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Koch zum Frühstück (German Edition)

Koch zum Frühstück (German Edition)

Titel: Koch zum Frühstück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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Gefühl, ihn und seinen Freund da im Treppenhaus knutschen zu sehen. Und dass es vielleicht ein bisschen weh getan hat, liegt schlicht und ergreifend daran, dass es ein Unterschied ist, nur zu wissen, dass er einen Freund hat oder zu sehen, wie er ihm die Zunge in den Hals steckt. Mal ganz abgesehen vom Kopfkino, das ich hatte, was sie danach wohl noch gemacht haben… Ich will echt nicht wissen, wie er diesen alten Mann bumst.
    »Jedenfalls… ich… fänd's schade, wenn das jetzt zwischen uns steht, weil… weißt du… also, na ja… ich mag' Stella und… wenn du mal wieder einen Babysitter brauchst…«
    »Okay«, sage ich. Auch wenn ich's für die beschissenste Idee des Tages halte. Aber es ist ja noch früh am Tag. Keine Ahnung, was Pierre noch alles einfällt, vermutlich kann er's toppen.
    »Gut«, sagt er, sieht mich an und lächelt erleichtert.
    Ich erwidere es. Gott, ich würd' ihn so gerne küssen…
    »Allerdings solltest du in Zukunft vielleicht deine Filmauswahl überdenken«, sage ich stattdessen.
    »Versprochen«, versichert er. »Aber ich hatte das wirklich vergessen… und so brutal ist es eigentlich auch gar nicht… Freunde? Trotz Sex und des Filmes?«, fragt er ein bisschen zaghaft und sieht mich dabei mit diesem Blick an, der mich an alles andere als Freundschaft denken lässt.
    Herrgott noch mal, wieso muss dieser Typ so… verdammt sexy und… perfekt sein? Ich meine, wie um alles in der Welt soll ich es da denn hinbekommen, nicht mehr in ihn verknallt zu sein? Und dass er ein bisschen dichter neben mir geht, als er eigentlich müsste, und verdammt gut riecht, macht es nicht grade besser.
    Vielleicht sollte ich einfach behaupten, dass ich mir längst einen neuen Babysitter aufgerissen habe und es zwar nett von ihm ist, ich seine Dienste aber nicht mehr benötige. Denn im Grunde wäre es wohl wirklich das Beste, ihn erstmal nicht mehr zu sehen. Sonst kann ich für nichts garantieren. Schließlich bin ich auch nur ein Mann. Und ich glaube, wenn ich noch mal mit ihm schlafen würde, dann würd's hinterher richtig weh tun, ihn noch mal in diesem Scheiß-Treppenhaus zu sehen…
    »Okay, Freunde«, sage ich trotzdem und versuche ein Lächeln.
    »Gut!« Er nickt wieder und streicht sich durchs Haar. Irgendwie klingt er erleichtert.
    »Ich kann ab und zu auch abends mal auf sie aufpassen, falls du ausgehen willst…«, bietet er großzügig an. »Oder sie kann bei mir übernachten, falls sie will und du mal sturmfrei brauchst. Dirk ist die nächsten drei Wochen sowieso auf einem Projekt.«
    »Vielleicht komm' ich drauf zurück«, sage ich.
    »Ist ja nicht so einfach mit der Kleinen, solange sie kein Kinderzimmer hat. Also, wenn du mal… jemanden mitbringen willst oder so…«
    Mitbringen nennt er das also, aha… Ich glaube, bei der Sache, dass ich ab und an One-Night-Stands habe, hat er was missverstanden. Vielleicht sollte ich ihn darüber aufklären, dass ich nicht wie ein notgeiler Typ durch irgendwelche Schwulenbars ziehe und mir jede Nacht jemand anderen suche. Ich gehe eher selten aus. Und noch seltener ergibt sich was.
    »Das mit dem Zimmer hatte ich eigentlich für Mittwoch auf dem Plan«, sage ich.
    Das Arbeitszimmer wollte ich heute und morgen ausräumen. Sind ja, seit Michael weg ist, sowieso nicht mehr viele Sachen drin.
    »Ich helf' dir, wenn du willst«, bietet er an.
    »Klar, wenn du möchtest.« Ein bisschen Hilfe könnte vermutlich echt nicht schaden.
    »Ich bin super im Möbelaufbauen, frag' Nina, hab' gute Referenzen.«
    »Biet' dich nicht zu sehr an«, sage ich und klinge ein bisschen anzüglich. Aber er nimmt es mir nicht übel, sondern lacht.
    »Wie gesagt, ich wollte Mittwoch mal zu ‚IKEA‘ , vorausgesetzt ich bekomme den Lieferwagen vom Restaurant. Sie braucht ja ein Bett und eine Matratze. Ich fürchte, mit dem ‚Audi‘ kommt man da nicht weit.«
    »Nein, nicht besonders«, pflichtet er bei.
    »Und ich dachte, vielleicht kann ich die Wände neu streichen. Hab' mir dazu ein paar Sachen im Internet angesehen.«
    »Rosa«, sagt er. Und irgendwie klingt es nicht wie eine Frage sondern wie eine Feststellung.
    »Rosa?« Irritiert sehe ich ihn an. Ehrlich gesagt, hatte ich eher an ein dezentes Hellgrün oder ein helles Violett gedacht.
    »Na ja, sie ist ein Mädchen« erinnert er mich. »Mädchenzimmer sind rosa… und außerdem« - er knufft mich sanft in die Seite - »kannst du ruhig zugeben, dass du dein Arbeitszimmer eigentlich sowieso schon immer so haben

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