Knochensplitter
vergessen, wie es Insch ergangen ist? Sie werden dich einsperren, du bescheuerter Idiot!«
»Wahrscheinlich. Mag sein. Ich weiß nicht.« Es war überhaupt nicht witzig, aber Logan konnte sich ein kleines Lachen nicht verkneifen. Es klang bitter und kalt. »Wäre vielleicht keine schlechte Idee.«
Steel beugte sich über ihren Teebecher. »Ich kann dich da nicht raushauen. Ich meine … verdammte Scheiße, Laz.«
»Ich weiß.«
» HINLEGEN ! AUF DEN BODEN, ABER DALLI! «
Sie drehten sich beide zum Airwave um.
»Bist du sicher, dass diese Typen deine Wohnung angezündet haben?«
»Das werden wir noch früh genug erfahren.«
Sie seufzte. »Und was dann? Willst du in der Arrestzelle auf sie losgehen? Damit sie dich zusätzlich zu der Körperverletzung noch wegen Doppelmords verknacken? Glaubst du wirklich, dass Samantha das will?«
»Was würdest du denn machen, wenn jemand versucht hätte, Susan zu ermorden, oder Jasmine? Ihm einen Kuchen backen?«
» OKAY. NOCH EINE BEWEGUNG, UND ICH SCHIESS DIR DEN ARSCH WEG ! «
»Ich würde …« Sie spielte mit ihrem Becher, klackerte damit auf der Arbeitsplatte herum. »Das ändert nichts daran, dass du ein bescheuerter Idiot bist.«
»Team eins: Gesichert!«
»Team vier: Gesichert!«
Er starrte auf seine Hände hinunter. »Ich glaub, ich pack das nicht mehr.«
»Team drei: Wir haben die Verdächtigen.«
»Team zwei: Chef, wir haben hier genug Heroin, Koks, Speed und Gras, um Keith Richards in Dauerdröhnung zu halten, bis er neunzig ist! Heilige Scheiße, Cath, hast du schon mal so viel Gras auf einem Haufen gesehen?«
Steel warf ihren Teebeutel auf das Abtropfbrett. »Sei doch nicht so blöd. Du kannst nicht aussteigen. Was willst du denn machen? Als Wachmann im Trinity Center anheuern? Dich mit Ladendieben und inkontinenten alten Mütterchen herumschlagen?«
»Ob du’s glaubst oder nicht, ich hab heute Morgen einen Job angeboten bekommen.«
Wenn Sie je zu dem Schluss kommen sollten, dass die Polizeikarriere nichts mehr für Sie ist … Nun, wie gesagt, es wäre schön, mein Vermächtnis in guten Händen zu wissen.
Vom Polizisten zum Boss des größten Verbrecherimperiums von Aberdeen … Warum sich etwas vormachen – er hatte doch längst die ersten Schritte in diese Richtung getan.
Seltsam, wie viel sich in nur vierundzwanzig Stunden verändern konnte.
42
Logan rückte seine Krawatte zurecht. »Okay.«
Steel musterte ihn von Kopf bis Fuß. »Ich finde nach wie vor, dass du ein verdammter Idiot bist. Nimm wenigstens einen Vertreter der Polizeigewerkschaft mit!«
Die Aufforderung, sich in der Höhle des Löwen zu melden, hatte auf seinem Schreibtisch gelegen, als er ins Büro gekommen war, gähnend und mit Schlaf in den Augen, mit einem Gefühl, als hätte jemand seine Eingeweide durch glühende Schlangen ersetzt. » MCRAE – MEIN BÜRO – SCHLEUNIGST !« Unterschrieben von DCI Finnie.
»Was soll das denn bringen? Wenn Shuggie mich angezeigt hat, bin ich sowieso geliefert.«
Natürlich hatte er ihn angezeigt – Urquhart hatte recht, Shuggie war ein Junkie … Und er hatte allen Grund, Logan anzuzeigen.
Logan schloss die Augen. Sie würden ihn suspendieren, verhaften und für vier bis sechs Jahre wegsperren. Wenn sie ihn auf Bewährung freiließen, wäre Samantha vielleicht inzwischen aufgewacht.
Tief durchatmen.
Er klopfte an die Tür von Finnies Büro.
Von drinnen kam die Stimme des CID -Chefs. »Herein!«
Logan trat beherzt ein, schloss die Tür und ließ Steel draußen auf dem Korridor stehen. »Sie wollten mich sprechen, Sir?«
Finnie warf einen Blick auf die Uhr an der Wand, lehnte sich zurück und legte die Fingerspitzen aneinander.
»Sir, ich –«
» DI Bell hat letzte Nacht Ihre Marley-Brüder festgenommen. Als Dreingabe haben die Kollegen Drogen im Wert von einer halben Million Pfund sicherstellen können. Das ist ein bedeutender Erfolg.«
»Bei allem gebührenden Respekt, Sir –«
»Ich weiß, ich weiß.« Finnie hielt eine Hand hoch. »Sie wären gerne dabei gewesen, als das bewaffnete Team die Razzia durchführte; Sie hätten die Operation gerne geleitet. Aber das konnte ich nicht zulassen; nicht nach allem, was Sie gestern durchgemacht haben. Sie mussten dringend nach Hause und sich ein wenig ausruhen.«
»Aber Sir –«
»Keine Sorge. Auch wenn DI Bell die Verhaftungen vorgenommen hat, ist uns allen bewusst, dass dies nur den Informationen zu verdanken ist, die Sie geliefert hatten. Die Kollegen von der Nachtschicht
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