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Knochensplitter

Knochensplitter

Titel: Knochensplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S MacBride
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entführen zwei Menschen vor den Augen der Öffentlichkeit – zwei Menschen, die sonst keinerlei Verwandte haben –, und anstatt ihr schäbiges Geschäft im Verborgenen abzuwickeln, schicken sie ihre Lösegeldforderungen an die Zeitungen. Sie wollen , dass die Polizei eingeschaltet wird.«
    Na los, sag’s schon …
    »Wir haben es hier nicht mit gewöhnlichen Entführern zu tun, Logan.«
    Ta-taaa, ta-taaa, ta-taaa!
    »Nein, Sir.«
    Als ob sie nicht schon von selbst auf diese Perle der Weisheit gekommen wären.
    NEIN ! NEIN ! NEIN ! NEIN ! Sie versucht sich loszuwinden, aber das Monster in Weiß hält sie ganz fest, schlingt seine raschelnden Papierarme um sie und hebt sie hoch.
    »Stillhalten, du kleine Rotzgöre!« Seine Stimme ist ganz komisch – hart und metallisch wie bei einem Roboter, wie die silbernen Monster bei Doctor Who , wie ein Cyberman.
    Ihr Absatz stößt in etwas Weiches, Knautschiges.
    Ein Summen, ein Knistern. »Scheiße, Mann …« Und die Arme lassen sie los.
    Sie fällt auf die blanken Bodendielen. Das Monster taumelt, stützt sich mit einer Hand an der mit Farbe besprühten Wand ab und hält sich mit der anderen den Pimmel.
    Sie rappelt sich auf und rennt zur Tür. Schnell rüber zu Mami, wo das Bett ist, wo –
    Urgs …
    Ihre Füße fliegen unter ihr weg, als die Kette um ihren Hals sich strammzieht.
    »Komm sofort zurück, du kleine Mistgöre!«
    Mamis Stimme ruft aus dem Nebenzimmer: »Tut ihr nicht weh! Ihr habt versprochen, ihr nicht wehzutun!«
    »Hat mir voll in die Eier getreten!«
    Sie wird über die Holzdielen rückwärtsgeschleift und rudert wild mit Armen und Beinen.
    » MAMI !«
    » IHR HABT ES VERSPROCHEN !«
    Rumms. Sie liegt auf dem Bauch, mit einem schweren Gewicht auf dem Rücken, warm und raschelig. Das Monster packt sie am Handgelenk, wickelt etwas darum und zieht. Es macht Zzzzzipp , dann kommt die andere Hand dran, und dann sind ihre Arme beide hinter dem Rücken gefesselt.
    » MAMI ! MAMI ! SIE –«
    Eine lila Hand hält ihr den Mund zu. Sie riecht wie Fahrradreifen an einem heißen Tag.
    »Tom, steh nicht rum wie ein Ölgötze!«
    Noch so ein schweres Gewicht, das ihre Beine auf den Boden drückt.
    Zzzzzipp. Zzzzzipp. Und jetzt sind auch ihre Füße zusammengebunden. Ein kratziges, ratschendes Geräusch, dann wird die Hand von ihrem Mund weggenommen, und ein klebriger Streifen wird draufgeklatscht. Sie kriegt nicht mal mehr die Lippen auseinander. Sie kann nur noch schnaufen und brummeln und winseln.
    Dann lassen die Monster von ihr ab.
    Sie zappelt so wild, wie sie nur kann, flappt herum wie ein Goldfisch auf dem Badezimmerboden. So ergeht es bösen kleinen Mädchen …
    »Verdammter Mist. Sieht aus, als ob sie einen Anfall hat.«
    Sie rutscht hin und her, windet sich. Sackt zusammen … bäumt sich wieder auf … zuckt. Liegt keuchend auf den Bodendielen, während Tränen von ihrer Nase tropfen.
    Ein anderes Monster kommt herein und schlägt die Tür hinter sich zu. »Hört ihr zwei vielleicht mal auf mit dem Scheiß?« Eine Monster-Frau – an der Cyberman-Stimme kann man es schlecht erkennen, aber sie hat einen Busen. An ihrer weißen, knitterigen Brust steckt ein Schildchen, darauf steht oben »Hallo, mein Name ist«, und darunter WILLIAM .
    Alle Monster haben solche Schildchen. » TOM « und » SYLVESTER « treten einen Schritt zurück und starren auf Jenny herab.
    WILLIAM verschränkt die Arme. Jede Bewegung macht so ein raschelndes Geräusch. Es ist keine Haut, wie sie gedacht hat, als sie in ihr Zimmer kamen, um sie zu holen, sondern dieses Zeug, das die Polizisten im Fernsehen immer anhaben, wenn etwas Schlimmes passiert ist. Klebrige lila Handschuhe, blaue Duschhauben an den Füßen. So Plastikmasken, die ihre Gesichter verdecken und sie wie Roboter aussehen lassen. Das passt zu den scheußlichen Schepperstimmen. »Wo ist Colin?«
    TOM zuckt mit den Schultern. Dann deutet SYLVESTER hinter sich. »Musste kotzen.«
    »Herrgott noch mal …« Sie nickt. »Hol ihn her.«
    »Aber –«
    »Jetzt!«
    Roboter, die sich streiten.
    »Okay, okay …« SYLVESTER läuft hinaus, seine Füße schlurfen über den Boden.
    »Leg sie auf den Tisch.«
    TOM packt sie am Kragen und am Bund ihrer Schlafanzughose und hebt sie hoch. »Wehe, du zappelst wieder – dann lass ich dich auf den Kopf knallen, kapiert!«
    Sie hält sich ganz still.
    »Braves Mädchen.«
    Braves kleines Mädchen.
    Rumms – Tom schmeißt sie auf den Tisch. Legt ihr eine schwere Hand auf den Rücken und

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