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Knochensplitter

Knochensplitter

Titel: Knochensplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S MacBride
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gerade eben ein Tisch und zwei Sitzbänke Platz hatten. Steel ließ sich aufs Polster fallen, seufzte und nahm einen gewaltigen Schluck von ihrem Pint. »Ich kann heute Abend nicht ewig machen, Jungs – hab versprochen, dass es nicht zu spät wird.«
    Logan nahm die Protokolle aus der Tasche und legte sie auf den Tisch. »Sechsundneunzig Mehrfach-Sexualstraftäter haben wir heute vernommen … Bis jetzt waren drei darunter, die eventuell Zugang zu Tierarztpraxen hatten. Keine Krankenhäuser – anscheinend hat der Staatliche Gesundheitsdienst es nicht so gerne, wenn registrierte Sexualstraftäter auf den Stationsfluren rumschleichen.«
    Steel kratzte sich ein Weilchen. »Wer fragt bei den Tierärzten nach?«
    Der Whisky schmeckte wie Torffeuer, brannte auf Logans Zunge und ließ sein Zahnfleisch kribbeln. Offenbar verzichtete Dodgy Pete neuerdings auch darauf, den Schnaps zu verdünnen. » DI Evans. Angeblich ist nirgendwo Thiopental abhandengekommen.«
    Rennie schob sich eine Handvoll Chips in den Mund. »Was ist, wenn sie es im Internet gekauft haben?«
    Steel starrte ihn an. »Trinken Sie Ihre Cola Light. Die Sache ist so schon kompliziert genug.« Dann wandte sie sich wieder an Logan. »Bist du sicher, was die Krankenhäuser betrifft?«
    »McPherson sagt –«
    »Ach du lieber Gott – sag bloß, das macht er auch noch? Wie war das noch mal mit dem sinkenden Schiff? Ich red mal mit Finnie, vielleicht können wir ja jemand anders …« Sie zog ein Gesicht. »Scheiße mit Vanilleeis – er redet ja nicht mehr mit mir.«
    Logan runzelte die Stirn. »Ja, apropos – wieso haben wir Maguire denn nun eigentlich so getriezt? Er ist nicht in der Kartei, ich hab nachgeschaut.«
    »Weil …« Sie drehte sich um und sah Rennie an. Dann fischte sie eine Handvoll Kleingeld aus der Tasche. »Da, kaufen Sie sich noch eine Tüte Chips.«
    »Aber ich will gar –«
    »Dann stellen Sie sich an den Spielautomaten oder was auch immer.« Pause. »Hauptsache, Sie verpissen sich mal für fünf Minuten.«
    Rennie angelte sich zwei Pfundmünzen aus dem Haufen, nahm sein Glas und seine Chips und stand auf. »Na schön, von mir aus.«
    Sie wartete, bis sie die kleine Nische für sich hatten. »Wir haben Mr. Glatzkopf so zugesetzt, weil unser Interims- DI MacDonald für diesen Teil der Ermittlungen zuständig war. Und ich vertraue ihm nicht. Okay?« Sie hob eine Hand. »Nicht, dass er nicht sauber wäre – es ist nur, dass er so verdammt hoffnungslos überfordert ist. Und ich weiß, dass Finnie genauso denkt, sonst wäre er nicht dort in der Kirche gewesen, um ihm die Hand zu halten.«
    »Verstehe …«
    »Laz, ich weiß, ihr Sergeants dort in eurem Kabuff haltet zusammen wie Pech und Schwefel, aber hier steht das Leben eines kleinen Mädchens auf dem Spiel. Da verstehe ich keinen Spaß mehr.«
    Wo sie recht hatte … »Und was ist nun mit McPherson?«
    Steel verzog das Gesicht und nahm einen Schluck von ihrem Whisky. »Überlass das wandelnde Desaster nur mir, wir werden –«
    Der Rest ging unter in dem aufgeregten Stimmengewirr, das aus dem großen Raum drang: » LOS, JUNGE, AUF GEHT’S !« – » LAUF, DU FAULE SOCKE !« – » LOS, WEITER, WEITER !«
    Der Ton am Fernseher wurde aufgedreht, und die Anfeuerungsrufe der Zuschauer im Stadion dröhnten aus den Lautsprechern. »Hansson auf Paton, der an der Außenlinie durchstartet … Flanke auf Gibson … Gibson schießt und –«
    Plötzlich Stille.
    » AAAH! SCHEISSE, MANN! NICHT JETZT!« – »PETE, WAS IST MIT DER VERDAMMTE N GLOTZE?« – »HAT ER IHN REINGEMACHT ?«
    Logans Handy klingelte. Er zog es aus der Tasche und sah aufs Display: Colin Miller.
    »Colin?«
    Der Fernseher plärrte wieder los: »– unterbrechen wir das Programm für eine wichtige Meldung …«
    DI Steels Telefon klingelte jetzt ebenfalls. »Kann man nicht mal in Ruhe ein Gläschen trinken …?«
    »… doch nicht zu glauben, oder?« Colin war bei dem ganzen Lärm kaum zu verstehen.
    Logan steckte sich einen Finger in das andere Ohr. »Hallo? Colin?«
    »Ich sagte, sie haben gerade wieder ein Päckchen geschickt – und zwar an die BBC ! Ein Kumpel von mir arbeitet da, er hat mich eben angerufen.«
    Verdammter Mist.
    »Was ist es? Was haben sie geschickt?«
    »Ich meine, wieso haben sie es nicht hierher geschickt? Sie schicken doch sonst immer alles zuerst hierher .«
    »Colin! Was – haben – sie – geschickt?«
    Steel war schon aufgesprungen. »Mist …« Sie hielt sich das Handy an die Brust. »Sie haben

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