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Knochensplitter

Knochensplitter

Titel: Knochensplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S MacBride
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DI McPherson geraten, sie überwachen zu lassen.« Wieder ein Achselzucken. »Es ist sein Fall.«
    »Tja, hoffen kann man ja immer …« Young begann wieder zu trommeln. »Wir haben Sie schon länger nicht mehr hier oben gesehen, Logan. Ich glaube, Superintendent Napier vermisst Sie.«
    »Tatsächlich, Sir?« Er spähte über die Schulter zum Schreibtisch des Oberarschlochs. Alles blitzsauber aufgeräumt und exakt symmetrisch angeordnet.
    Der Chief Inspector starrte ins Leere. »Sagen Sie mal … wie macht sich Interims- DI MacDonald denn so?«
    Schweigen.
    Logan rutschte auf seinem Stuhl hin und her. »Inwiefern, Sir?«
    »Hat er sich schon gut eingewöhnt? Kommt er mit den Kollegen klar? Kann eine ziemliche Belastung sein, so von heute auf morgen vom DS zum DI aufzusteigen.« Young vermied jeden Blickkontakt.
    »Ich bin sicher, er kommt damit gut zurecht.«
    »Gut. Gut.« Eine Pause. »Auch mit dem McGregor-Fall und so weiter …?«
    »Keine Probleme. Könnte nicht besser laufen. Er macht einen hervorragenden Job.«
    Wieder eine Pause.
    »Tja, dann will ich Sie mal nicht länger von Ihren Sexualstraftätern fernhalten.«
    Das Dodgy Pete’s war nicht gerade das, was man ein Szenelokal für die Jeunesse dorée der Stadt nennen würde. Eher schon so etwas wie ein Hospiz – eine Palliativstation für Alkoholiker auf dem Weg zum Dauerdelirium. Aber es war nur zwei Minuten Fußweg vom Munro House Hotel entfernt, und für Steel reichte das als Argument.
    Das abgenützte Linoleum machte ratschende Geräusche und versuchte sich an Logans Sohlen festzuklammern, als er Steel zum Tresen folgte. Ausnahmsweise war im Pub richtig was los: Ein Dutzend Gäste verteilten sich paarweise in dem niedrigen Raum und starrten zu dem Breitbildfernseher an der Wand auf. Es lief Fußball: Aberdeen zu Gast beim VfB Stuttgart. Die Heimmannschaft führte zwei zu null.
    Der Wirt stand geduckt am hinteren Ende der langen Hartholztheke und unterhielt sich halblaut mit einer mageren jungen Frau in Cargohose und einem Kapuzenshirt in Tarnfarben. Auf der Fläche zwischen den beiden lag etwas, aber Logan hatte keine Zeit zu erkennen, was es war, ehe sie es schnappte und in dem schwarzen Rucksack zu ihren Füßen verschwinden ließ.
    Steel schlug mit der Faust auf den Tresen und kletterte auf einen Hocker, dessen roter Kunstlederbezug von grauem Isolierband zusammengehalten wurde. »Eh, Pete, hör auf, das junge Sexbömbchen da anzubaggern, und lass lieber mal was zu trinken rüberwachsen.«
    Der hünenhafte Mann schniefte. Dann drehte er sich um und kam herbeigestapft. Sein rotes Aberdeen-University-Sweatshirt war über dem Bauch zum Zerreißen gespannt. Pete strich sich mit einer Hand über seinen zotteligen Weihnachtsmann-Bart und beäugte die drei Gäste. »Das Übliche?«
    Steel nickte. »Und noch zwei doppelte Grouse.«
    »Bezahlen Sie dafür?«
    Steel schob die Unterlippe vor. »Pete, ich bin schockiert. Willst du etwa andeuten, dass deine Freunde und Helfer von der Grampian Police hierherkommen und Drinks aufs Haus erwarten?«
    »Das will ich sehr wohl andeuten.« Er holte zwei Pintgläser unter dem Tresen hervor, schob eines unter den Stella-Zapfhahn und das zweite unter den mit Deuchars IPA . Dann blickte er naserümpfend in Rennies Richtung. »Und was kriegt der Knabe mit dem Sonnenbrand?«
    Der Constable schob die Brust raus. »Ich bekomme ein Pint –«
    »Er kriegt ’ne Cola Light.« Steel holte ihre Pseudozigarette hervor. »Muss schließlich fahren.«
    »Aber Chefin –«
    »Gib ihm noch ’ne Tüte Krabbenchips.«
    Dodgy Pete stellte das IPA auf einen welligen Bierdeckel, nahm dann zwei Whiskygläser und ließ in jedes einen doppelten Famous Grouse laufen, wobei er demonstrativ wartete, bis der kleine Plastik-Messbehälter unter dem Flaschenhals sich ganz gefüllt hatte. »Sonst noch ’n Wunsch?«
    Das Mädchen in dem Tarnfarben-Pulli nahm seinen Rucksack und schlich lautlos zur Tür hinaus.
    Steel drehte sich um und starrte ihr nach. »Du wirst doch hier nicht irgendwelche zwielichtigen Geschäfte abwickeln, Pete?«
    »Meine Tochter. Nicht dass Sie das irgendwas anginge.« Er klopfte mit den Knöcheln auf die verklebte Theke. »Also, bezahlen Sie jetzt dafür oder nicht?«
    »Entspann dich, Pete, hm? Kann ja auch nichts dafür, dass die Kollegen von der Gewerbeaufsicht dich wegen betrügerischen Einschenkens drangekriegt haben, oder?«
    Sie gingen mit ihren Gläsern in den Nebenraum – kaum mehr als ein begehbarer Schrank, in dem

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