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Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Titel: Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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kam nicht in Frage - sie ist die Tochter, ich bin nur der Angestellte. Aber sie hat mit mir geredet. Es war, als ob sie mein Gehirn in- und auswendig kennt. Mit ihr zusammen zu sein war so, als ob ein Fenster geöffnet wird.«
    »Mühelos«, sagte ich.
    Nicken. »Sie hat sich klein gemacht, wir haben auf den Ozean geschaut. Sie ist in mein Zimmer gekommen. Hat ihren Kopf auf mein … Sie hat mir ihre Wunden gezeigt. Hat in mein Hemd geweint. Es war wie eine Offenbarung. Die Geografie von Fleisch. Sie halten, während sie weint.« Er rieb seine glänzenden Knöchel.
    »Sie kennen sich mit der Geografie des Fleisches aus, nicht wahr?«
    Er starrte auf das Leder.
    »Bei ihr sind es Messer, bei Ihnen Feuer.«
    Er lächelte schief. »Ich habe Strafe gebraucht.«
    »Im Gefängnis?«
    »Hinterher.« Er wartete darauf, dass Wallenburg ihn tadelte.
    Sie sagte nichts.
    »Tut mir leid, Debora. Als ich frei war, sind die Bilder von Jeffrey wiedergekommen … Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen
machst.« Zu mir gewandt erklärte er: »Ich musste irgendwas spüren.«
    »Was genau hat Simone benutzt?«, fragte ich.
    »Alles. Rasierklingen, Küchenmesser, ein Teppichmesser. Sie hat Knarren, Geschenke von Simon. Als er Nadine geheiratet hat, hat Nadine gesagt, bitte keine Schusswaffen im Haus. Simone nimmt sie in den Arm, redet über sie, teure Waffen, sie steckt sich den Lauf in den Mund, tut, als ob … Sie steckt sich die Hand in den Schlund, um sich zu übergeben. Manchmal kriegt sie davon einen wunden Hals, hustet Blut. Sie mag ihren eigenen Geschmack.«
    Reed atmete leise aus.
    Milo, dessen breite Brust sich hob und senkte, saß weiter zusammengesackt da. Wallenburg schaute zu ihm, dann zu mir.
    »Was können Sie uns sonst noch über Simone erzählen?«, fragte ich.
    Huck sagte: »Als sie mir zum ersten Mal die frischen - Stigmata, so hat sie sie genannt -, als sie sie mir zum ersten Mal gezeigt hat, hab ich sie in den Arm genommen. Dann haben wir - hat sie mir den Kopf rasiert, mir erklärt, ich wäre ein Priester und meine Knochen wären schön. Ich habe gedacht … Der Traum hat gedacht, ich könnte ihr helfen.«
    »Wie lange hatten Sie beide eine Beziehung miteinander?«
    Er verdrehte die Augen. Ließ sie zurückrollen wie Kirschen in einem Glücksspielautomat. »Eine Ewigkeit.«
    »Etwas genauer«, verlangte ich.
    »Zwei Monate«, sagte Debora Wallenburg. »Es endete vor sechs Monaten.«
    »Stimmt das, Travis?«
    Er nickte.
    »Wie haben Sie erfahren, dass Simone nicht der Mensch war, für den Sie sie gehalten haben?«

    »Ich habe ihr nachgestellt.«
    Reed reckte die Schultern.
    Milo regte sich nicht.
    »Schlechte Wortwahl«, wandte Wallenburg ein. »Liefere ihnen einfach die Fakten, Travis.«
    »Aber ich habe ihr nachgestellt, Debora«, beharrte Huck.
    »Du hast dir Gedanken gemacht, deshalb hast du sie beobachtet.«
    »Sie haben Simone also verfolgt«, fasste ich zusammen.
    »Ich hab eine Woche lang angerufen, aber sie ist nicht rangegangen. Ich war verwirrt. Als wir das letzte Mal zusammen waren, hat sie … lauter nette Sachen gesagt. Und dann soll auf einmal alles vorbei sein? Ich habe mir Sorgen gemacht, dass sie verletzt sein könnte. Dann hab ich gedacht, vielleicht wartet sie auf mich. Damit ich irgendwas Spontanes mache. Sie hat mir erzählt, dass es sie antörnt, wenn irgendwas Spontanes passiert, dass ich lockerer werden müsste. Ich hatte Angst zu … improvisieren. Überraschungen sind nicht … Ich mag sie nicht. Simone hat gewusst, dass ich nicht gern aus dem Stegreif handle. So dass es eine Überraschung wäre.«
    »Sie haben ihr einen spontanen Besuch abgestattet?«
    »Bloß einmal.«
    »Wann?«
    »Vor drei Monaten«, antwortete Wallenburg.
    Huck sagte: »Simon, Nadine und Kelvin waren übers Wochenende in Ojai, weil Kelvin Nikrugsky kennen lernen wollte - den Komponisten. Im Haus war es still, Simone hat nicht zurückgerufen. Die Stille wurde zu … Die alten Gelüste sind wiedergekommen.«
    »Nach Hitze und Schmerz?«
    »Ich habe Streichhölzer gefunden. Na ja, und dann habe ich sie angezündet, mich aber nicht gebrannt. Ich habe
meinen Sponsor angerufen. Wir haben geredet, aber nicht über das, was mir wirklich durch den Kopf ging. Die Stille wurde ständig lauter. Ich habe gesagt, los, los, los, sei spontan . Dann bin ich zum Malibu Canyon gefahren und habe Blumen gepflückt, einen ganzen Strauß, habe ihn mit Papierschnur zusammengebunden, Traubensaft in eine Weinflasche gegossen, ein Band

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