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Knochenzeichen

Knochenzeichen

Titel: Knochenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kylie Brant
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Auktionshaus dabei erwischt wird, wie es eine davon verkauft, obwohl das heutzutage immer seltener wird.«
    Ihre Gedanken überschlugen sich. »Aber es ist möglich, wenn man ein Gemälde eines bestimmten Künstlers vor sich hat, festzustellen, ob derselbe Künstler auch ein anderes Werk erschaffen hat, oder?«
    »Oh, natürlich. Es gibt einen ganzen Haufen von Experten, die nichts anderes tun.«
    »Darling, es ist mir ja so unangenehm, dich zu unterbrechen …« Candi warf Cait ein bedauerndes Lächeln zu. »Aber wir werden demnächst bei den Meechums zu einem kleinen Umtrunk erwartet.«
    Der Kunstprofessor blickte auf seine Uhr und sagte mit leicht erstauntem Unterton: »Na dann.« Er sah Cait an, wobei ein Lächeln sein Gesicht aufleuchten ließ. »Es war mir ein Vergnügen, Miss Fleming. Vielleicht laufen wir uns ja mal wieder über den Weg.«
    Cait nahm seine ausgestreckte Hand und schüttelte sie. »Das hoffe ich.«
    Er ging zum Auto und blieb mit der Hand am Türgriff stehen. »Können wir Sie irgendwo absetzen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Mein Auto steht nur ein Stück die Straße runter, danke.«
    Abwesend erwiderte sie sein Winken, als der Wagen davonfuhr, doch in ihrem Kopf arbeitete es fieberhaft. Raiker hatte sicher Zugang zu forensischen Kunstexperten, falls sie auf ein weiteres Kunstwerk ihres Täters stieß. Aber natürlich müsste sie zuerst die Ähnlichkeiten im Werk erkennen, wenn sie denn eines fand.
    Es erschien ziemlich abwegig. Allerdings auch nicht abwegiger als einige der anderen Spuren, die sie in diesem Fall verfolgte.
    Während sie mit raschem Schritt in Richtung ihres Autos ging, zog Cait ihr Mobiltelefon heraus und wählte Barnes’ Nummer. Als sich seine Mailbox meldete, hinterließ sie ihm eine Nachricht und bat um Rückruf. Es wäre schön zu hören, dass sein Tag ergiebiger gewesen war als ihrer.
    Am Ende zog sie das JD’s den anderen beiden Restaurants vor, weil davor besonders viele Autos parkten. Cait zog die Tür zu dem flachen Ziegelbau auf und sah sich neugierig um.
    Sie stand in einer Art kleinen Lobby mit einem unbesetzten Empfangstresen. Das Internetcafé war zu ihrer Rechten, während es links eine Bar gab. Der Einrichter hatte auf jede Menge polierter Kiefer gesetzt, sowohl für die Böden als auch für die Wände. Doch das Lokal war gut ausgeleuchtet und der Geräuschpegel nicht ohrenbetäubend. Nach einem kurzen Blick auf das halbe Dutzend Leute an den Computerstationen wandte sie sich dem Barbereich zu.
    Aus dem Hintergrund war das Klacken der Kugeln auf einem unsichtbaren Billardtisch zu vernehmen. Eine große, hufeisenförmige Bar beherrschte das Lokal. Kleine Tische verteilten sich im Rest des zur Verfügung stehenden Raums, wobei nur etwa die Hälfte aller Plätze besetzt war. Eine gehetzt wirkende Brünette bewegte sich in hohem Tempo von einem Tisch zum anderen und nahm mit unerschütterlichem, wenn auch gezwungenem Lächeln Bestellungen auf, räumte Geschirr ab und wischte Tische.
    Cait ging an den Tischen vorbei zur Bar, hinter der ein dünner Mann mit blondem Haar stand.
    »Abend.« Er löste sich von der Männergruppe am anderen Ende und kam zu ihr herüber, wobei er im Gehen den Tresen abwischte. »Was darf ich Ihnen bringen?«
    »Eine Flasche Coors Light und eine Speisekarte.« Sie zog sich einen Hocker heran, setzte sich und ignorierte die Männer am anderen Ende der Bar, die ihr Gespräch unterbrochen und sich zu ihr umgewandt hatten.
    »Kommt sofort.« Der Blick aus seinen blassblauen Augen war freundlich und ein bisschen kokett, als er eine Speisekarte für sie unter dem Tresen hervorholte, gekonnt eine Flasche Bier aufmachte und sie ihr hinschob. »Wir haben Küche bis um zehn, also lassen Sie sich ruhig Zeit für Ihre Bestellung.«
    Er ging davon, während sie die Plastik-Speisekarte aufschlug. Aus der Ecke, wo Billard gespielt wurde, ertönte eine Salve männlichen Gelächters. Sie warf der Truppe über den Rand der Speisekarte einen desinteressierten Blick zu.
    Und dann erstarrte sie, als sie einen nur allzu vertrauten Mann erblickte, der sich gerade über den Tisch beugte und seinen nächsten Stoß vorbereitete.

9. Kapitel
    Mist. Cait schloss missmutig die Augen. Gut, Sharper hatte sie heute nicht so penetrant gereizt wie sonst, aber irgendwie fürchtete sie, dass das auch nur eine Ausnahme gewesen sein könnte. Mit einem Gefühl der Resignation schlug sie die Augen wieder auf und musterte ihn, ein wenig verwundert darüber, ihn hier

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