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Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Titel: Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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froh und glücklich.«
    Milo sah ihm beim Trinken zu.
    Duchesne stellte die Dose hin, rülpste. »Ich habe sie genommen, als es kein anderer gemacht hat.«
    »Haben Sie irgendeine Ahnung, wer ihr etwas hätte antun wollen?«
    »Ich bin mir sicher, dass es jede Menge Leute gab, die ihr was antun wollten. So wie die Welt ist. Kann ich genauere Angaben machen? Leider nein. Als sie für mich gearbeitet hat, gab’s keine Schwierigkeiten.«
    »Hatte sie Stammkunden?«
    Bedächtiges Kopfschütteln. »Dazu braucht man Zeit. Ehrlich gesagt hat sie für mich etwa … zwanzig Nächte gearbeitet.«
    »Wo hat sie in dieser Zeit gewohnt?«
    »Bei mir.«
    »Wo ist das?«
    »Unterschiedlich«, sagte Duchesne. »Ich bin lieber ungebunden.«
    »Motels?«
    »Und dergleichen.«
    Milo wollte Namen wissen. Duchesne zögerte, nannte ein paar, bat um eine weitere Cola. Nachdem er sie ausgetrunken hatte, schob Milo ihm einen Sechserpack Fotos über den Tisch. Ein halbes Dutzend weiße Männer mit rasiertem Schädel, in zwei Reihen angeordnet, Travis Huck unten rechts.
    »Ist es einer von den Typen gewesen?«, fragte Duchesne.
    »Erkennen Sie irgendeinen?«
    Duchesne musterte die Bilder, eins nach dem anderen. Mit glasigem Blick, jeweils zehn Sekunden. Dann schüttelte er den Kopf. »Tut mir leid.«

    »Können Sie sich erinnern, ob Sheralyn irgendwelche anderen Billardkugeln auf ihrer Kundenliste hatte?«
    »Billardkugeln.« Duchesne war sichtlich amüsiert. »Nee, muss ich wieder passen.«
    »Joe Otto«, sagte Milo. »Sie haben sie gemocht, waren derjenige, der sie genommen hat. Jetzt hat sie jemand ziemlich übel zugerichtet.«
    »Ich weiß, ich weiß … Ehrlich gesagt war Sheralyn immer nach Anbruch der Dunkelheit beruflich tätig, und ich hatte gleichzeitig andere Angestellte im Einsatz.«
    »Sie haben ihre Freier also nie gesehen.«
    »Nicht … immer«, sagte Duchesne. »Wenn’s Schwierigkeiten gab, wurde ich angepiept.« Er drückte die Brust wieder heraus. »Und es gab keine.«
    Sein linkes Bein fing an zu zucken. Hörte wieder auf.
    Milo warf ihm einen scharfen Blick zu. »Joe Otto, irgendwas geht Ihnen grade durch den Kopf. Hat es vielleicht irgendwas mit einem Glatzkopf zu tun?«
    Duchesnes Augen funkelten erschrocken auf. »Sind Sie ein Psychiater, mein Freund?«
    »Ich erkenne es, wenn jemand beunruhigt ist.«
    »Warum sollte ich beunruhigt sein?«
    »Weil Sie sich etwas aus Sheralyn gemacht haben. Weil Sie wussten, dass sie Sie nicht einfach verlassen würde, was für Sie wiederum heißt, dass sie sich irgendjemand geschnappt haben muss. Und dass die gleiche Person sie vielleicht abgeladen hat wie Abfall.«
    Duchesnes Spinnenfinger schlossen sich um die leere Dose, versuchten sie zusammenzudrücken, brachten aber nur eine leichte Delle zustande. Er stellte sie beiseite, fummelte wieder an dem Zahnfach herum.
    »Joe Otto?«
    »Da war ein Typ. Aber nicht mit Sheralyn, vor Sheralyn.«

    »Mit einem anderen Mädchen also?«
    Nicken. »Ich wurde angepiept, weil er ausgerastet ist. Wie Sie schon sagten,’ne Billardkugel. Sie hat kaum Luft gekriegt, hat mir gesagt, ich soll nach’nem Glatzkopf Ausschau halten. Als ich in das Zimmer gekommen bin, war er schon weg.«
    »Wurde das Mädchen verletzt?«
    »Leichter Bluterguss. Sie war ein großes Mädchen, konnte selber auf sich aufpassen.«
    »Inwiefern ist der Typ ausgerastet, Joe Otto?«
    »Er wollte sie fesseln. Das kommt zwar ständig vor, aber wir sagen grundsätzlich nein. Als sie nein gesagt hat, hat er ein Messer gezogen. Kein normales Messer, sah aus wie ein medizinisches Ding. So hat sie es genannt.«
    »Ein Skalpell.«
    »Er wollte sie erschrecken und hat ihr gezeigt, wie es Papier zerschneidet.« Er mimte einen nach oben gerichteten Stoß.
    »Sie hat einen blauen Fleck davongetragen, aber keinen Schnitt?«, sagte Milo.
    »Gott sei Dank«, bestätigte Duchesne. »Sie hat ein komisches Gefühl gehabt und ist aus dem Zimmer gerannt. Er ist hinter ihr her, hat nach ihr gelangt. Hat sie mit der Hand erwischt, Gott sei Dank nicht mit dem Messer. Er hat sie hier getroffen.« Er rieb sich die Schläfe. »Mit den Knöcheln hat er sie erwischt, man konnte die Abdrücke sehen, und am nächsten Tag war sie total verschwollen. Ein großer, dunkler Bluterguss. Sogar auf ihrer Haut konnte man ihn sehen.«
    »Ein dunkelhäutiges Mädchen, nehme ich an«, sagte Milo.
    »Eine große, prachtvolle Schwester.«
    »Name?«
    »Wir haben sie Big Laura genannt.«
    »Und bei der Verkehrszulassung

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