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Knochensplitter

Knochensplitter

Titel: Knochensplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S MacBride
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irgendwas.« Sprach’s, trat einen Schritt zurück, machte kehrt und ging hinaus. Die Tür des Labors fiel ins Schloss, und Logan blieb mit Drogen im Wert von einer halben Million Pfund zurück.
    Er schlug die Mappe auf. Sie enthielt die vorläufigen Ergebnisse der kriminaltechnischen Untersuchungen am Tatort des Wohnungsbrands. Spuren von Brandbeschleuniger im Flur, keine Fingerabdrücke an der Tür oder am Briefkasten. Das DNS -Resultat war ganz hinten versteckt. Elaine Drever hatte recht behalten: Sie hatten einen Abstrich von der Tür gemacht und brauchbare Proben sichergestellt.
    Logan las die Schlussfolgerung zweimal. Es ergab keinen Sinn – sie hatten das Profil mit der Datenbank abgeglichen und keinen Treffer bekommen. Keinen einzigen.
    Das war unmöglich. Bob und Jacob Marley saßen im Gewahrsamstrakt, sie waren im System, ihre DNS war an den Tatorten von zwei Morden sichergestellt worden.
    Wie konnte es da sein, dass es keinen Treffer gab?
    Er stopfte das Blatt mit den Resultaten in die Mappe zurück und stürmte hinaus auf den Flur. Elaine Drevers Büro war zwei Türen weiter – er platzte hinein, ohne anzuklopfen.
    Logan wedelte mit der Mappe vor ihrer Nase herum. »Wer hat das verbockt?«
    Die Leiterin der Spurensicherung spitzte die Lippen. »Entschuldigen Sie, Sir, kann ich Sie später zurückrufen?« Sie legte auf. »Sergeant McRae, ich –«
    »Wer war es? Wer hat sich an der DNS -Probe zu schaffen gemacht?«
    Eine lange Pause. »Niemand hat sich an irgendetwas zu schaffen gemacht.«
    »Wiederholen Sie den Abgleich.«
    »Das wird nichts –«
    Er knallte die Mappe auf ihren Schreibtisch. »Wiederholen – Sie – den – Abgleich.«
    Elaine Drever starrte ihn an. »Das haben wir getan. Sechsmal. Dann haben wir noch einmal von vorne angefangen und neue Proben genommen. Zweimal. Es war nicht –«
    »Und wieso haben Sie dann keinen verdammten Treffer bekommen?«
    Ihre Augen verengten sich. »Samantha ist eine von uns; glauben Sie ernsthaft, wir würden nicht alles in unserer Macht Stehende tun, um diese Schweine zu erwischen? Es gab keine Übereinstimmung. Keinen Treffer. Null. Wer auch immer es getan hat, ist nicht in der Datenbank.«
    »Er muss es aber sein! Es –«
    »Wir haben den Tatort genauestens unter die Lupe genommen, aber was nicht da ist, können wir auch nicht finden.« Sie griff nach der Mappe. »Schnappen Sie den Kerl, dann wird das hier ihn hinter Gitter bringen. Hundertprozentig. Nicht einmal Sandy die Schlange könnte ihn da noch raushauen. Aber wer immer es war, er ist nicht im System.«

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    Sie mussten es sein. Hundertprozentig. Wenn sie es nicht waren … Logan fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. Wenn sie es nicht waren, dann war alles, was er Shuggie Webster angetan hatte …
    Der Puls pochte in seinen Ohren, sein Herz schlug so heftig, dass sein ganzer Körper davon durchgeschüttelt wurde. Bumm. Bumm. Bumm. O Gott.
    »Alles okay, Sarge?« Jemand setzte sich ihm gegenüber an den Kantinentisch. »Ich mein’ natürlich ›Inspector‹, nicht wahr?« Ein Hüsteln. »’tschuldigung, Chef.«
    Logan blickte von seinem Kaffee auf, und die Konturen in der Kantine wurden plötzlich wieder scharf. Das Geplauder und Gelächter der Kollegen drang an seine Ohren. Er blinzelte.
    PC Guthrie hob die Schultern, bis sie fast seine roten Ohrläppchen berührten. »Die Macht der Gewohnheit.«
    »Ja.« Logan nahm einen Schluck Kaffee. Kalt. Wie lange er wohl schon hier saß?
    Der Constable wickelte einen Schokokuss aus und strich das Papier sorgfältig glatt, bis es völlig faltenfrei war. »Ich will später ’nen Rekordversuch starten, da dachte ich mir, ich trainiere besser noch ein bisschen.« Er nahm die Hände hinter den Rücken und beugte sich über den Schokokuss. Das Ding sah aus wie eine kleine braune Brust – eine runde Waffel mit einer Kuppel aus Eiweißschaum und einem Schokoladenüberzug. »Sergeant Downie hat schon vier Komma fünf Sekunden geschafft.«
    Logan schob seinen Teebecher weg. »Habt ihr schon die Anwohnerbefragung gemacht?«
    Guthrie leckte sich die Lippen, den Blick starr auf den Schokokuss gerichtet. »Wegen Trisha Brown? Ja – niemand hat das Phantombild wiedererkannt. Wir haben auch recherchiert, ob Edward Buchan noch Zugang zu anderen Räumlichkeiten hat – das wolltest du doch wissen. Schrebergärten, Lagerräume, Garagen, Wohnwagen, Häuser von Bekannten, die im Urlaub sind, und so weiter. Da gibt’s anscheinend nichts, wo er sie gefangen halten

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