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Koch zum Frühstück (German Edition)

Koch zum Frühstück (German Edition)

Titel: Koch zum Frühstück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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Lukas.
    »Musst du ja auch nicht«, brumme ich ein bisschen genervt.
    »Und wo willst du jetzt hin? Also falls du wirklich Schluss machst, was ich erst glaube, wenn du mit deinem Kram vor meiner Tür stehst.«
    »Keine Ahnung«, gebe ich zu. »Ich hab' noch nicht wirklich drüber nachgedacht, vielleicht fahre ich am Wochenende erstmal zu meinen Eltern. Na ja und dann brauch' ich wohl 'ne Wohnung. Aber vermutlich tut's erstmal auch ein Zimmer. Außerdem hab' ich heute Nachmittag überlegt, ob ich das Auslandsemester vielleicht vorziehe.«
    »Jetzt übertreibst du aber. Nur wegen einem Typen, der dich nicht will, musst du doch nicht gleich auswandern.«
    »Hat nicht nur damit zu tun«, behaupte ich. Auch wenn David genau wie meine beendete Beziehung bei dieser Überlegung durchaus eine Rolle spielt.
    Ich fürchte, wenn ich ihm über den Weg laufe, werd' ich nie von ihm los kommen. Und ich kenne mich gut genug, um zu wissen, dass das beschissene ‚Sixtynine‘ zu meinem Lieblingsladen werden würde, obwohl ich noch nie dort gewesen bin. Ich war noch nie in meinem Leben in einem Darkroom. Und ich fang wegen diesem Vollidioten von David auch ganz bestimmt nicht damit an.
    Paris könnte mir helfen, ihn aus dem Kopf zu bekommen. Wobei, er hat zwei Jahre in Paris gekocht…
    »War ja sowieso geplant. Scheißegal, ob ich's jetzt oder später mache«, sage ich und schiebe den Gedanken, dass Paris vielleicht doch keine so gute Idee ist, wieder beiseite.
     
     

     
     
     
     

Ich dich auch
     
    David
     
     
    Der Beat der Musik gräbt sich in mein Gehirn. Leicht bekleidete Körper zucken auf der Tanzfläche im Licht des Stroboskops. Ein ganz normaler Freitagabend.
    Es ist kurz vor Mitternacht. Ich bin früh weg, ist nicht viel los gewesen für einen Freitag im Restaurant. Und ich war schon fast bei Nina, als ich beschlossen habe, doch auszugehen. Also bin ich im ‚Sixtynine‘ gelandet. Lehne möglichst lässig an der Bar und lasse den Blick schweifen.
    Der Kerl da drüben, der schon ein paar Mal zu mir rüber gegrinst hat, ist nicht wirklich mein Typ. Viel zu jung für mich, vermutlich sogar jünger als Flo. Schön, dass sich wenigstens mein Beuteschema nicht verändert zu haben scheint. Flo hat definitiv nie reingepasst. Keine Ahnung, also, was es am Ende gewesen ist, dass ich so auf ihn abgefahren bin…
    Der da hinten ist schon besser. Größer als ich, breiter und definitiv auch ein paar Jährchen älter. Aber vermutlich eher Top und auf passiv hab' ich heut' Nacht keinen Bock. Jedenfalls noch nicht. Vielleicht nach ein paar Bier… Aber so lange werde ich nicht bleiben und ich sollte nicht trinken. Wenn ich trinke, werde ich depressiv und versinke in Selbstmitleid… das ihn so ankotzt…
    Keine Ahnung, was ich hier will. Vielleicht will ich mich abreagieren… nicht an Flo denken, ihn vergessen… Aber das versuch' ich schon, seit er die Wohnungstür hinter sich zugeknallt hat. Und ich weiß nicht, ob ich ihn oder mich mehr dafür hasse, dass es nicht funktioniert.
    Ich erwidere ein Lächeln, das von einem Typen am anderen Ende der Tanzfläche kommt, nehme einen Schluck und sehe dann in die andere Richtung. Er ist eher mein Beuteschema, soweit ich das erkennen kann. Vielleicht hab' ich ja doch Bock…
    Einen kurzen Moment lang hab' ich drüber nachgedacht, Flo nachzulaufen. Aber dann hab' ich's gelassen, weil ja irgendwie alles gesagt war und ich auch keinen Bock auf Diskussionen im Hausflur hatte. Soll er doch abhauen zu seinem blöden Kerl… War ja sowieso nur eine Frage der Zeit, bis er wieder zurückkriecht in ihr beschissenes Ehebett.
    Ich wusste ja, dass er irgendwann genug von der Abwechslung hat, die ich für ihn gewesen bin. Also sollte ich wohl aufhören, hier rumzuheulen. Die Rolle der Pussy steht mir nicht… Und dass ich, je länger er bei mir gewesen ist, immer mehr gehofft hab', dass er sich vielleicht in mich verliebt, sich trennt und diese Sache, zu der ich seiner Meinung nach nicht fähig bin, vielleicht wirklich mit mir probiert, ist wohl mein Problem…
    Vermutlich ist es sowieso besser so, denn im Grunde hätte es wohl niemals funktioniert. Ich bin nicht der Typ für feste Beziehungen. Vermutlich hat er sogar recht damit, dass ich ein beziehungsgestörter Soziopath bin. Reuter und zwei Drittel der Flachwichser aus meiner Brigade würden das sicherlich unterschreiben, vielleicht ist ja was Wahres dran.
    Aber selbst wenn nicht, er ist nicht in mich verliebt, weil das bei so einem Arsch wie mir ja

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