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Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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ersten Stock ein Licht an. Das Schlafzimmer des Jungen? Greer wartete, ob es sonst noch irgendwo hell wurde. Lauschte auf ein Geräusch. Doch die Fenster waren alle geschlossen, und die Chancen standen schlecht, dass auch nur ein Ton von innen nach draußen dringen würde.
    Doch dann hörte er doch etwas, aus dem Bereich, wo das Auto und das Golfcart standen. Er hörte, wie ein Riegel zurückgeschoben und eine Tür geöffnet wurde. Dann vernahm er leise Stimmen. Hastig zog Greer sich tiefer in den Schatten der Bäume zurück.
    Al-Kalli stand draußen, eine Reitgerte in der Hand. Die Tür stand offen, und einen Moment später sah Greer, warum. Ein muskulöser Mann in dunkelblauem Trainingsanzug schleppte einen Kerl nach draußen, der halbtot aussah und den Eindruck machte, als sei er längst nicht mehr in der Lage, sich zu wehren. Er schleifte ihn hinüber zum Golfcart, bugsierte ihn auf die Sitzbank und quetschte sich daneben. Al-Kalli setzte sich auf den Fahrersitz.
    Jakob , dachte Greer. So hieß der Muskelprotz. Das war der Typ, dem er im Irak die Kiste übergeben hatte.
    Eine Sekunde später fuhr das Golfcart ruckelnd an, und Greer verfluchte sich selbst. Das hier war viel zu interessant, um es sich entgehen zu lassen, aber wie sollte er sie verfolgen?
    Der Wagen rumpelte über das Steinpflaster und auf den Rasen. Greer wusste, dass sein Bein ihn morgen umbringen würde, doch jetzt konnte er nur noch daran denken, sie nicht aus den Augen zu verlieren. Humpelnd eilte er unter den Bäumen entlang. In einer Senke wurde der Wagen langsamer, nahm jedoch auf der anderen Seite wieder Fahrt auf. Greer roch Pferde, und richtig, rechts von ihm tauchte ein Stall auf. Ein Pferd wieherte leise. Doch der Stall war nicht das Ziel des Golfcarts. Er fuhr daran vorbei und in die Richtung, in der dieser Lieferanteneingang lag, den Sadowski ihm gezeigt hatte.
    Greer musste anhalten, um Luft zu schnappen und seinem Bein eine Pause zu gönnen. Der Wagen verschwand zwischen den Bäumen. Aber zum Teufel, es war nur ein Golfcart. Wenn sie weiter weggewollt oder vorgehabt hätten, das Grundstück zu verlassen, hätten sie das Auto genommen.
    Er setzte sich wieder in Bewegung. Das Gras unter seinen Füßen war dicht und grün. Der Rest von L. A. mochte unter der Dürre leiden, aber al-Kalli ließ seinen Rasen ordentlich bewässern. Ein kleiner Bach floss über das Grundstück, und obwohl er es hasste, seine Deckung aufzugeben, überquerte Greer ihn auf einer kleinen Holzbrücke. Weit vor sich sah er das Dach eines Gebäudes. Es überragte die Bäume davor und erinnerte ihn an die riesigen Munitionslager im Irak. Ihm fiel ein, dass Sadowski eine Reithalle erwähnt hatte; das musste sie sein.
    Anstatt direkt darauf zuzuhalten, drückte Greer sich noch tiefer zwischen die Bäume und näherte sich der Reithalle in einem schiefen Winkel.
    Und das war gut so.
    Denn am einen Ende der Halle führten zwei große Tore, wie bei einer Scheune, ins Innere, und vor diesen Toren parkte das Golfcart. Al-Kalli saß noch am Steuer, doch der Gefangene schlurfte mühsam und ziellos über den Boden herum, während Jakob hinter ihm herschlenderte und sich offensichtlich kein Stück sorgte, dass der Kerl entkommen könnte. Und tatsächlich, der Gefangene strauchelte und fiel hin, woraufhin Jakob ihn am Kragen des Overalls packte. Sie hatten ihn in eines dieser orangefarbenen Teile gesteckt, die Häftlinge sonst trugen. Jakob zerrte ihn zurück auf das Golfcart wie einen Sack dreckige Wäsche.
    Was immer hier vor sich ging, es sah nicht gut aus für den Kerl im Overall.
    Al-Kalli drehte sich um und sagte etwas zum Bodyguard. Greer konnte kein Wort verstehen, aber aus dem Tonfall schloss er, dass es sich um einen Befehl handelte. Al-Kalli griff zur Blende des Golfcarts, wo sich eine Fernbedienung befinden musste, denn die Türen zur Reithalle, dem größten Gebäude, das Greer je auf einem verdammten Privatgrundstück gesehen hatte, schwangen langsam auf. Greer schlich näher heran.
    Sie würden hineingehen – aber sollte er versuchen, ihnen zu folgen? Oder wäre das der größte Fehler seines Lebens?
    Als das Tor weit geöffnet war, hörte er das Brummen einer Lüftungsanlage. Riesige Ventilatoren transportierten kühle Luft vom Inneren der Halle nach draußen.
    Greer schlich noch näher heran.
    Schlingernd fuhr das Golfcart weiter, während Jakob den Gefangenen fest umklammert hielt.
    Die Torflügel standen still, und der Wagen fuhr hinein. In der Mitte der

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