Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Knochenzeichen

Knochenzeichen

Titel: Knochenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kylie Brant
Vom Netzwerk:
nicht von Belang.« Sie riss sich von ihm los, und er gab sie frei. Es war momentan nicht klug, sie zu berühren. Egal in welcher Form.
    »Aha.« Als ob sie einen Riegel dagegen vorschieben würde, zu viele Informationen zu bekommen, wenn sie eine interne Quelle hatte. Etwas Rohes und Unkontrolliertes lauerte in seiner Brust. Er schämte sich für nichts, was er für sein Land getan hatte. Aber zurück in den Staaten, hatten sich die Parameter verschoben. Aus der sicheren Distanz eines braven Bürgers war es leicht, das Wesen von Handlungen fehlzudeuten, die auf der anderen Seite der Weltkugel stattgefunden hatten. Leicht, ein Urteil über diejenigen zu fällen, die im Bruchteil von Sekunden Entscheidungen treffen mussten, die Auswirkungen auf zahlreiche Kameraden hatten. Die Vorstellung, dass Cait diese Einzelheiten mit Andrews geteilt hatte, weckte in ihm den Impuls, nach irgendetwas zu schlagen.
    »Glaub doch, was du willst. Und Andrews hatte diese Informationen über deinen militärischen Hintergrund schon seit Tagen, also bist du blind, wenn du dir einbildest, dass gerade dieses Wissen sie auf einmal veranlasst hat, dir Handschellen anlegen zu wollen.«
    Er glaubte ihr nicht. Warum auch? Und was sie da redete, war ohnehin unsinnig. »Auf jeden Fall hat erst kürzlich irgendwas Andrews zum Umdenken gebracht. Sie war drauf und dran, die Folterwerkzeuge auszupacken.« Er warf ihr ein humorloses Lächeln zu. »Bestimmt hätte sie es genossen.«
    Ihr Blick war mörderisch. »Glaub mir, ich kenne das Gefühl. Deine Fingerabdrücke waren auf einem der Säcke, Sharper.« Seine Miene musste seine völlige Verständnislosigkeit ausgedrückt haben, denn sie sprach weiter. »Einem aus der Höhle. Dein Fingerabdruck hat einen Treffer ergeben, als sie die Abdrücke der an den Ermittlungen Beteiligten abgeglichen haben. Das hat Andrews auf deine Spur gehetzt. Und die Tatsache, dass ich dir das jetzt gerade verraten habe, macht mich zu einer noch größeren Idiotin, als sie mich ohnehin schon geschimpft hat.«
    Mit vor Wut abgehackten Bewegungen wirbelte sie herum und marschierte zur Tür. Und obwohl ihre letzten Worte seinen Zorn abrupt hatten schwinden lassen, ließ er sie gehen.
    Denn er konnte sich diesen Gefühlsaufruhr nicht leisten, der in ihm tobte. Er war besser dran gewesen … viel besser … solange ihn nichts und niemand einen feuchten Kehricht gekümmert hatte. Nichts außerhalb seines Hauses. Nichts als seine eigenen Angelegenheiten.
    »Ich hab dir was mitgebracht.«
    Insekten umschwirrten die Verandabeleuchtung in langsamen, todesmutigen Spiralen. Die Lampe war der einzige Lichtstrahl in der völligen Finsternis. Sie umgab Sweetie mit einem Heiligenschein, der dem darunter liegenden Gesicht mit seiner einnehmenden Miene eine besonders liebenswerte Ausstrahlung verlieh. Und er beleuchtete die Tüte aus weißem Wachspapier mit dem vertrauten Logo. The Sweet Shoppe.
    »Du hast daran gedacht.« Die Freude verdrängte den Groll, der seit ihrem Streit an ihm nagte.
    »Woher hab ich denn meinen Kosenamen? Wie könnte ich das vergessen?« Die Tüte wurde gesenkt. Ein Hauch von Unsicherheit schlich sich in die Stimme, die er so liebte. »Ich weiß, es ist schon lange her, dass ich dir etwas Besonderes mitgebracht habe, aber ich bin doch immer noch Sweetie für dich? Oder bist du zu dem Schluss gekommen, dass du mir nie verzeihen kannst?«
    Stets eingedenk der Augen, die sie womöglich beobachteten, trat er beiseite, um die Tür freizugeben. Wartete, bis sie ins Schloss gefallen und abgesperrt war, ehe er sich an diesen sexy Körper presste. In ihrem Kuss schwang Verzweiflung mit. Vielleicht wegen ihres Streits und vielleicht auch unterfüttert mit Schuldgefühlen wegen seines Fehlers hinterher. Heute Abend würde er Sweetie für alles entschädigen. Sie würden sich gegenseitig für alles entschädigen.
    Allzu früh legte ihm Sweetie die Hände auf die Brust, um ein wenig Distanz zwischen ihnen zu schaffen. »Langsam. Ich kann heute Abend eine Weile bleiben, also besteht kein Grund zur Eile.«
    Was für eine Wonne. Mehr als ein paar geraubte Momente mit Sweetie zu bekommen war ein noch größerer Genuss als die Buttertoffees in der Tüte. Er legte einen Arm um Sweeties Taille und empfand ein heftiges Aufwallen von Vorfreude, als sie eng umschlungen ins Wohnzimmer schlenderten.
    »In McKenzie Bridge waren heute massenhaft Cops unterwegs.« Und obwohl sich Sweetie um einen lässigen Tonfall bemühte, konnte er die Sorge

Weitere Kostenlose Bücher