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Knochensplitter

Knochensplitter

Titel: Knochensplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S MacBride
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hält sie damit fest.
    WILLIAM , die Monster-Frau, stellt sich vor sie. »Hör auf zu heulen – wenn du brav bist, ist es ganz schnell vorbei.«
    Die Tür knallt.
    Jenny blinzelt die Tränen weg. Es ist SYLVESTER , der mit dem anderen Monster zurückkommt. Das hat » COLIN « auf der Brust stehen und eine kleine Plastikbox in der Hand.
    WILLIAM schaut ihn nicht an. »Los, mach schon.«
    COLIN räuspert sich. »Ich … ähm … Also, es ist nur … Ich meine, müssen wir das wirklich tun? Können wir nicht einfach noch ein Foto an die Zeitungen schicken oder so?«
    »Du hast gehört, was sie in den Nachrichten gesagt haben.«
    »Aber ich hab so was noch nie … Sie ist doch noch ein kleines Mädchen.«
    »Ich weiß , was sie ist. Und jetzt mach verdammt noch mal deine Arbeit. Oder soll ich David sagen, dass du dich weigerst? Willst du das wirklich?«
    »Aber ich –«
    WILLIAM packt ihn vorn an seinem knittrigen weißen Anzug. »Wozu bist du denn überhaupt gut, wenn du nicht mal so eine simple Operation hinkriegst?«
    »Aber eine Amputation ist nicht bloß … Denk an das Infektionsrisiko. MRSA , Sepsis, Blutgerinnsel, Schock – Was ist, wenn –«
    »Mach – deinen – verdammten – Job!«
    Sie lässt ihn los und tritt zurück. Starrt auf seine blauen Füße hinunter. Und nickt.
    »Du musst ihr den Ärmel hochkrempeln.«
    Ihre Schultern brennen wie Feuer, als TOM ihr den Arm verdreht und den Ärmel ihres Schlafanzugs bis zur Achselhöhle hochzieht.
    Bitte nicht. Bitte nicht. Bitte nicht.
    COLIN stellt die Plastikbox auf den Tisch. Macht sie auf. Sie sieht glänzende, spitzige Sachen darin funkeln. Dann nimmt er ein kleines Döschen und eine große Nadel raus. Er kramt wieder in der Box und greift nach einem kleinen Alutütchen. Reißt es auf und nimmt ein kleines Tüchlein heraus. Er wischt ihr damit über die Ellenbeuge, und es fühlt sich ganz kalt an auf der Haut.
    Dann zieht er die Spritze auf.
    »Es tut mir leid …«
    Es fühlt sich zuerst kratzig an, dann piekst es, wie von einem Bienenstich.
    Noch einmal drübergewischt.
    »Wir müssen es eine Minute wirken lassen.«
    Sie blinzelt.
    Der Bienenstich tut nicht mehr weh.
    »Ich denke trotzdem, dass es nicht –«
    »Niemand hat gesagt, dass du denken sollst, Colin.«
    Blinzel, blinzel.
    Sie ist auf dem Spielplatz, dreht sich auf dem Karussell, schneller und schneller, immer im Kreis herum, Bäume und Häuser und Monster sausen vorbei. Verschwommene Plastikgesichter; verzerrte, dröhnende Cybermen-Stimmen. Eine wuschelige Wärme breitet sich zwischen ihren Ohren aus.
    Sie blinzelt noch einmal, aber ihre Augen bleiben zu.

20
    »Also, warum stand denn nun Ihr Name auf ihrem Körper?« Chief Inspector Young lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und musterte Logan über seinen geräumigen Schreibtisch hinweg. Sie hatten das Büro der Internen Dienstaufsicht für sich: drei Schreibtische, gerahmte Diplome und Fotos von händeschüttelnden Menschen an den Wänden, ein Regal mit juristischen Lehrwerken und Polizei-Handbüchern – und ein hartnäckiger Pfefferminzgeruch.
    Young hatte die Ärmel hochgekrempelt, sodass seine kräftigen, stark behaarten Arme zu sehen waren. Er war überhaupt sehr kräftig gebaut, wie ein Rugbyspieler oder ein Profiboxer. Oder ein Mafia-Vollstrecker. Seine Knöchel waren von weißlichem Narbengewebe überzogen. Definitiv kein Typ, mit dem man sich ohne Not anlegte.
    Logan blies die Backen auf. »Ich kann nur raten – vielleicht dachte jemand, sie würde sonst vergessen, nach wem sie fragen soll. Aber diese Idioten haben nicht mal dran gedacht, es verkehrt herum zu schreiben, damit sie es überhaupt lesen kann. Obwohl, so zugedröhnt, wie die war …«
    Der Chief Inspector trommelte mit den Fingern auf der Schreibtischplatte herum und ließ dabei die Sehnen und Muskeln unter dem Pelz auf seinen Unterarmen tanzen. »Und verraten Sie mir doch, Sergeant, wieso sie glaubte, Sie würden ihr die Drogen aushändigen?«
    »Weil sie genauso eine Idiotin ist?« Logan zuckte mit den Achseln. »Sie ist überzeugt, dass die Leute, von denen ihr Freund den Stoff gekauft hat, ihm etwas antun werden, wenn er nicht mit dem Geld rüberkommt. Was soll sie sonst machen?«
    »Hmm …« Young stellte sein Trommelsolo ein. »Und haben Sie irgendetwas in die Wege geleitet?«
    »Nun ja, Shuggie wird aufgrund der Razzia vom Donnerstagmorgen wegen Drogendelikten gesucht, und es ist ziemlich offensichtlich, dass er noch in Kontakt mit Trisha ist. Ich habe daher

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