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Koch zum Frühstück (German Edition)

Koch zum Frühstück (German Edition)

Titel: Koch zum Frühstück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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ich.
    »Warst du in Scheiß-Hauptstadt auch der ‚Küsin‘ ?«
    »Nein, da war ich Demi-Chef de Partie.« Offenbar hat sie Probleme, sich Küchenposten zu merken. Aber ich sollte mir wohl eher Gedanken darüber machen, wie ich aus der anderen Nummer wieder rauskomme.
    »Ist das auch der Chef?«
    »Nein, das ist der Stellvertreter von einem Posten«, erkläre ich.
    »Bei der Post?«
    »Nein, in der Küche.« So langsam bringt sie mich echt an meine Grenzen. »Ein Posten ist… also, man macht da dann eben eine Sache und ist dafür verantwortlich. Wenn du nicht Sous-Chef sein magst, dann bist du heute der Legumier… oder der Trancheur. Aber der Sous-Chef hat mehr zu sagen. Ich an deiner Stelle wäre der Sous-Chef.«
    »Dann sei du doch der Sous-Chef«, sagt sie frech.
    »Ich bin nicht der Sous-Chef.«
    »Aber ich mag lieber der ‚Küsin‘ sein…«, sagt sie und schiebt die Unterlippe ein bisschen vor.
    »Der bin aber ich«, sage ich streng. Wer der Küchenchef ist, diskutiere ich nicht. Schon gar nicht mit einer Fünfjährigen.
    »Schau, ich zeig's dir. Du hältst sie am besten so und dann nimmst du den Schäler und…« - ich führe ihre kleine Hand über die Kartoffel und löse die Schale - »immer schön weg von dir, okay?«
    »Okay«, sagt sie, nickt ein bisschen übertrieben und setzt dann mit konzentriertem Gesichtsausdruck tatsächlich neu an.
    »Ja, gut so«, lobe ich sie. Fürs Kartoffelschälen… Aber sie gibt sich wirklich Mühe und sie kommt beinahe an Pierre ran, was das Ergebnis angeht.
    »Soll ich dir helfen?«, biete ich an, als sie stockt.
    »Nein, ich kann schon alleine«, sagt sie und schält eine dritte, ein bisschen schiefe Bahn.
    »Ja, das machst du gut.« Ich beuge mich runter zu ihr, stütze mein Kinn auf den Ellenbogen und sehe ihr zu.
    »Nicht gucken«, protestiert sie, als sie es bemerkt. »Ich kann das… Ich bin nämlich der ‚Küsin‘ …«
    »Na schön«, sage ich, greife nach einem Messer aus dem Block und mache mich an den Fisch.
    »David?«
    »Hm?«
    »Kann auch ein Mädchen ein Koch sein?«
    »Na ja, theoretisch schon…«, gebe ich zu. Und theoretisch ist das ja tatsächlich so. Auch wenn ich eigentlich finde, dass Frauen in einer richtigen Küche nicht viel verloren haben.
    »Dann werde ich, wenn ich groß bin, auch ein Koch«, erklärt sie strahlend. «Aber den Kopf vom Fisch mache ich nicht ab… und auch gar keine Tiere…«
     
     
     
     

Freunde
     
    Flo
     
     
    »War's okay für dich?«
    Ich schmiege mich an ihn. Sein Geruch beruhigt mich irgendwie. Und dieses Gefühl von vertrauter Haut an meiner ist vielleicht nicht mehr aufregend, aber es ist trotzdem immer noch schön. Jedenfalls würd' ich mir wünschen, dass es so wäre.
    Es ist Sonntagabend und ich hab' grad' noch mal mit Dirk geschlafen. Weil ich irgendwie dachte, ich sollte das tun. Denn die Nummer gestern nach der Begegnung mit David, die war irgendwie echt beschissen. Ich hab' ihn die ganze Zeit nicht aus meinem Hirn bekommen und mich deswegen wahnsinnig schlecht gefühlt dabei. Und danach dann noch viel schlechter. Weil ich unter ihm auf dem Bett gelegen hab', nicht bei der Sache war und dabei nur an David gedacht hab'.
    Ich fühle mich so mies. Weil ich nicht die geringste Ahnung hab', wie ich ihn aus meinem Kopf kriegen soll. Um ehrlich zu sein, weiß ich überhaupt nichts mehr.
    Vielleicht sollte ich einfach versuchen, damit klar zu kommen. Ich hab' mit ihm geschlafen und ich kann's nicht rückgängig machen. So was kommt in den besten Beziehungen vor. Und es heißt ja nicht, dass es das Ende ist. Das zwischen David und mir war nur Sex, mehr nicht. Vielleicht hilft es ja, sich das einzureden. Immerhin kenne ich ihn kaum. Ich kann doch gar nicht so viel für ihn empfinden…
    »Mhm, war schön«, sage ich matt. Dirk wuschelt mir durchs Haar, küsst mich liebevoll auf die Stirn und legt den Arm um mich. Zum Glück klingt er zufrieden. Dabei hätt' ich schwören können, er hätte was bemerkt. Gestern war ich mir sogar ziemlich sicher, dass er nach Davids Auftritt eins und eins würde zusammenzählen können. Aber wenn er's getan hat, dann hat er's sich nicht anmerken lassen.
    Ich hab' dann natürlich auch nichts gesagt, und ich weiß nicht so recht, was schlimmer ist: Die Tatsache, dass ich ihn betrogen hab', dass er mir, was das angeht, wohl wirklich vertraut oder, dass ich mir nicht so sicher bin, ob das mit David nicht doch… mehr… ist. Mehr als es sein sollte. Scheiße, verdammt!
    Ich bin ein

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