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Kodezeichen Großer Bär

Kodezeichen Großer Bär

Titel: Kodezeichen Großer Bär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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me­ta­bo­li­schen Le­be­we­sen kaum et­was wuß­ten. Mög­li­cher­wei­se hat­ten auch un­se­re Ent­de­ckun­gen auf dem Mond ei­ne be­son­de­re Rol­le ge­spielt. Der De­ne­ber Coat­la hat­te ein­mal ei­ne An­deu­tung ge­macht. Da­nach wa­ren die vor 187.000 Jah­ren noch pri­mi­ti­ven Ve­nu­sier nur mit de­ne­bi­scher Hil­fe über ih­ren en­gen pla­ne­ta­ri­schen Ho­ri­zont hin­aus­ge­wach­sen.
    Sie hat­ten sich nicht wei­ter­ent­wi­ckelt, son­dern wa­ren auf ei­nem Stand ge­blie­ben, den wir be­reits ein­ge­holt, oder so­gar über­holt hat­ten.
    Das wa­ren un­si­che­re Pro­gno­sen. Mög­li­cher­wei­se la­gen ganz an­de­re Grün­de vor. Fest stand nur, daß es die­se In­tel­li­gen­zen nie­mals ge­schafft hat­ten, auf der Er­de fes­ten Fuß zu fas­sen. Die GWA hat­te ih­nen vor ei­ni­gen Jah­ren den ent­schei­den­den Schlag ver­setzt. Seit­dem war Ru­he ge­we­sen.
    Es war still ge­wor­den in dem Jä­ger. Han­ni­bal at­me­te jetzt gleich­mä­ßi­ger und tiefer. Die drei­ßig Mi­nu­ten wa­ren noch nicht um. Mit der zwei­ten In­jek­ti­on muß­te ich noch et­was war­ten.
    Ich lös­te die An­schnall­gur­te und beug­te mich zu ihm hin­über. Die Kon­trol­lam­pen sei­ner Funk­ge­rä­te glüh­ten. So konn­ten wir je­der­zeit an­ge­ru­fen wer­den.
    »Ver­rückt!« flüs­ter­te er. »Wir star­ten sonst mit Wert eins. Du bist wohl le­bens­mü­de, eh?«
    »Schweig!« brumm­te ich. In mir klang noch die Er­re­gung nach. »Wie geht es dir? Im­mer noch das Star­re­ge­fühl?«
    »Die Mus­keln lo­ckern sich lang­sam. Wir sind kei­ne na­tür­li­chen Men­schen mehr, be­greifst du das?«
    Sein blas­ses Ge­sicht be­leb­te sich et­was. Ich gab ihm ei­ne kräf­ti­ge Sau­er­stoff­du­sche aus der Druck­fla­sche.
    »Ich ha­be nie ge­dacht, daß die Durch­tren­nung ei­ner win­zi­gen Ner­ven­fa­ser al­les um­wer­fen könn­te, was an­de­re Leu­te als nor­mal an­se­hen. Warum bin ich von dem Gas nicht wirk­lich be­wußt­los ge­wor­den? Dol­ve­ti war fel­sen­fest da­von über­zeugt, dies müß­te ein­tre­ten. Er tat, als wä­re ich über­haupt nicht mehr da. Da­bei war ich nur starr wie ein Holz­klotz. Was war das für ein Höl­len­zeug?«
    Ich hob die Schul­tern. Das ließ sich jetzt nicht mehr fest­stel­len. Da­für hat­te ich wie­der ein­mal den Be­weis er­hal­ten, daß Han­ni­bal und ich in der Tat nicht mehr nor­mal wa­ren. Der Ge­hir­n­ein­griff des Chir­ur­gen Ho­ram zeig­te im­mer weit­läu­fi­ge­re Fol­gen.
    Ich durf­te nicht dar­über nach­den­ken, da mir mein Un­ter­be­wußt­sein so­fort Schre­ckens­bil­der vor­gau­kel­te. Ei­ni­ge Kol­le­gen wa­ren nach dem Ein­griff dem Wahn­sinn ver­fal­len. Von da an hat­ten sich kei­ne Frei­wil­li­gen mehr ge­fun­den. Es war auch vom Chef ver­bo­ten wor­den.
    »Dei­ne Ner­ven ha­ben schon rea­giert, aber nicht so, daß dein Wach­be­wußt­sein aus­ge­schal­tet wur­de«, mur­mel­te ich ab­we­send. »Wann muß sich die Raum­si­che­rungs­zen­tra­le mel­den?«
    Han­ni­bal dreh­te mü­he­voll den Kopf.
    »Schon vor­bei. Du kannst dich her­aus­re­den und an­ge­ben, du wärst un­ter dem Funk­ho­ri­zont ge­we­sen. Das glaubt je­der. Gib an, du hät­test das Ziel­ge­biet be­fehls­ge­mäß mit Ener­gie­waf­fen an­ge­grif­fen.«
    In mir brann­te ei­ne Fra­ge.
    »Wes­halb hat er dich be­täubt? Woll­te er sich das Rausch­gift inji­zie­ren?«
    Der Klei­ne lach­te und er­litt einen neu­en Hus­ten­an­fall. Ich gab ihm die zwei­te Sau­er­stoff­du­sche.
    »Kei­ne Spur«, er­wi­der­te er. »Ich bin seit vier­zehn Ta­gen sein bes­ter Freund! Er ver­wen­de­te mich so­zu­sa­gen als Mit­tels­mann. Ich ha­be ihm ei­ni­ge cha­rak­ter­li­che Schwä­chen vor­ge­spielt. Er glaub­te mir. Er hät­te sich al­so ste­chen kön­nen so lan­ge und so­oft er woll­te. Ich war kei­ne Ge­fahr.«
    Das war et­was, was ich bis­her nicht ge­wußt hat­te. Han­ni­bal hat­te es al­so ver­stan­den, Dol­ve­tis Ver­trau­en zu ge­win­nen. Okay, das war ei­ne gu­te Vor­aus­set­zung für die wei­te­ren Ge­scheh­nis­se.
    »Es han­del­te sich um das Funk­ge­spräch«, flüs­ter­te der Klei­ne. »Er schal­te­te mich

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