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Knochenzeichen

Knochenzeichen

Titel: Knochenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kylie Brant
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haben Sie mehr Glück, wenn Sie ein paar Leute dorthin schicken und sie sämtliche Angestellten befragen lassen. Es wird allerdings eine Weile dauern, die ehemaligen Mitarbeiter aufzutreiben. Gibt’s irgendwas Neues über die Müllsäcke oder die Farben?« Ein kurzer Anruf bei Kristy am frühen Nachmittag hatte ergeben, dass die Kriminaltechnikerin in der Tat einen Treffer gelandet hatte.
    »Nichts Neues über die Farben. Aber die Müllsäcke werden in mehreren Läden in einem Umkreis von zehn Meilen von hier verkauft, unter anderem im General Store hier in der Stadt. Aber abgesehen davon, dass wir die Erhältlichkeit nachweisen konnten, ist die Spur nicht viel mehr als eine Sackgasse. Und mit der Farbe sind wir überhaupt nicht weitergekommen.«
    »Die könnte man auch ohne Probleme online kaufen«, räumte Cait ein. »Ich glaube, unsere beste Spur momentan ist der Internet-Provider.«
    »Es wird verdammt schwer werden, überhaupt irgendwas zu beweisen.« Andrews’ altbekannte Nervosität zeigte sich wieder, als sie vom Stuhl hochschoss, umherzugehen begann und sich dabei immer wieder das Notizbuch gegen den stämmigen Oberschenkel schlug. »Auf jeden Fall wird es seine Zeit dauern. Wir brauchen Internetexperten, und beim staatlichen Labor ist überhaupt nicht abzusehen, wie schnell ich mit Ergebnissen rechnen kann.«
    »Detective Cross in Idaho hat von übergeordneten Ermittlungen durch die Feds in Bezug auf Bentleys Geldtransfers gesprochen. In den Vereinigten Staaten muss jeder Geldtransfer über zehntausend Dollar gemeldet werden, also hat sich der Täter an Überweisungen in Neuntausend-Dollar-Tranchen an verschiedene Banken gehalten. Pounds hat mir versichert, dass überall die Warnlämpchen aufgeleuchtet hätten, wenn diese mehrfachen Transfers alle am selben Tag rausgeschickt worden oder in Länder gegangen wären, die als Steueroasen für Privatanleger bekannt sind, da viele davon auf der Beobachtungsliste für Terrorismusverdacht stehen. Wenn wir über die Spur mit den IP-Adressen überhaupt irgendwas rauskriegen, müssten Sie eigentlich auch mit Unterstützung vonseiten der Feds rechnen können, die sich mit dem Fall beschäftigt haben.«
    Andrews warf ihr ein Haifischgrinsen zu. »Unterstützung vonseiten der Feds? Ist das nicht ein Oxymoron?«
    Da darin mehr als nur ein Körnchen Wahrheit steckte, antwortete Cait mit einem leisen Lächeln. »Die Banktransaktionen sind auch bei Recinos und Livingston überprüft worden. Es klang aber, als habe man sich dabei auf ein lokales Umfeld beschränkt, also haben wir da vielleicht mehr Glück.«
    Andrews schnaubte und schien zu einer Entscheidung zu gelangen. »Tja, dann fangen wir eben morgen noch mal von vorne an. Vielleicht sagen Ihnen die neuesten Knochenfunde ja irgendwas.«
    Cait hatte absolut keine Lust, ihr zu sagen, dass die Überreste, die sie aus der heißen Quelle gezogen hatten, diejenigen waren, die höchstwahrscheinlich die allerwenigsten Spuren hergeben würden. »Ich fahre heute Abend nach Eugene zurück, also kann ich morgen nachsehen, inwieweit der Trocknungsprozess schon fortgeschritten ist. Wenn sie so weit sind, dass man sie anfassen kann, können wir sie zumindest zusammensetzen und Größe und ungefähres Alter des Opfers ermitteln.« Es würde auf jeden Fall vom Zustand der Knochen abhängen und davon, ob man sie alle zuordnen konnte. »Ich weiß nicht, ob ich Ihnen das schon gesagt habe, aber es sind auf jeden Fall männliche Überreste.«
    »Dann haben wir also fünf Männer und drei Frauen.« Sheriff Andrews blickte verwirrt drein. »Eigentlich hätte ich ein umgekehrtes Zahlenverhältnis erwartet.«
    »Wenn Geld das Motiv ist, ist es vielleicht einfacher, Männer aufzutreiben, deren Bankkonten üppig genug sind, um das Interesse des Täters zu erregen. Obwohl man normalerweise davon ausgeht, dass Frauen leichter zu schnappen sind.«
    »Manche Frauen.« Andrews klopfte ihre Taschen ab, vermutlich auf der Suche nach Zigaretten. Cait sprach ein stilles Dankgebet, als sie keine fand. »Andere entpuppen sich als Überraschung.« Als ihr Blick anzüglich wurde, verspannte sich Cait. »Sie zum Beispiel. Sie waren heute Morgen doch absolut stinksauer. Das können Sie nicht leugnen.«
    »Versuche ich das?«
    Die andere Frau lachte bellend auf. »Ich weiß, was Sie denken. Der Mord an Bentley vor sechs Jahren schließt Sharper als Verdächtigen aus, weil er damals noch in der Army war. Aber das entlastet ihn noch nicht unbedingt. Er hätte ja

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