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Knochensplitter

Knochensplitter

Titel: Knochensplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S MacBride
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gesammelt haben?«
    »Mr. Maguire von Blue-Fish-Two-Fish hat mir mitgeteilt, dass der offizielle Spendenfonds momentan bei knapp über sechs Millionen Pfund steht.«
    Jemand pfiff.
    »Wenn es uns nicht gelingt, diese Leute zu finden, wird die Jagdsaison auf die gesamte D-Prominenz in diesem Land eröffnet sein. Denn wenn die Typen, die Alison und Jenny gekidnappt haben, sich mit sechs Komma drei Millionen Pfund aus dem Staub machen können, wieso sollte mir so etwas nicht auch gelingen?«
    Finnie starrte wieder finster in die Runde. »Und jetzt sagen Sie mir, meine Damen und Herren: Wollen wir wirklich dafür verantwortlich sein? Ich denke nicht. Sie vielleicht?«
    Darauf antwortete niemand.
    Er nickte Superintendent Green zu, worauf der Mann von der SOCA aufstand. »Sobald Jenny und Alison McGregor freigelassen sind, wird unserer Kontrollinstanz, der Independent Police Complaints Commission, ein Bericht unterbreitet werden, in dem sie aufgefordert wird, die Handhabung der Ermittlungen durch die Grampian Police zu überprüfen, was bei Fällen mit hoher Medienpräsenz wie diesem hier reine Routine ist.« Green hob die Hände, als wolle er sie alle segnen – und ihnen nicht etwa aus großer Höhe auf den Kopf scheißen. »Die SOCA wird zu diesem Zeitpunkt von einer beratenden Funktion in eine ausführende wechseln.«
    »Darf ich raten?« DI Steel zog ihre Hose stramm. »Das heißt, Sie werden das Kommando übernehmen.«
    Empörtes Gemurmel wurde laut.
    Finnie klopfte mit seinem Kaffeebecher auf den vordersten Tisch. »Also schön, das reicht. Wir wollen uns doch wie Erwachsene und Profis benehmen.«
    Superintendent Green nahm wieder Platz.
    »Wir haben noch einen letzten Tagesordnungspunkt.« Ein Lächeln breitete sich auf Finnies Gesicht aus. »Wie Sie sicher gehört haben, ist es uns – dank der Vorarbeit von DS McRae – letzte Nacht gelungen, eine bedeutende Menge Drogen zu beschlagnahmen. Wir hoffen zudem, in den nächsten Tagen weitere Fortschritte bei der Aufdeckung der Lieferkette zu machen. Wie Sie ebenfalls gehört haben werden, hatte DI McPherson gestern einen bedauerlichen Unfall. Da er mindestens drei Wochen lang außer Gefecht sein wird, befördere ich hiermit DS McRae mit sofortiger Wirkung zum Detective Inspector. Ich bin sicher, Sie alle …« – er richtete sein Lächeln kurz auf Green und wandte sich dann wieder dem Plenum zu – »… werden sich mir anschließen, wenn ich ihm in dieser herausfordernden Rolle allen erdenklichen Erfolg wünsche.«
    Logan starrte ihn an. »Was …?«
    »Juuu-huu!« Rennie begann zu klatschen, der Applaus breitete sich aus und schwoll immer weiter an.
    Logan starrte auf seine Hände. Die Knöchel waren immer noch leicht geschwollen, die Haut ringsum von leichten Blutergüssen verfärbt. Dafür spendeten sie ihm Beifall – dass er Shuggie Webster verprügelt hatte, einen verkrüppelten Junkie, dessen Hände hinter dem Rücken mit Kabelbindern gefesselt waren.
    Bravo, Team Logan – gut gemacht.
    Er hätte den Dienst quittieren sollen, als es noch nicht zu spät war.
    »Ich weiß, okay?« Logan hielt sich die Hände vors Gesicht und ließ sich auf seinem Stuhl im Behelfsbüro nach hinten sinken. »Ist ja nicht so, als ob ich das geplant hätte, oder?«
    Er konnte Steel seufzen hören. »Du bist ein verdammter Glückspilz, Laz. Aber wenn Shuggie es sich anders überlegt …«
    »Wird er nicht.« Wenn er nicht den Zorn von Wee Hamish Mowat zu spüren bekommen wollte. Und Jonny Urquhart hatte mehr als deutlich gemacht, was das bedeuten würde.
    Es war einen Moment still. Dann wurde ihre Stimme kalt. »Ist es das, was du gestern Nachmittag im Krankenhaus gemacht hast? Ihn bedroht, damit er die Klappe hält?«
    »Nein …« Logan ließ sich nach vorne sinken, bis seine Ellbogen die Schreibtischplatte berührten. »Ich habe mit Trishas Mutter geredet. Und ich habe bei Samantha gesessen. Das ist alles .«
    »Du warst sonst immer …« Steel schnaubte. Er konnte förmlich sehen, wie sie hinter ihm stand und den Kopf schüttelte, die Augen geschlossen, auf ihrer Oberlippe herumkauend. »Scheiße, Mann, Laz.«
    Die Tür flog auf. »Jetzt wird gefeiert!« Rennie kam ins Zimmer getanzt – eine Ein-Mann-Polonaise. »Da-da-dada-da, da ! Da-da-dada-da, da !«
    Er fasste Steel an den Hüften und tanzte weiter. »Da-da-dada-da, da ! Da-da-dada-da, da !«
    »Lassen Sie die Finger von mir, Sie dämlicher Sack!« Sie schlug seine Hände weg.
    »Ach, nun seien Sie doch nicht so, Chefin

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