gerade, als Carter das Bestiarium betrat, sah er, wie al-Kalli den Arm hob und Rashid mit der flachen Hand kräftig ins Gesicht schlug, ein Schlag, der Rashid prompt in die Knie gehen ließ.
    » Warum weißt du es nicht?«, rief al-Kalli, während Jakob mit vor der Brust verschränkten Armen danebenstand. »Das ist deine Aufgabe! Das ist seit Jahrhunderten die Aufgabe deiner Familie! Ich habe dir die beste Ausbildung der Welt bezahlt!« Er stellte dem Mann einen Fuß auf die Brust und stieß ihn rückwärts auf den dreckigen Boden. »Ich hätte dich schon vor Jahren an sie verfüttern sollen!«
    »Aber niemand weiß etwas über Geschöpfe wie diese«, flehte Rashid, den offenen Laborkittel um sich ausgebreitet. »Es gibt keine Bücher, keine Artikel, die ich lesen könnte.« Plötzlich entdeckte er Carter und Greer. »Aber da ist ja Dr. Cox!«, rief er jubelnd. »Vielleicht kann er helfen! Ja, Dr. Cox weiß es vielleicht!«
    Al-Kalli drehte sich um, und der Ausdruck absoluter Verachtung auf seinem Gesicht veränderte sich kaum. Heute trug er nicht seinen üblichen Anzug, sondern nur eine perfekt geschneiderte schwarze Hose und ein strahlend weißes Hemd mit gebauschten Ärmeln. Die rubinroten Manschettenknöpfe leuchteten wie Flammen. Sein kahler Schädel glänzte im hellen Licht der Deckenbeleuchtung. »Dr. Cox, Sie kommen zu einem sehr gelegenen Zeitpunkt«, sagte er und hörte sich an wie ein englischer Aristokrat, der den Arzt der Familie im Herrenhaus willkommen heißt. »Die Tiere sind heute ausgesprochen unruhig und aufgeregt.«
    »Das hatte ich mir schon gedacht«, sagte Carter. »Ihr Geruchssinn ist hochentwickelt, und schon die kleinste Andeutung eines Feuers könnte sie alarmieren.«
    »Ich dachte, dafür hätten wir die Filteranlage.«
    »Gewiss. Aber es kann sein, dass sie die Vibrationen durch den Erdboden aufnehmen. Manche Tiere können bevorstehende Erdbeben spüren, vielleicht nehmen diese hier Feuer wahr.«
    Mit verächtlicher Miene schüttelte Al-Kalli den Kopf. »›Vielleicht können sie dies, möglicherweise können sie jenes.‹ Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber allmählich hören Sie sich an wie dieser wertlose Abschaum Rashid.«
    Carter hielt es keine Sekunde länger aus und begann mit ausgestreckten Händen auf Rashid zuzugehen, um ihm aufzuhelfen.
    »Das würde ich nicht tun«, sagte al-Kalli mit leiser, aber drohender Stimme. »Bei uns gibt es ein altes Sprichwort: ›Lass die Toten liegen, wohin sie fallen.‹«
    Jakob stellte sich Carter in den Weg und nahm die Arme herunter.
    »Als ich Sie eingestellt habe«, fuhr al-Kalli fort, »sagte ich Ihnen, dass ich demjenigen alles gewähren würde, der meine Geschöpfe vollkommen wiederherstellt.«
    »Wir haben bereits Fortschritte gemacht«, sagte Carter, versuchte jedoch nicht, Jakob zu umgehen.
    »Ich habe Ihnen allerdings nicht erzählt«, fuhr al-Kalli fort und ignorierte Carters Worte völlig, »dass ich nur wenig Geduld mit denen habe, die scheitern. Das ist nur fair, meinen Sie nicht?«
    Während Carter noch überlegte, was er darauf erwidern sollte, sah er, wie al-Kalli überrascht zu den geöffneten Toren des Bestiariums blickte. Jakob griff in den Bund seiner schwarzen Hose, doch ehe er die Waffe zücken konnte, die er wahrscheinlich darin aufbewahrte, hörte Carter eine laute Stimme rufen: » Denk nicht einmal daran, Araber!«
    Carter drehte sich um, ebenso wie Greer, und sah einen Mann in Armeehosen, einen großen Mann mit kurzgeschorenem Haar und einem Rucksack über einer Schulter. Er schritt über den freien Platz, eine Waffe locker in der Hand. Zu allem Überfluss

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