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Knochenzeichen

Knochenzeichen

Titel: Knochenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kylie Brant
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später, denn das Endergebnis war ohnehin das gleiche.
    Cait stützte die Hände auf die Kommode und zählte in Gedanken bis zehn. Bei sieben schrillte das Telefon erneut los. Zweimal. Dreimal. Jedes Klingeln war wie ein Spieß, der durch Caits Gehirn gerammt wurde. Nach dem fünften Klingeln schaltete der Apparat auf Voicemail. Cait wartete noch fünf Minuten, ehe sie auf ihre Mailbox ging und die Nachricht löschte, die ihre Mutter hinterlassen hatte. Es gab nichts Schlimmeres, als auf der Suche nach berufsbezogenen Neuigkeiten auf eine von Lydias Mitteilungen zu stoßen.
    Von der Aktion etwas aufgeheitert, kontrollierte sie noch einmal das Türschloss und ging zu Bett. Sie wusste aufgrund früherer Erfahrung, dass sie hinsichtlich dieses Themas noch nicht das letzte Wort von ihrer Mutter gehört hatte, doch in Zukunft musste sie bei eingehenden Anrufen besser aufpassen, welche sie entgegennahm.
    Sie machte das Licht aus, zog die Decken beiseite und legte sich hin, wobei sie ihren nach wie vor pochenden Kopf sachte ans Kissen schmiegte. Es war sinnlos, sich zu fragen, was ihre Mutter diesmal veranlasst hatte, erneut das Luftschloss von Caits wiedererweckter Modelkarriere zur Sprache zu bringen. Vielleicht zeigte sich Henri ja widerspenstig, Ehemann Nummer vier zu werden, und Lydia ging langsam das Geld von den Scheidungsvereinbarungen mit den Ehemännern Nummer zwei und drei aus.
    Was auch immer es war, Cait war klug genug, um sich rar zu machen, bis ihre Mutter aufgab. Sie war kein Kind mehr, das sich nach Wunsch manipulieren ließ. Und auch kein Teenager mit einem fragilen Ego, der seine Identität an lauter falschen Orten sucht.
    Eigentlich hätte ihr das Sicherheit genug sein sollen. Doch es war die Gewissheit, dass Lydia nicht wissen konnte, dass sie nur ein paar Hundert Meilen entfernt war statt der üblichen Tausenden, die sie normalerweise trennten, die ihr schließlich den ersehnten Schlaf brachte.
    Cait fieberte dem Moment entgegen, in dem sie schließlich dem Täter gegenüberstehen würde, der sieben Menschen ermordet und ihr Fleisch von den Knochen gelöst hatte, ehe er ihnen makabre Szenen auf die Schulterblätter malte.
    Beim Gedanken an eine persönliche Begegnung mit ihrer Mutter krampfte sich ihr allerdings vor Grauen der Magen zusammen.

10. Kapitel
    Die Frau hatte ihn zwanzig Dollar und zwei Partien Billard gekostet, die er locker hätte gewinnen können.
    Da seine Konzentration ohnehin beim Teufel war, gab Zach sein Queue an den Nächsten weiter, der ins Spiel einsteigen wollte. Er ging an die Bar, um in aller Ruhe sein Bier auszutrinken, und ignorierte die freundschaftlichen Hänseleien, die man ihm nachrief. Seine Laune hatte sich in der letzten Stunde massiv verschlechtert, und den Grund dafür konnte er voll und ganz Cait Fleming zu Füßen legen.
    Eine Position, die sie bei Männern vermutlich schon rein gewohnheitsmäßig erwartete.
    Missmutig hob er die Flasche an die Lippen und nahm einen tiefen Schluck, ehe er sie wieder senkte und sich auf einem Barhocker niederließ. Für einen Mann, der Frauen am liebsten hatte, wenn sie sexy, simpel und schnell wieder verschwunden waren, verbrachte er unverhältnismäßig viel Zeit damit, über eine Frau nachzudenken, die auch nur mit einem Finger zu berühren er nicht den Hauch einer Chance hatte.
    Obwohl sie durchaus sexy war, war nichts an Caitlin Fleming simpel. Sie war die eigensinnigste Frau, die ihm je begegnet war, und er hatte in seinem Beruf schon mehr als genug sturköpfige Giftspritzen erlebt. Diese Frauen hatten allerdings mit Cait nicht viel gemeinsam. Die barsche Art der Sonderermittlerin rührte eher von zu viel Selbstvertrauen her als von einfacher Bissigkeit.
    Der ätzende Endeffekt war allerdings in beiden Fällen der gleiche.
    »Hey, Sharper.« Bill Reagen löste sich aus der Gruppe am anderen Ende des Tresens, kam herübergeschlendert und setzte sich neben ihn. »Hab gehört, du hast dich ziemlich lang mit der heißen Braut rumgetrieben, die vorhin hier war. Vögelst du sie?«
    Sharper hob langsam den Blick zu dem Mann neben ihm. Etwas darin musste Reagen gewarnt haben, da er besänftigend beide Hände in die Höhe hielt. »Hey, geht mich nichts an. Ich hab nur gehört, dass sie fürs Sheriff’s Department arbeitet und eine Weile hierbleibt. Ich wollte mein Glück nicht bei ihr versuchen, falls ich damit dir auf die Füße trete, verstehst du?«
    Die Vorstellung, wie der stämmige Reagen mit abgedroschenen Anmachsprüchen bei

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