Koch zum Frühstück (German Edition)
sein soll und er noch einlenkt, aber anscheinend nicht. Der Radiotyp l ä chelt gutm ü tig.
Schulterzuckend notiere ich die Bestellung. » Also das Buffet und eine Flasche Champagner? Darf es sonst noch etwas sein? «
» Ich h ä tte gerne noch so einen leckeren Kaffee « , bittet der Radiotyp. Tats ä chlich ist seine Tasse bereits leer.
» Du bist so ein Koffeinjunkie! « , spottet der Sch ö nling. Es klingt aber nicht b ö se. Eher so, als w ü rden sie sich wirklich gut kennen und den anderen samt seinen Macken sehr gern haben. So etwas will ich auch. Noch so ein realit ä tsferner Traum.
Der Radiotyp lacht dunkel auf. » Ich hab ‘ kaum geschlafen die Nacht. «
» Okay. « Ich notiere mir auch noch den Kaffee und mache, dass ich weg komme. Ob er auch schlecht getr ä umt hat? Dieser Typ l ä sst mich einfach nicht los. Warum muss seine Stimme auch in meinen Tr ä umen auftauchen? Einfach unerh ö rt!
» Ruben, das Ei ist wieder alle « , knurrt mich pl ö tzlich jemand von der Seite an. Der Manager, der alle paar Jahre mal runter guckt, um ü ber etwas Banales zu meckern. Etwas, was ich schon l ä ngst bemerkt und an die K ü che weitergegeben habe, wohlgemerkt.
» Ich habe schon Bescheid gesagt « , antworte ich schlicht. Ich hege die wilde Hoffnung, dass er mich nicht zu lange aufh ä lt. Immerhin habe ich eine Bestellung. Buffetbestellungen sollen immer sofort bearbeitet werden. Und Getr ä nke muss ich heute auch selbst machen, weil Markus an der Theke nicht aufgekreuzt ist.
» Au ß erdem hab' ich es klirren geh ö rt « , bemerkt er kritisch und sieht sich nach Fiona um.
» Das war ich. Hab's auch schon auf der Liste vermerkt. «
» Gut. « Er wirkt grimmig. Vielleicht, weil er nicht weiter meckern kann. » Wie viel denn? «
» Drei Gl ä ser, eine Tasse und zwei Teller. «
» Na, wenn's dir mal passiert, dann lohnt sich ‘ s « , stellt er h ä misch fest. » Willst du die Stunden dranh ä ngen oder soll ich sie dir abziehen? «
» Ich hab' heute schon zwei Schichten « , erkl ä re ich knapp und lasse ihn dann stehen, um mich endlich um die Bestellung zu k ü mmern.
Champagner um halb elf. Sonst noch W ü nsche? Da geht uns doch fast das Eis aus. Als h ä tte ich nicht schon genug zu tun, als mich auch noch um den Nachschub von ‚ crushed ice ‘ zu k ü mmern. Kaffee geht schnell, daf ü r haben wir eine Maschine. W ä hrend die Tasse voll l ä uft, ö ffne ich die Champagnerflasche und stelle sie in den Silbereimer mit Eis. Das mache ich wirklich nicht oft. Besonders nicht vormittags. Ich will auch so einen spendablen Freund.
» Zwei Gl ä ser zum Champagner? « , frage ich, als ich den beiden schon mal den Kaffee bringe.
Der Sch ö nling richtet sich an den Radiotypen. » Ich wei ß nicht, magst du auch? «
» Ich kann dich wohl kaum eine ganze Flasche allein trinken lassen « , meint sein Freund sp ö ttisch. Fein, mehr wollte ich nicht wissen und bin schon wieder weg.
Als ich das teure Getr ä nk arrangiere, werde ich ü berraschend von dem Radiomann angesprochen. » Was war das gerade? Werden dir die zerbrochenen Sachen von deinem Gehalt abgezogen? «
Das hat er geh ö rt? Peinlich! Ich sp ü re eine fl ü chtige R ö te in meine Ohren steigen. Vielleicht sollte ich mir wirklich lange Haare wachsen lassen.
Ich zucke mit den Schultern. » Ja, aber schon okay. «
» Nein, ist es nicht. Es war meine Schuld! « , emp ö rt er sich resolut.
» Nein, nein, schon okay. Ich habe nicht aufgepasst, sonst w ä re das nicht passiert « , versichere ich verlegen und kehre den beiden gesch ä ftig den R ü cken zu.
» Was hast du dem denn getan? « , h ö re ich den Sch ö nling am ü siert fragen.
» Nichts « , versichert die angenehme Stimme.
» Ja klar … « , spottet der andere. » Hast du seinen niedlichen Hintern betatscht? «
» Nat ü rlich nicht. «
Gl ü cklicherweise kann ich in die K ü che verschwinden, um nach dem R ü hrei zu sehen. Das ist auch tats ä chlich fertig. Zusammen mit Fiona trage ich es nach drau ß en. Hoffentlich zum letzten Mal heute.
» Zahlen! « , ruft da auch schon eine alte Dame ungeduldig. Nur Stress.
» Dein Gast « , erinnere ich Fiona.
Sie kriegt schon hektische Flecken. » Kannst du? «
» Klar « , brumme ich und gehe zur Kasse, um die Quittung f ü r den Tisch auszudrucken. Die Dame sieht ohnehin nicht so aus, als w ü rde sie Trinkgeld geben. Kein Wunder, dass Fiona da kein Bock hat. Man kriegt schnell raus, welcher Gast Trinkgeld
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