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Kodezeichen Großer Bär

Kodezeichen Großer Bär

Titel: Kodezeichen Großer Bär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ei­ne Zi­ga­ret­te?«
    »Dol­ve­ti ist Nicht­rau­cher«, feix­te der Zwerg.
    »Wie hast du Dol­ve­ti aus­ge­schal­tet?« frag­te ich ei­sig.
    »Ein­fach! Als ich wie­der die Hand be­we­gen konn­te, er­leb­te er das, was er vor­her mit mir ge­macht hat­te. Er sah mich aus weit auf­ge­ris­se­nen Au­gen an, keuch­te em­pört, starr­te auf mei­ne klei­ne Gas­pa­tro­ne und sank hin­ab ins Nir­wa­na.«
    »Ich bit­te mir ei­ne ex­ak­te Spra­che aus«, for­der­te ich un­ge­hal­ten.
    Der Zwerg lach­te mit we­nigs­tens hun­dert­und­zwan­zig Phon. In­ner­lich be­gann ich un­se­ren Astro­me­di­zi­ner zu ver­wün­schen. Die­se zwei­te In­jek­ti­on wä­re wohl kaum er­for­der­lich ge­we­sen.
    Ich fluch­te un­ter­drückt. An Han­ni­bals char­man­te Art muß­te ich mich erst wie­der ge­wöh­nen. Mein Blick fand die bräun­li­chen Fle­cken auf den Haupt­ar­ma­tu­ren.
    »Was ist das?« frag­te ich an­ge­spannt. Die Spu­ren sa­hen un­ge­wöhn­lich aus.
    »Wir hat­ten letz­tens einen Che­mi­ker an Bord«, be­haup­te­te der Klei­ne läs­sig.
    »Na und?« fuhr ich auf. »Hat der hier ex­pe­ri­men­tiert?«
    »Das ist der Che­mi­ker«, be­teu­er­te mein Kol­le­ge blin­zelnd.
    »Ein köst­li­cher Witz«, ent­geg­ne­te ich kopf­schüt­telnd. Das war ty­pisch für Han­ni­bal. Wenn er doch nur ein­mal hät­te ernst­haft sein kön­nen! Er wur­de auch dann nur ver­nünf­tig, wenn es ihm an den Kra­gen ging.
    Schließ­lich er­fuhr ich, daß Dol­ve­ti aus der Na­se ge­blu­tet hat­te. An­schlie­ßend er­hielt ich so­gar noch die rest­li­chen In­for­ma­tio­nen über Sher­man Dol­ve­ti und den Dienst­be­trieb im TES­CO-Cen­ter.
    Dem­nach war in Que­ma­do die Höl­le los!
    Wie es beim un­be­greif­li­chen Ver­schwin­den ei­nes Man­nes wie Ge­ne­ral Re­ling nicht an­ders sein konn­te, lös­te ein Ver­hör das an­de­re ab. Ge­nau­ge­nom­men, wur­de die hun­dert­tau­send Mann star­ke Be­leg­schaft der Ter­ra-Space-Ship-Cor­po­ra­ti­on un­ter die Lu­pe ge­nom­men wie nie zu­vor.
    Ei­ne GWA-Ein­satz­di­vi­si­on mit mar­sia­ni­schen Beu­te-Ener­gie­waf­fen hat­te das Ge­län­de her­me­tisch ab­ge­rie­gelt. Da­zu ka­men noch zwei Flug­pan­zer-Bri­ga­den der Ar­my und Ein­hei­ten der tak­ti­schen Luft­flot­te.
    Ge­heim­agen­ten der GWA und der Bun­des­kri­mi­nal­po­li­zei hiel­ten sich im Werk auf. Man hat­te füh­ren­den Wis­sen­schaft­lern aus al­len Na­tio­nen so zu­ge­setzt, daß bei­na­he ei­ne Re­vol­te aus­ge­bro­chen wä­re. So ging es na­tür­lich nicht. We­gen ei­ni­ger Ver­rä­ter an der Er­de konn­te man nicht eh­ren­haf­te Men­schen un­un­ter­bro­chen Kreuz­ver­hö­ren un­ter­zie­hen.
    Die Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen der TES­CO-Be­leg­schaft wa­ren auch nicht ver­schont ge­blie­ben. Han­ni­bal, den wir als zwei­ten Test­pi­lo­ten ein­ge­schleust hat­ten, hat­te ei­ne Wo­che lang Start­ver­bot er­hal­ten. Die le­bens­wich­ti­ge Ar­beit der in­ter­na­tio­na­len Ent­wick­lungs­ge­mein­schaft war schwer ge­hemmt wor­den. Al­les dreh­te sich nur noch um einen Mann, den wir un­ter al­len Um­stän­den fin­den muß­ten.
    Wenn ich zu­rück­dach­te, was ich in den we­ni­gen Ta­gen seit mei­ner Ab­kom­man­die­rung aus dem Ama­zo­nas-Camp schon al­les er­lebt hat­te, dann konn­te man den Ein­druck ge­win­nen, als stän­de der Fall dicht vor dem Ab­schluß.
    Das war ein Irr­tum! Wir fin­gen eben erst an. Bei der GWA kann man auch nicht zau­bern, und Su­per­män­ner mit Rönt­gen­au­gen so­wie un­fehl­ba­ren Kom­bi­na­tio­nen wa­ren wir al­le nicht. Wir hat­ten un­ser Spe­zi­al­stu­di­um, un­se­re Ein­sat­zer­fah­run­gen und ei­ne ge­wal­ti­ge Or­ga­ni­sa­ti­on mit mo­d­erns­ten Hilfs­mit­teln – das war al­les.
    Wir nann­ten uns »wis­sen­schaft­li­che« Ab­wehr. Die­se Be­zeich­nung ver­deut­lich­te, daß wir nicht in der Art un­schlag­ba­rer Lein­wand­de­tek­ti­ve mit ge­zo­ge­nen Waf­fen in al­len mög­li­chen Un­ter­grund­lö­chern auf­tauch­ten oder ver­däch­ti­ge Da­men in Lie­bes­aben­teu­er ver­wi­ckel­ten, um der re­gu­lä­ren Po­li­zei zu be­wei­sen, wie enorm tüch­tig wir

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