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Knochenkälte

Titel: Knochenkälte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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ich.
    »Diesen Mutantenfreak in Grund und Boden bomben. Wir bräuchten so eine Bunker-Knacker-Bombe. So ein zehn Tonnen schweres Ding, Grand Slam hat man die genannt. Die gehen selbst durch Stahlbeton wie durch Butter. Oder eine Aerosolbombe. Echt clevere Dinger, explodieren zweimal. Wenn die Bombe einschlägt, setzt sie erst mal so eine Art brennbaren Sprühnebel frei, der den Bunker ausfüllt - oder die Höhle. Und die zweite Detonation entzündet den Nebel dann. Mit so einem Ding könnten wir die Bestie regelrecht grillen.«
    »Jetzt mal ernsthaft«, ging Ash dazwischen, bevor er noch zu schäumen anfing. »Wir brauchen eine neue Strategie.«
    Und dann redeten wir und redeten im Kreis herum und fuhren im Kreis herum und beides führte nirgendwohin.
    Die Bullen waren unsere einzige Chance. Wir hätten ihnen den ganzen Mist übergeben können. Sie haben genug Leute und genug Waffen, um mit der Bestie fertig zu werden. Aber jetzt sind wir auf uns allein gestellt.

    Jenseits meines Fensters wird die Dunkelheit tiefer, die blaue Landschaft färbt sich schwarz ein. Wieder ein Tag vorbei. Wie viele haben Howie und ich noch, bevor wir in die Nacht hinausrennen? Zwei, vielleicht drei?
    Es muss doch einen Ausweg geben. Aber in meinem Kopf ist nur Leere. Also rufe ich jemanden an, der über einen gewissen IQ verfügt.
    »Hey, Howie. Was machst du gerade?«
    »Danny. Wie immer, recherchieren.«
    »Wir haben nicht mehr viel Zeit zu recherchieren.«
    »Ich weiß.« Er hört sich klein und traurig an.
    »Sorry, ich bin nicht gut drauf. Wonach suchst du denn?«
    »Spinnen.«
    »Okay, was ist damit?«
    »Wusstest du, dass die ihr Futter nur in flüssiger Form zu sich nehmen können?«
    »Aber was hat das denn mit uns zu tun?«, frage ich.
    »Na ja, also, wenn sie ihre Opfer fangen - Fliegen oder sonst irgendwelche Insekten -, injizieren sie denen ihren Verdauungssaft, um sie im Inneren zu zerstören. Die Organe der Opfer werden regelrecht verflüssigt. Dann durchstechen die Spinnen die Haut und saugen alles auf.«
    »Das ist ja... ekelhaft. Und weiter?«
    »Vielleicht ist das mit dir und mir ja so ähnlich. Als das Ding uns gestochen hat, hat es uns irgendwas eingespritzt, was unseren Körper verändert. Uns in irgendwas Verdaulicheres verwandelt oder so. Das würde erklären, warum es seine Beute nicht auf der Stelle tötet. Vielleicht kann es die Opfer erst auffressen, wenn sie mit seinem Stoffwechsel kompatibel sind.«

    Ich schüttele den Kopf. Howie redet vom Verdautwerden, als ginge es um ein Biologieprojekt oder so. Wieso flippt er nicht aus vor Angst? So wie ich. Aber vermutlich kann man nicht ewig nur in Angst leben. Irgendwann ist das Gehirn nur noch erschöpft und sendet Error. Was auch immer da mit uns passiert, was auch immer uns verändert , es hat nicht nur mit unseren Organen zu tun. Wenn die Bestie sich sogar unserer Träume bemächtigen kann, wer weiß, was sie in unserem Gehirn sonst noch so alles anrichtet?
    »Das ist nur eine Theorie«, sagt Howie. »Vielleicht will das Ding uns tiefgekühlt haben.«
    Wenn Howie nicht schon so oft recht gehabt hätte, würde ich seine Theorie jetzt einfach so verwerfen. Aber je tiefer sich die Bestie in unsere Köpfe bohrt, desto besser scheint Howie in ihren Kopf reingucken zu können.
    »Und wie hilft uns das weiter?«
    »Eigentlich gar nicht«, murmelt Howie.
    Da ist etwas in seiner Stimme. Dasselbe war auch in seinen Augen, nachdem der Plan mit der Polizei nicht geklappt hatte. Dieses Gefühl, dem Untergang geweiht zu sein. Nach der letzten eiskalten Dusche hab ich mir im Spiegel in die Augen gesehen und da war es auch. Das Gleiche, was ich auch in Moms Augen gesehen hatte, kurz vor dem Ende.
    »Wieso wir?«, sage ich. »Ich meine, geht’s wirklich nur darum, dass man zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort ist? Oder sind wir... ich weiß nicht... auserwählt worden?«
    »Das frage ich mich auch immer wieder. Wie sucht ein Raubtier seine Beute aus? Manchmal geht’s nur um Bequemlichkeit. Wenn was Leckeres vorbeikommt, wird’s eben geschnappt.
Aber je höher sie in der Nahrungspyramide stehen, desto wählerischer sind Raubtiere. Und dieses Ding steht verdammt weit oben, noch höher als der Mensch. Es hat einen sehr besonderen Geschmack - junge Menschenexemplare müssen es sein, zwischen dreizehn und achtzehn. Aber wieso jetzt speziell wir? Wer weiß, vielleicht haftet uns ein bestimmter Pheromon-Duft an, vielleicht haben wir von ein paar Hormonen zu viel oder in

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