Koch zum Frühstück (German Edition)
wolltest…«
Two-Night-Stand
Flo
»Hier?«
»Ja, ich denke, hier ist okay.« Gar nicht so einfach, diese beschissenen Kartons aus dem Lieferwagen in den Fahrstuhl und weiter in seine Wohnung zu schleppen. Ich glaube, die 49 Euro für die Spedition, die er investieren wollte, wären ziemlich gut angelegt gewesen. Aber nachdem ich ihn dummerweise gefragt habe, ob er etwa kneift, konnte er das wohl nicht auf sich sitzen lassen.
Und da ich rumgeprollt hatte, dass das ja alles kein Problem ist und ich echt viel Erfahrung mit ‚IKEA‘ -Möbeln hab', konnte ich dann angesichts der Masse irgendwie auch keinen Rückzieher mehr machen. Also schleppe ich Kartons. Ein Glück ist das hier der letzte. Sonst würden mir vermutlich die Arme abfallen.
Vorsichtig stellen wir die Kiste auf dem Boden ab. Erster Schritt der Mission ‚Rosa Kinderzimmer‘ erfolgreich beendet. Wir sind bei ‚IKEA‘ gewesen und haben ihr ein Zimmer ausgesucht. David hat versucht ihr ein Hochbett anzudrehen, aber das wollte sie nicht, weil das, wie wir jetzt wissen, nur was für Jungs ist. Er konnte sich dann nicht verkneifen, sie drauf hinzuweisen, dass sie bis vor kurzem noch ein Bett aus dem Versandhauskatalog hatte. Manchmal ist er nicht besonders taktvoll. Aber dafür konnte ich ihn wenigstens in die Seite knuffen.
Wir waren uns ziemlich schnell einig, dass es keinen Sinn macht, ihr noch ein Kinderbett zu kaufen. War schon witzig, wie wir drüber diskutiert haben. Ein bisschen so, als seien wir ein Paar und ihre Eltern. Und so bescheuert es klingt, ich mochte diesen Gedanken… Auch wenn es absurd ist und natürlich nie dazu kommen wird, weil er mir Montag ja ziemlich deutlich zu verstehen gegeben hat, dass ihm nicht mehr an mir liegt. Und dass der Sex zwischen uns eine einmalige Sache gewesen ist.
Ich war ein Trostfick… Vielen Dank auch! Ich glaube, so was hat echt noch nie jemand zu mir gesagt. Und ich selbst konnte dann irgendwie auch nicht mehr viel dazu sagen. Es hat sich nämlich so scheiße angefühlt, dass ich danach selbst einen gebraucht hätte. Auch wenn das alles wohl nur noch schlimmer gemacht hätte. Denn ‚Freunde‘ ist eine echt beschissene Idee.
Insgeheim hatte ich wohl gehofft, er empfindet auch was für mich. Hätte das Ganze etwas weniger kompliziert gemacht.
Aber er ist nicht der Typ für so was. Und er hat mir diesbezüglich ja auch nichts vorgemacht. Ich wollte ihn trotzdem wiedersehen, und wenn's nur zum Möbelaufbauen ist. Eigentlich echt bescheuert. Ich weiß, dass das Blödsinn ist, und trotzdem schaff' ich's nicht, ihn aus meinem Kopf zu verbannen.
Merk' ich grade wieder, während ich ihn beobachte, wie er rüber zum Kühlschrank geht und einen Schluck aus der Wasserflasche nimmt. Schon komisch, was er für eine Wirkung auf mich hat. Ich meine, klar, er ist total sexy, aber irgendwie ist das gar nicht das, was ich so anziehend finde. Ich mag ihn einfach. Kann man wahrscheinlich, nicht nur aufgrund der Sprüche, die er einer Fünfjährigen bei ‚IKEA‘ drückt, nicht rational erklären.
»Auch was?« Er wischt sich mit dem Handrücken den Mund, stellt die Flasche geräuschvoll auf der Arbeitsplatte ab, sieht zu mir rüber und grinst. Nein, kann man nicht rational erklären. Verdammt!
»Gern.«
Artig holt er mir ein Glas aus dem Oberschrank, streckt sich ein bisschen und gewährt mir dabei einen Blick auf seinen süßen Hintern. Sein enges, graues Shirt rutscht ein bisschen nach oben und gibt einen Streifen seiner Haut frei. Und den Bund seiner schwarzen Pants. Gott… Ich sollte da echt nicht hinsehen… und mich besser nicht daran erinnern, wie er sich anfühlt…
»Bitte!« Er reicht mir das volle Glas mit einem Lächeln und unsere Fingerspitzen berühren sich für einen Moment.
Es geht eher von ihm aus und ich kann nicht sagen, ob es Absicht ist. Jedenfalls kribbelt es warm von meiner Hand über meinen Arm zu meinem Magen und angenehm tiefer. Ich ziehe das Glas weg, weiche seinen Augen aus, drehe mich zur Seite und nehm' einen Schluck. Verdammte Scheiße. Ich kann nicht nur mit ihm befreundet sein… das funktioniert einfach nicht…
***
»Okay, Sous-Chef, welche Wand möchtest du rosa?«, wendet er sich fragend an Stella, während er den Farbeimer öffnet. Er hat sich vorhin im Baumarkt tatsächlich zu rosa breitschlagen lassen. Wenn auch mit einem ziemlich durch die Zähne gemurmelten: »Spar' dir einfach deinen Kommentar«, in meine Richtung.
Ich
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