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Kochlowsky 2: Und dennoch war das Leben schön

Kochlowsky 2: Und dennoch war das Leben schön

Titel: Kochlowsky 2: Und dennoch war das Leben schön Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Langenbach war nach langer Krankheit, die keiner erklären konnte, wieder in die Ziegelei zurückgekehrt und hatte Kochlowsky dafür gelobt, daß alles so hervorragend weitergelaufen war.
    »Ich brauche von Ihnen kein Lob!« hatte Kochlowsky, wie nicht anders zu erwarten war, geantwortet. »Meine Arbeit beurteilen kann nur der, der sie besser macht!«
    Da er Kochlowsky nun ein Jahr lang kannte, nahm Langenbach diese Antwort gelassen hin und nahm erneut seine Reisen auf, die er Kundenbetreuung nannte.
    Mit dem Tauwetter begannen auch die Bauarbeiten zur Erweiterung der Ziegelei; das neue Schild ›Lübschützer Tonwerke‹ hing bereits über der Einfahrt. Graf Douglas selbst hatte den letzten Nagel in den Balken geschlagen und zur Feier des Tages Bier ausschenken lassen. Der Brauereibesitzer Fleckhaus hatte sich dabei an Kochlowsky herangemacht und vorsichtig nachgefragt, ob er an einer Mitgliedschaft in der exklusiven ›Bürgergesellschaft‹ interessiert sei. Also auch Fleckmann stand auf der Liste! O Blandine, du fleißiges Luder!
    »Das muß ich mit meiner Frau besprechen«, wich Kochlowsky aus. »Wir in der ›Bürgergesellschaft‹? Was ist denn mit Wurzen los? Fehlt Wurzen plötzlich die Würze?« Dank dir, Sophie …
    Bierbrauer Fleckhaus verdrehte die Augen, verabschiedete sich und fühlte sich in seiner Ansicht bestätigt, daß Kochlowsky ein Flegel sei.
    Dieser Frühling des Jahres 1890 hatte es in sich.
    Sophie sagte eines Abends, als Kochlowsky müde aus der Ziegelei zurückgekommen war und sich in seinen großen Sessel gesetzt hatte: »Ich war heute bei Dr. Brenneis in der Stadt.«
    »Was?« Kochlowsky schnellte hoch. »Ist Wanda krank?«
    »Nein, alles ist hervorragend gesund … ich bekomme wieder ein Kind.«
    »Sophie!« Kochlowsky sprang auf, umarmte sein kleines Frauchen und küßte es über das ganze kindliche Gesicht. In diesen Minuten hätte ihn keiner mehr erkannt – er war von einer Zärtlichkeit, in die man sich hätte hineinlegen und träumen können. »Wann soll es kommen?«
    »Dr. Brenneis rechnet mit dem 16. Februar 1891.«
    »Ist er Hellseher?«
    »Er hat da ein Berechnungsschema. Auf jeden Fall wird es der Februar sein.« Sie entwand sich seiner Umarmung und strich sich die blonden Haare aus dem Gesicht. »Nun haben wir wieder lange Zeit, uns über die Namen zu streiten …«
    »Nicht mehr!« Kochlowsky rieb sich die Hände. »Wanda haben wir schon! Und einen zweiten Namen hat die dicke Vettel Lubkenski nicht! Und wenn es ein Junge wird, heißt er sowieso Leo …«
    »Bloß nicht! Ich habe mit einem Leo Kochlowsky genug.«
    »Es geht ja schon los!« Kochlowsky gab Sophie einen Klaps auf den Hintern und lachte dröhnend. »Wein her, mein Schatzel … ich habe mir immer gewünscht, eine richtige große Familie zu haben. Schon, weil mir das keiner zutraute! Aber wer hat schon das Glück, mit einem Engel verheiratet zu sein?«
    Völlig anderer Ansicht war Leopold Langenbach, als er erfuhr, daß sich bei den Kochlowskys weiterer Nachwuchs angesagt hatte. Es war Plumps, der Langenbach das zusteckte, und im Laufe eines Gesprächs ließ Kochlowsky selbst diese Neuigkeit einfließen.
    »Darüber freuen Sie sich noch?« fragte Langenbach bitter.
    »Natürlich!«
    »Ihre kleine, zarte Frau ist viel zu schwach, um diese neue Belastung auszuhalten.«
    »Das können Sie nicht beurteilen, und es geht Sie auch einen Dreck an!«
    »Außerdem ist es der Menschheit gegenüber verantwortungslos, noch mehr Kochlowskys in die Welt zu setzen …«
    Der endgültige Bruch zwischen Langenbach und Kochlowsky war damit besiegelt. Sie standen sich gegenüber, Mann gegen Mann, und jeder wartete darauf, daß etwas Unverzeihliches geschah. Im stillen wünschte sich Kochlowsky jetzt seine Lederpeitsche, mit der er in Pleß über die Felder geritten war, und Langenbach freute sich, daß er seine Muskeln von Jugend an gestärkt hatte.
    »Sie Piefke!« sagte Kochlowsky voller Verachtung.
    »Sie Nichtzurechnungsfähiger!« erwiderte Langenbach. »Wann verlassen Sie Wurzen?«
    »Wenn man Sie in Scheiße ertränkt hat.«
    Es gab keine Brücke mehr zwischen den beiden. Mit steifen Schritten ging Langenbach zur Tür. »Ich verbiete Ihnen ab sofort, mein Büro zu betreten«, sagte er. »Wenn Sie mir etwas mitzuteilen haben, schicken Sie einen Boten mit einem Zettel.«
    »Genau das wollte ich auch sagen!« bellte Kochlowsky zurück. »Wenn Sie noch einmal Ihren dämlichen Schädel hier hereinstecken, bekommen Sie einen Schemel

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