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Knochenzeichen

Knochenzeichen

Titel: Knochenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kylie Brant
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den Knochen um. Und erstarrte.
    »Guter Gott.«
    »Piss die Wand an«, keuchte Kristy. Beide starrten völlig perplex auf die Stelle. »Was zum Teufel ist das?«
    »Eine Art Gemälde. Zeichnungen«, korrigierte sich Cait sofort. »Hast du das UV-Objektiv für die digitale Scannerkamera mitgebracht?«
    »Klar.« Doch sie bewegte sich nicht vom Fleck. Beide Frauen standen wie angewurzelt da und spähten auf die Miniaturszene in Grün und Blau hinab, die sie soeben entdeckt hatten. »Ist das jetzt die neueste Mode, ein Knochentattoo?« Kristys Worte klangen nur halb scherzhaft. »Ich meine, ich hab ein Tattoo auf der linken Arschbacke, ein Relikt aus meiner vergeudeten Jugend, aber das hier …«
    »Es wäre wohl reichlich unangenehm, sich so eins machen zu lassen.« Cait konnte sich nicht erklären, was das sein sollte. Hatte noch nie etwas Vergleichbares gesehen. Doch es riss das kleine Fenster, das ihr bereits Einblick ins Denken des Täters gewährt hatte, ganz weit auf.
    Bei der Vorstellung wurde sie regelrecht euphorisch. »Hol das UV-Objektiv.« Ohne auf die Rückkehr ihrer Assistentin zu warten, wandte sie sich der nächsten Bahre zu. Vorsichtig klappte sie das Schulterblatt um und hielt die Lampe darüber.
    Die rosafarbenen und gelben Zeichnungen auf dem Knochen traten deutlich hervor. Eine ähnliche Technik, aber diesmal andere Bilder. Wie getrieben eilte sie zur nächsten Bahre. Und zur übernächsten.
    »Ich hab’s.« Nach etlichen Minuten kam Kristy in den Raum zurückgeeilt, während sie hastig plapperte. »Eine Weile hatte ich schon Angst, ich hätte es vergessen, aber dann hab ich es hinter dem Dings gefunden … Und was hast du entdeckt? Hast du sie alle untersucht?«
    Cait richtete sich auf, immer noch leicht benommen. »Ja.« In ihrem Kopf überstürzten sich die Möglichkeiten. »Und jedes Skelett hat eine andere Szene auf die Rückseite des Schulterblatts gezeichnet bekommen. Abgesehen von der untersten Ecke, da ist bei jedem das gleiche Bild.«
    Kristy kam näher, um besser zu sehen. Auch Cait fiel es schwer, den Blick von dem winzigen Totenschädel abzuwenden, der unten auf den Knochen gemalt worden war.

7. Kapitel
    »Okay.« Barnes ergriff in dem dunklen Labor als Erster das Wort. »Was genau haben wir denn da vor uns?«
    Deputy Barnes, Sheriff Andrews und Cait standen um den Computermonitor herum. Es war nach neun Uhr abends. Ihre Assistentin hatte Cait schon vor Stunden aus dem Labor gescheucht. Es gab keinen Grund, warum Kristy so lange hätte hierbleiben müssen, bis Andrews es zum Labor schaffte.
    Mit der Fernbedienung klickte Cait weiter zu den nächsten Bildern. »Die hier haben wir gefunden, als wir die Überreste nach Fingerabdrücken abgesucht haben.«
    »Sie haben was gefunden?« Andrews sah sie an. »Wo?«
    »Das hier sind mit einer Scannerkamera aufgenommene Bilder von der Rückseite der rechten Scapula – des rechten Schulterblatts sämtlicher Opfer.« Sie hielt inne und wartete auf die Reaktionen ihres Publikums.
    Doch beide starrten sie nur schweigend an. Barnes fand als Erster seine Stimme wieder. »Was zum Teufel – Sie haben einfach den Knochen umgedreht und eine kleine Wandmalerei darauf entdeckt?«
    »Es war ein bisschen komplizierter«, entgegnete Cait trocken. »Aber ja, so ähnlich. Warten Sie, ich zeig’s Ihnen.« Rasch verteilte sie zwei UV-Brillen, machte die Lampe an und demonstrierte ihnen alles anhand des Schulterblatts von Person männlich D. »Bevor ich mit der Suche nach Fingerabdrücken anfing, habe ich eine gründliche visuelle Untersuchung vorgenommen. Mit bloßem Auge konnte ich überhaupt nichts erkennen, nicht einmal mithilfe einer Speziallampe. Wir hätten das überhaupt nicht gefunden, wenn ich nicht zusätzlich immer gern noch fluoreszierendes Pulver für die Suche nach unsichtbaren Fingerabdrücken verwenden würde.«
    »Fluoreszierendes …« Sheriff Andrews war offenbar immer noch um Worte verlegen, während sie völlig hingerissen auf das Schulterblatt starrte. »Sie wollen also sagen, dass diese Bilder ausschließlich unter Schwarzlicht sichtbar werden?«
    Cait schaltete die UV-Lampe aus und nickte. »Ich habe zwei Stunden mit der Untersuchung zugebracht. Zuerst wusste ich nicht, ob die Substanz Tinte oder Farbe war, doch jetzt habe ich sie getestet, und es scheint sich um Farbe zu handeln. Für so was gibt es mehrere Quellen im Internet. Das Zeug wird als unsichtbare Farbe angeboten, weil man es nur unter ganz bestimmten Lichtquellen erkennen

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