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Kochwut

Titel: Kochwut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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schon finden. Und vielleicht können Sie uns schon mal bei Herrn Lebouton anmelden.«
    »Das ist jetzt aber ganz schlecht. In 20 Minuten beginnt die erste Aufzeichnung. Ich könnte höchstens versuchen, ob er so gegen 13 Uhr für Sie Zeit hat.«
    »Sie tun, was Sie können, wir verlassen uns auf Sie, Frau Fischer! Sagen Sie, dürfen wir uns wieder in der Gesindeküche breitmachen?«
    »Wenn’s unbedingt sein muss, bitte.«
    Sie drehte sich weg, hielt eine Hand auf ihr rechtes Ohr und lauschte. Offensichtlich bekam sie eine Nachricht über ihr Headset.
    »Okay, Chef«, sagte sie nach einer Weile und nickte. Sie sah zu den beiden Beamten.
    »Ich muss weg. Sie kommen klar, ja? Wenn Sie wüssten, was hier los ist! Ich musste einen Ersatz für Maja organisieren, der Tom Balzer wurde hier extra eingeflogen, jetzt ruft Maja an, dass sie heute Nachmittag selbst wieder dabei sein will. Ein Irrenhaus!«
    Damit verschwand sie hinter der Tür zum Studiotrakt.
    Angermüller und Jansen gingen in Richtung Gesindeküche, da erreichte sie ein Anruf von Thomas Niemann. Seit dem frühen Morgen saß er an seinem Arbeitsplatz in der Bezirkskriminalinspektion und koordinierte sämtliche Ergebnisse und Informationen der Soko Gutshof. TVX Kabel hatte in den Kurznachrichten um 21 Uhr die Meldung vom Mord an Christian von Güldenbrook zum ersten Mal gebracht. Das war in etwa um die Zeit, in der sie Clemens aufgesucht hatten. Der junge Mann war also vor ihrem Besuch nicht über den Tod seines Vaters informiert gewesen, es sei denn, er war selbst darin verwickelt. Des Weiteren hatte die Staatsanwaltschaft zwar vom Ermittlungsrichter grünes Licht zur Freigabe der Kontendaten von Lebouton und den Güldenbrooks erhalten, berichtete der Kollege, aber da Wochenende war, hatte man von den Banken noch niemanden erreicht. Sobald es da einen Kontakt gab, würde die Abteilung Wirtschaftskriminalität vom K 3 die Daten aber sofort auswerten. Dafür habe der Kollege, der die Dateien von Christian von Güldenbrooks Laptop durchsuche, seinen Bericht für heute Vormittag angekündigt. Zum Schluss sagte Niemann noch, dass er sich jetzt um weitere Infos über Güldenbrook junior bemühen werde.
    Die beiden Kommissare fanden Patricia, Kaffee trinkend und mit den drei Kochlehrlingen plaudernd, in der Gesindeküche. Die jungen Leute saßen um den Tisch und schienen sich gut zu amüsieren. Als die Tür aufging, schreckten sie kurz hoch, doch sie entspannten sich gleich wieder, als sie Angermüller und Jansen erkannten.
    »Guten Morgen, Herrschaften! Habt ihr frei heute?«
    »Guten Morgen. Nicht so richtig. Wir gönnen uns nur eine kleine Kaffeepause vor unserem schweren Tag«, erklärte Thorsten mit einem breiten Grinsen. Ernie, der neben ihm saß, bekam wieder einen roten Kopf und blickte eher schuldbewusst.
    »Und wir müssen den armen Anatol trösten, nicht wahr?«, sagte Patricia, schnitt eine mitleidige Grimasse und streichelte dem Genannten in einer übertriebenen Geste über den Kopf. Verlegen schüttelte Anatol ihre Hand ab.
    »Ach Quatsch!«
    »Na komm, du bist schon ganz schön enttäuscht gewesen, als du das heute Morgen erfahren hast, oder?«, stellte Patricia mit Bestimmtheit fest. Anatol zuckte nur mit den Schultern.
    »Wieso? Was ist passiert?«, fragte Angermüller interessiert.
    »Der Anatol hat doch gestern die Graflinger bei der letzten Aufzeichnung vertreten. Und er hat das echt gut gemacht. Und …«
    »Ach lass, jetzt ist es eh gelaufen«, unterbrach Anatol verdrossen Patricias Erklärung.
    »Nein, erzähl doch mal, Anatol«, ermunterte Angermüller den Jungen.
    »Na ja«, begann er schließlich. »Ich hatte gedacht, dass ich heute wieder für die Graflinger in der Show bin. Und vorhin erklärt mir Grit, dass sie den Tom Balzer extra hergeholt haben. Ich weiß gar nicht, was der hier soll. Vorspeise mit Oliven, Fisch mediterran, Variationen von Creme brûlée – als ob ich das nicht auch gekonnt hätte!«
    Angermüller erinnerte sich jetzt. Tom Balzer war der ruppige Typ mit dem Piratentuch, den er in der Sendung gestern Abend im Fernsehen erlebt hatte.
    »Der Anatol hat halt geglaubt, das ist jetzt seine große Chance und er wird endlich ein Star«, kommentierte Thorsten nicht ohne Häme.
    Anatol warf ihm einen finsteren Blick zu, doch dann breitete sich wieder das charmante Lächeln auf seinem hübschen Gesicht aus.
    »Ach Thorsten, du Pfeife, halt doch die Klappe. Pierre gibt mir meine Chance. Das weiß ich«, nickte er

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