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Knochensplitter

Knochensplitter

Titel: Knochensplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S MacBride
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Stelle gelesen, wo sie sich über ›Vergeudung von Steuergeldern‹ und ›blauäugige Behörden‹ echauffieren.«
    »Dieser blöde Michael Larson.« Logan warf die Zeitung wieder in den Papierkorb.
    »Wenn du mich fragst, dem Typen gehört mal so richtig der Arsch versohlt.« Bob streckte die Beine aus, schlug die Knöchel übereinander und verschränkte die Hände im Nacken. »Na, ihr kriegt wenigstens ein bisschen Aufmerksamkeit von den Medien. Ich versuche seit Tagen, sie dazu zu bringen, etwas über meinen Fall zu drucken. › Sexy Sergeant führt Suche nach vermisstem Alki an‹. Oder ›Der göttliche Bob Marshall (24) und die fieberhafte Jagd nach Stinky Tam, dem Tramp von der Holburn Street‹. «
    »Vierundzwanzig?«
    »Klappe. Der arme alte Tam ist jetzt zwei Wochen verschwunden, und kein Mensch hat einen blassen Schimmer, ob er sich bloß für vierzehn Tage ins mondäne Stonehaven zurückgezogen hat oder ob er irgendwo tot hinter den Mülltonnen liegt. Rate mal, worauf ich wetten würde?« Bob schürzte die Oberlippe. »Und Stinky Tam war selbst an seinen besseren Tagen nicht gerade ein wandelndes Duftsträußchen.« Er schwenkte seinen Stuhl ein paar Mal knarrend hin und her und deutete dann auf Logans Bildschirm, wo die Gestalt im weißen Overall mit Alison McGregor zu sehen war. »Ich versteh nicht, wie du dir das immer wieder und wieder reinziehen kannst. Würde mich total fertigmachen.«
    »Was bleibt mir anderes übrig? Wir haben null Sachbeweise. Das Labor sagt, es gibt im ganzen Haus keinen einzigen Fingerabdruck, der nicht von Alison, Jenny, der Babysitterin oder Alisons verstorbenem Mann stammt. Keine Haare, keine Fasern, keine DNS , keine Fußabdrücke … Nichts.«
    »Pfff … was hast du denn erwartet? Schau dir die Typen doch an.« Er zeigte wieder auf den Bildschirm. »Klar gibt es keine Spuren – die sind schließlich nicht blöd, oder? Nein, sie tragen die gleiche Kluft wie wir: Overall, Handschuhe, Überschuhe, Gesichtsmasken. Das haben wir jetzt von den ganzen Krimiserien im Fernsehen – so kann jeder Idiot im Land in einem allwöchentlichen Fernkurs lernen, wie man mit Mord ungestraft davonkommt.«
    Die einzige Spur, die die Täter hinterlassen hatten, war eine feine Schicht von Messing-Feilspänen, verursacht von dem Werkzeug, mit dem sie das Schloss der Hintertür geknackt hatten.
    Bob schniefte. »Hast du mal bei YouTube auf den Busch geklopft?«
    »Nichts. Sie können den Upload über ein paar Server in Bangladesch zurückverfolgen, aber danach …? Kann von weiß Gott wo gekommen sein.« Logan fischte den Bericht der Spurensicherung aus seinem Eingangskorb. »Sie haben alles untersucht – jeden Brief, jedes Kuvert, jedes Video … es ist, als wäre alles von Geistern in einem Vakuum zusammengestellt worden.«
    Draußen im CID -Büro ertönte eine Reibeisenstimme, die einen Hit aus den Fünfzigerjahren massakrierte: »Oh yes, I’m the great pudenda, pudendin’ I’m doing well …«
    DI Steel platzte ins Sergeants-Kabuff, in der einen Hand einen riesigen Kaffeebecher, in der anderen einen Schokokeks. »Morgen, die Damen.« Sie steckte sich den Keks in die Gesichtsluke und stieß die Tür mit der Hüfte hinter sich zu.
    Logan bedachte sie mit einem finsteren Blick. » Punkt sieben Uhr, hast du gesagt. Wo hast du gesteckt?«
    »Ist dein Glückstag heute, Laz. Susan meint, sie wäre dieses Wochenende wahrscheinlich in der Stimmung für eine wilde Fahrt auf dem Orgasmus-Express, also will ich dir deine Unverschämtheit noch mal verzeihen, wenn du mir sagst, dass du diesen Brief abgeschickt hast.«
    »Du hast gesagt, du würdest Rennie damit beauftragen.«
    »Nein, hab ich nicht.«
    »Hast du wohl! Bob, sag’s ihr!«
    »Aber, aber, Laz.« Bob grinste und drehte sich wieder zu seinem Computer um. »Es ist unfein, einer Dame zu widersprechen.«
    »Du mieses –«
    Es klopfte an der Tür, und PC Guthrie steckte seinen käsigen Kopf herein. »Chefin?« Er nickte DI Steel zu. »Das ist gerade reingekommen …«
    Guthrie hielt einen transparenten Beweismittelbeutel hoch. Darin steckte ein Blatt Papier: A4, bekritzelt mit blauem Kugelschreiber, mit Falzlinien, als ob er auf Fensterkuvertgröße zusammengefaltet worden wäre.
    Steel riss Guthrie den Beutel aus der Hand, musterte den Brief einen Moment mit zusammengekniffenen Augen und hielt ihn dann Logan hin. »Vorlesen.«
    Es war alles in Blockbuchstaben, die Lettern schief und schludrig geschrieben, jeder einzelne mehrfach

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