Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Titel: Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
mit seiner Mutter, einer wahnsinnigen Säuferin, in einem Wohnwagen. Was an dem Tag geschah, war eine dieser Schulhofrangeleien. So was passiert doch ständig.« Pause. »Nicht dass Kinder bei Schulhofrangeleien sterben. Das war tragisch. Jeff war ein niederträchtiger Junge, aber trotzdem war er noch ein Kind. Er muss irgendeinen Herzfehler gehabt haben, sonst wäre er nicht einfach tot umgefallen.«
    »Eddie hat ihn also gar nicht so heftig geschubst?«
    »Nee. Aber das hat ihn nicht vor der Jugendhaft bewahrt, wo man ihn vergessen hat, bevor er schließlich herausgeholt wurde.«
    »Von wem?«
    »Sie haben gesagt, Sie hätten die Artikel gelesen, daher dachte ich, Sie meinen alle.«

    Ich las das Veröffentlichungsdatum der drei Artikel vor.
    »Nein, es gibt noch mehr. Ich habe ein Jahr später noch einen Nachtrag geschrieben.«
    »Worüber?«
    »Über Eddies Freilassung. Eine Pflichtverteidigerin aus L.A. interessierte sich für den Fall, wie hieß sie doch gleich - Deborah soundso … Moment, lassen Sie mich an den Computer gehen. Mein Enkel ist ein Technikgenie, und bei seiner Facharbeit hatte er die Aufgabe, fünfzig Jahrgänge unserer Zeitung für ein Online-Portal zu scannen und zu katalogisieren, bis zurück zu der Zeit, als mein Vater noch Herausgeber … Okay, hier ist es. Debora ohne ›h‹ Wallenberg.« Sie buchstabierte den Nachnamen. »Geben Sie mir Ihre E-Mail-Adresse, dann schicke ich’s Ihnen.«
    »Danke.«
    »Gern geschehen. Ich hoffe wirklich, dass Eddie nicht auf die schiefe Bahn geraten ist.«
    Als Milo zurückkehrte, wedelte ich mit dem Anhang, den ich ausgedruckt hatte. »Hier ist der Teil, den Fox ausgelassen hat. Eine Pflichtverteidigerin war mit dem Berufungsverfahren eines anderen Minderjährigen aus dem gleichen Jugendcamp befasst, und einer der psychologischen Betreuer erzählte ihr von einem Jungen, der übel misshandelt wurde und schon etliche Gehirnerschütterungen davongetragen hatte.«
    »Daher rühren also Hucks neurologische Symptome.«
    »Wahrscheinlich. Der Wärter sagte, dass Eddie dort überhaupt nicht hingehörte. Die Anwältin - Debora Wallenberg - nahm sich Eddies Urteil vor, pflichtete ihm bei und beantragte eine richterliche Notverfügung. Einen Monat später war Eddie frei, das Urteil wurde widerrufen, und er wurde in Pflege gegeben, weil seine Mutter nicht für ihn sorgen konnte. Ich habe Wallenberg auf der Webseite der Anwaltskammer
gefunden. Sie hat jetzt eine Privatkanzlei in Santa Monica.«
    »Ein Gutmensch, und dazu noch ein Anwalt, der tatsächlich mal was Gutes tut«, sagte Milo.
    »Vielleicht hat Fox die Fortsetzung nicht gefunden. Oder er hat sie uns vorenthalten. Was für ein Typ ist er?«
    »Ich kenne ihn nicht allzu gut. Er war ein Jahr bei der Wilshire Division, galt als Draufgänger, klug und ehrgeizig. Wurde dann nach West L.A. versetzt, vor etwa … vier Jahren, hat aber kurz darauf gekündigt.«
    »Hat er von sich aus gekündigt, oder wurde er dazu aufgefordert?«
    »Von sich aus, soweit ich gehört habe.«
    »Er hat keine große Ähnlichkeit mit Reed«, sagte ich. »Und damit meine ich nicht die Hautfarbe.«
    »Hase und Igel«, sagte Milo. »Geht doch nichts über Geschwisterbeziehungen. Fox hat es sichtlich Spaß gemacht, den ollen Moe zu triezen. Und Reed hat genauso reagiert, wie es von ihm erwartet wurde.«
    »Dass er Reed vorführen konnte, war für Fox nur das Sahnehäubchen. Jetzt kann er zu seinem Klienten gehen und sagen: ›Auftrag ausgeführt.‹«
    »Jemand bezahlt dafür, dass wir uns auf Huck konzentrieren.«
    »Und zwar gut«, ergänzte ich. »Fox trägt maßgeschneiderte Klamotten und eine Uhr für zehntausend Dollar.«
    »Vielleicht weiß irgendwer im Haushalt der Vanders, dass wir bei der Villa rumgeschnüffelt haben, und will sichergehen, dass wir in eine ganz bestimmte Richtung schauen.«
    »Huck wirkt sonderbar, folglich bietet er sich an. Andererseits könnte er tatsächlich unser Mann sein. Cora Brown hat zuallererst gefragt, ob der arme kleine Eddie kriminell geworden sei. Wegen all dem, was er durchgemacht hat.«

    Er schob sich die schwarzen Haare aus der Stirn und las die Artikel. »Zu Unrecht verurteilt und dann rehabilitiert, aber er steckt im gleichen Lager wie die Schwerkriminellen und kriegt das Hirn zu Brei geprügelt.«
    »Nimm die Vernachlässigung durch die Mutter und den Zug durch die Pflegeheime dazu, dann kann allerhand passieren.«
    »Er ist bis vor drei Jahren abgetaucht … Yeah, das ergibt alles in allem

Weitere Kostenlose Bücher