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Koch zum Frühstück (German Edition)

Koch zum Frühstück (German Edition)

Titel: Koch zum Frühstück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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ich grade wohl nicht sonderlich entspannt dabei. Und auch nicht sonderlich geil, obwohl er sich mit seiner Zunge echt alle Mühe gegeben hat. Ich musste ziemlich nachhelfen mit der Hand, damit ich überhaupt gekommen bin.
    »Irgendwann am Nachmittag, müsste nachsehen, wann der Flieger geht. Und wenn ich in drei Wochen zurück bin, fahren wir die fünf freien Tage irgendwohin, nur du und ich, okay?«
    »Okay«, sage ich. Drei Wochen… Er hat's mir schon gestern gesagt und es ist nichts, womit ich grade klar komme. Käm' ich auch nicht, wenn es da niemanden gäbe, an den ich dauernd denken muss…
    »Was ist los?«, fragt er, als er merkt, dass ich nicht einschlafen kann.
    »Ach, nichts«, wiegle ich ab und drehe mich zur Seite.
    »Du hast doch was, Flo. Ist es… wegen der drei Wochen?« Liebevoll streicht er über meine Schulter. Er kennt mich gut, zu gut…
    »Na ja, ich… komm' nicht sonderlich gut klar damit im Moment«, gebe ich zu.
    »Ich weiß.« Er klingt schuldbewusst, dreht sich ebenfalls auf die Seite und zieht mich in seine Arme.
    »Aber es ist ein ziemlich wichtiges Projekt und…«
    »Schon klar«, sage ich leise. »Ich… fänd's nur einfach schön, wenn du ein bisschen öfter hier wärst…«
    »Ich seh', was ich tun kann«, sagt er. Aber ich weiß nicht, wie oft er mir das schon versprochen hat.
     
     
    ***
     
     
    »Du?« Er zieht die Augenbrauen hoch. Erfreut ist irgendwie anders. Offenbar ist er ziemlich verwundert, mich zu sehen.
    Und eigentlich hab' ich selbst keinen blassen Schimmer, was diese Aktion hier überhaupt soll.
    Es ist kurz nach acht, ich sollte noch im Bett liegen und schlafen. Aber ich hab' sowieso die ganze Nacht kaum ein Auge zu getan.
    Also hab' ich mich, kurz nachdem Dirk in die Firma ist, kurzerhand angezogen und aufs Rad geschwungen. Und jetzt stehe ich da vor seiner Wohnungstür. Denn auch wenn's so ziemlich der letzte Ort auf dieser Welt ist, an dem ich sein sollte, musste ich ihn einfach sehen…
    »Na ja, ich… hatte dir eine SMS geschickt«, sage ich dämlich und starre dabei auf die Kappen meiner Sneakers.
    »Ja, hab' ich bekommen. Aber da ich zwei Tage nicht geantwortet hab' dachtest du, du kommst mal vorbei oder was?« Er klingt schnippisch und irgendwie ein bisschen verletzt. Jedenfalls bilde ich mir das ein. Oder es ist mal wieder Wunschdenken.
    »Wir sollten mal reden«, sage ich. Sollten wir wohl wirklich.
    »Worüber?«, will er wissen.
    »Das, was da neulich zwischen uns passiert ist.« Worüber denn sonst? Wenn ich übers Wetter reden will, ruf' ich meine Mutter an.
    »Ist grad' schlecht, wir müssen gleich los. Sie geht heute zum ersten Mal in den neuen Kindergarten.«
    »Oh, dann… komm' ich wohl besser ein anderes Mal vorbei…«
    Er nickt. Und ich stehe da, als seien meine Schuhsohlen am Boden festgeklebt, starre ihn an, fühle mein Herz hart in meiner Brust schlagen, denke überflüssigerweise, wie toll er grade aussieht, und kann irgendwie nicht gehen.
    »Flori!« Zum Glück kommt Stella, fertig angezogen aber auf Socken auf mich zu gerannt und umarmt meine Beine. Um den Hals hat sie eine Kindergartentasche mit dem Hasen Felix und sie hat einen kleinen Zopf an der Seite, der ihr die Haare aus der Stirn hält.
    Entweder hat er gelogen, als er gesagt hat, dass er nicht flechten kann, oder er hat einen Kerl da, der sich wie ich neulich von ihr hat breitschlagen lassen. Und die letzte der Optionen gefällt mir irgendwie nicht. Überhaupt nicht. Schon die Vorstellung daran ist echt beschissen…
    »Hey!«, sage ich, zwinge mich zu einem Lächeln, streiche ihr übers Haar und verkneife mir jeden Kommentar zu ihrer Frisur.
    »Ich gehe heute in den Kindergarten«, klärt sie mich auf. »Aber wenn es mir da nicht gefällt, dann muss ich gar nicht mehr und ich darf den Felix mitnehmen und meine Tasche. Die ist neu. Schau mal, Flori!«
    »Oh, die ist aber schick!«
    »Und der David holt mich wieder ab, um zwölf. Das ist, wenn beide Zeiger auf der Uhr ganz oben sind, in der Mitte.«
    »Ich... sie hatte Angst, ich würde sie nicht wieder abholen«, erklärt er leise.
    »Klar«, sage ich dämlich. Was soll ich auch sonst sagen?
    »Ziehst du deine Schuhe an, Stella?«, fordert er sie auf.
    »Kommst du mit zum Kindergarten, Flori?«, will sie wissen.
    »Ich… weiß nicht.« Eigentlich kann ich mir nicht vorstellen, dass er es für eine gute Idee hält.
    »Oh bitte, Flori.« Sie zieht an meiner Jacke, nimmt dann meine Hand in ihre und spielt mit meinen

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