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Koch zum Frühstück (German Edition)

Koch zum Frühstück (German Edition)

Titel: Koch zum Frühstück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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geäußert hat.
    »Beschissen«, antworte ich dennoch ehrlich.
    »Kompliziert klang da irgendwie interessanter«, feixt er.
    »Mach beschissen kompliziert draus, wenn du magst.«
    »So übel?«
    »Wie man's nimmt.« Nette Umschreibung für übler .
    »Jetzt erzähl' schon«, fordert er mich auf.
    »Na ja, also… diese Sache mit David und mir…«
    »David war der mit dem großen Schwanz, oder?«
    »Geht dich immer noch nichts an«, schnaube ich. »Aber ja, der David.«
    »Und?«
    »Ich fürchte, irgendwie ist es heute Morgen nicht so gut gelaufen…« Ich stocke.
    »Wie, es ist nicht so gut gelaufen?«, hakt Lukas nach.
    »Na ja, also wir…« Keine Ahnung, wo genau ich anfangen soll.
    »Ihr? Och Mann, Flo, jetzt lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen.«
    »Ist wohl vorbei«, beschließe ich hinten anzufangen. »Wir haben total gestritten und er hat mich rausgeworfen.«
    »Echt jetzt? Was für ein Arsch.«
    »Na ja, ich… ein bisschen bin ich selbst schuld. Ich war ziemlich… fies zu ihm.« War ich wirklich. Denn mit meinem Kommentar von wegen wo er herkommt, hab' ich wohl seinen wunden Punkt getroffen.
    »Und jetzt tut's dir leid?«
    Ich nicke.
    »Denkst du, du kriegst es wieder hin?«
    »Keine Ahnung, vermutlich eher nicht«, gebe ich leise zu und schlage die Augen nieder.
    Die Musik hämmert in meinem leeren Kopf. Und ich sollte die Augen nicht schließen. Weil ich dann sein beschissen hübsches Gesicht vor mir sehe. Ihn sehe, wie er heute Morgen in seiner Küche gestanden hat. Verschlafen, mit strubbeligem Haar und dieser riesigen, bescheuerten Brille auf der Nase, die ich ihm abnehme, damit ich ihn besser küssen kann…
    »So schlimm?«, fragt Lukas mitfühlend. Ich zucke die Schultern, aber dann nicke ich. Nutzt ja nichts, es abzustreiten.
    »Falls du schon mal dem Mann, in den du verliebt bist, gesagt hast, dass du dich in so einen Arsch, wie er es ist, nie verlieben würdest, und er ein beziehungsgestörter Soziopath ist, weißt du wie schlimm.« Gott, ich könnt' mich echt ohrfeigen!
    »Oh shit! Willst du was trinken? Ich meine, ist keine Lösung, aber…«
    »Milch auch nicht, ich weiß«, beende ich seinen ‚Alkohol ist keine Lösung‘ -Spruch.
    »Was Hartes? Wobei, dafür sollten wir wohl besser ins ‚Sixty‘ wechseln.« Er lacht. Aber ich find's nicht witzig.
    »Nee, lass mal, Bier reicht mir. Nutzt sowieso nichts«, sage ich. Ich bin nicht mal sicher, ob's eine gute Idee ist. Schließlich hat mit einem dämlichen Bier alles angefangen.
    »Na also.« Aufmunternd klopft er mir auf die Schulter und ordert uns Getränke.
    Der Barmann reicht sie ihm und schenkt mir ein Lächeln, das so offensichtlich ist, dass auch Lukas es bemerkt und mich aufmunternd in die Seite knufft. Wie peinlich, auffälliger geht's wohl nicht. Aber er ist sowieso nicht mein Typ. Viel zu jung, keine Brille, nicht blond… und er sieht auch nicht wie ein Arschloch aus.
     
     
    ***
     
     
    »Also?« Mit Glück haben wir einen der hohen Tische am anderen Ende der Tanzfläche bekommen. Eigentlich hat man von hier eine ziemlich gute Sicht auf den kompletten Laden, aber das interessiert mich grade nicht.
    »Wir haben uns gestritten, weil das Jugendamt kam und…«
    »Jugendamt?«
    »Wegen der Kleinen.«
    »Ach stimmt, Mister Granate hat ja ein Kind.«
    »Es ist nicht wirklich seines, sie ist seine Nichte, aber er wird sie adoptieren. Na ja, jedenfalls hab' ich sie heute Morgen zum Kindergarten gebracht…« Ich nehme einen Schluck aus meiner Bierflasche.
    »Und dann?«, hakt Lukas nach.
    »Na ja, als ich zurückkam, haben wir fürchterlich gestritten. Weil er meine Sachen gepackt und mir mehr oder weniger gesagt hat, dass ich bitte verschwinden soll. Weißt du, der Morgen war total romantisch und ich dachte irgendwie, er hätte kapiert, dass ich was von ihm will und dass da eben mehr ist, weil… Gestern waren wir im Zoo und er hat mir so ein paar Sachen erzählt, die er nicht jedem erzählt, und ich dachte eben, weil er sonst… ziemlich… verschlossen ist…«
    »Verschlossen?«
    »Na ja, was seine Gefühle angeht und… aber ist ja auch egal. Jedenfalls dachte ich, es könnte vielleicht was werden, weil es irgendwie immer intensiver wurde. Kennst du das?«
    »Nö«, sagt Lukas prompt. Hätt' ich mir eigentlich auch denken können.
    »Jedenfalls dachte ich gestern , dass es ihm vielleicht genau so geht und dass er das eben auch will. Ich war mir nicht mal sicher, ob wir nicht vielleicht doch irgendwie zusammen sind, aber

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