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Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Titel: Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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    »Inwiefern kam sie über sie?«
    »Simone hat sie gefunden . Hat gesagt, sie hätte es wegen Kelvin gemacht. Simone hat Selena zum Haus mitgebracht.«
    »Sie hat eine Lehrerin für Kelvin gefunden.«
    »Sie hat eine Freundin gefunden, die - raten Sie mal - ebenfalls ein Genie am Klavier und eine Lehrerin ist.«
    »Simone hat Selena als Freundin bezeichnet.«
    »Sie haben sich auch wie Freundinnen benommen.«
    »Inwiefern?«
    »Na ja, sie waren fröhliche dürre Mädchen«, sagte Huck. »Ständig am Lachen. Und dazu die tief sitzenden Jeans, die sie tragen.«
    »Woher haben Sie gewusst, dass sie keine Freundinnen waren?«
    »Simone hat’s mir erzählt. Später. Sie hat gesagt, sie hat Selena bei einer Party Klavier spielen gehört. Selena hätte Zauberhände, hat sie geschwärmt, goldene Hände, genau wie Kelvin. Und dass sie ideal für Kelvin wäre. Kelvin hatte einen griesgrämigen alten Lehrer, wollte damals nicht mal mehr Stunden nehmen. Simone hat Selena erzählt, dass sie viel Geld verdienen könnte. Ich hätte wissen müssen, dass mehr dahintersteckt.«
    »Mehr als was?«

    »Beim ersten Mal hab ich gerade Lebensmittel reingebracht, als Simone mit ihrem Auto vorgefahren ist. Sie hatte ein anderes Mädchen dabei, sie haben gekichert. Ich bin reingegangen. Sie nicht. Als ich rausgekommen bin, um noch mehr Lebensmittel zu holen, haben sie aufs Meer geschaut. Die Arme umeinandergelegt. Simones Hand ist zu Selenas … zu ihrem Hintern gewandert.«
    »Selena und Simone hatten eine sexuelle Beziehung.«
    »Kann sein.«
    »Das war, bevor Sie und Simone eine Beziehung hatten?«
    »Ja.«
    »Haben Sie sich da nicht gewundert?«
    »Worüber?«
    »Was Simones sexuelle Vorlieben anging?«
    Hucks Augen funkelten. »Es war mir egal.«
    Ich hakte nach: »Und später, als Sie etwas miteinander hatten, hat Ihnen Simone erzählt, dass sie Selena auf einer Party kennen gelernt hat.«
    Er nickte.
    »Hat sie gesagt, was für eine Party das war?«
    »Bloß eine Party.«
    »Tee und Plätzchen?«
    Schweigen.
    »Später hab ich mir meinen Teil gedacht«, sagte er.
    »Was haben Sie sich gedacht?«
    »In dem Garten … nach der Leckerei, da ist er aufgestanden, und Simone hat sich auf die Teakholzliege gelegt und …« Er wand sich. »Sie hatte eine Rasierklinge. Als er zurückgekommen ist, hat er sie gekostet. Er hat Sachen mitgebracht. Schnüre - Seile - große Plastik… Ich hab mich dann umgedreht, ich wollte nicht hinschaun, aber ich konnte es hören. Er hat gesagt: ›Zeit für die Party.‹ Sie hat gesagt: ›Goldene Hände, Schatz. Jetzt fehlen nur noch sie und ihr Klavier.‹«

    Huck schüttelte den Kopf; Schweiß tropfte auf den Schreibtisch. Debora Wallenburg sah es, unternahm aber nichts.
    Ich sagte: »Zeit für die Party. Das heißt …«
    »Selena stand auf die gleichen Sachen.« Er schaute mich um Bestätigung heischend an.
    »Als Sie von dem Mord an Selena gehört haben, hatten Sie eine Ahnung, was mit ihr passiert ist.«
    »So ein Gefühl.«
    »Als wir vorbeikamen und Ihnen erzählt haben, was mit Selena passiert ist, haben Sie dieses Gefühl aber nicht erwähnt.«
    »Ich war … Ich wollte nicht … Sie haben mir den ganzen Kopf vernebelt. Irgendwann hat er sich wieder verzogen, und ich hatte dieses Gefühl. Ich wusste nicht, was ich machen soll.«
    Ohne die Augen zu öffnen, knurrte Milo: »Sie hätten zum Telefon greifen können.«
    Wallenburg schaltete sich ein. »Und Ihnen was erzählen? Er hatte nur eine Intuition.«
    Milo schenkte ihr ein onkelhaftes Lächeln. »Bei kniffligen Fällen, Frau Rechtsanwältin, nehmen wir alles, was wir kriegen können.«
    »Na klar, und Sie hätten ihm geglaubt.«
    Huck sagte: »Ich wollte es Simon erzählen. Wenn.«
    »Wenn was?«, fragte ich.
    »Wenn ich es überhaupt jemandem erzähle.«
    »Wenn«, sagte Reed. »Das längste Wort im Wörterbuch.«
    »Ich habe drüber nachgedacht«, flüsterte Huck. »Ob ich’s Simon erzählen soll. Aber sie ist seine Tochter, er liebt sie. Ich mache bloß Besorgungen.«
    »Also haben Sie nichts unternommen«, stellte Reed fest.
    »Nein, ich … Ich hab ihn angerufen, um seine Stimme zu
hören, weil mir die Stimme vielleicht sagt, was ich machen soll. Er ist aber nicht rangegangen. Ich hab’s ständig versucht. Er ist einfach nicht rangegangen. Ich habe gemailt. Er hat nicht geantwortet. Ich habe Nadine eine E-Mail geschickt, sie hat auch nicht geantwortet. Dann hab ich mir allmählich Sorgen gemacht. Dann wurden diese Frauen … Ich habe

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