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Kodezeichen Großer Bär

Kodezeichen Großer Bär

Titel: Kodezeichen Großer Bär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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mi­li­tä­ri­schen GWA-Di­vi­si­on. An­schei­nend in­ter­es­se­los sah er uns nach. Das war hier der ein­zi­ge Mann, der wohl über mein Vor­ha­ben ori­en­tiert war.
    Schimp­feng schwitz­te vor Er­re­gung.
    »Nicht so schnell«, schrie er mir zu. »Be­neh­men Sie sich un­auf­fäl­li­ger.«
    Ich tat ihm den Ge­fal­len. Mi­nu­ten spä­ter hiel­ten wir vor Flug­han­gar sie­ben. Schimp­feng stieg has­tig aus, fuhr sich cha­rak­te­ris­tisch mit al­len zehn Fin­gern durch die Haar­mäh­ne und eil­te auf das Tor zu.
    Es be­stand kein Zwei­fel mehr, daß er die Per­son ge­we­sen war, die Dol­ve­ti mit al­len mög­li­chen Ge­hei­mun­ter­la­gen ver­sorgt hat­te. Wenn je­mand an das Ma­te­ri­al her­an­kam, dann der Chef der ky­ber­ne­ti­schen Ab­tei­lung.
    Ich faß­te an die Brust­ta­sche, wo ich mei­ne Dienst­waf­fe ver­bor­gen hat­te. Un­ter Um­stän­den war es er­for­der­lich, je­mand da­mit ein­zu­schüch­tern.
    Was mir viel we­ni­ger ge­fiel, war die Tat­sa­che, daß der Pseu­do-Schimp­feng et­was am Kör­per trug, was er ge­ge­be­nen­falls rück­sichts­los ein­set­zen wür­de.
    Han­ni­bal dach­te auch dar­an, ich sah es sei­nen Au­gen an. Wir durf­ten es nicht dar­auf an­kom­men las­sen, daß es hier even­tu­ell To­te gab.
    Schimp­feng dis­ku­tier­te mit dem In­ge­nieur von Han­gar sie­ben. Es han­del­te sich dar­um, die ab­ge­stell­te Ma­schi­ne ins Freie zu brin­gen.
    »Ich brau­che hel­les Ta­ges­licht für mei­ne Un­ter­su­chun­gen«, reg­te sich der Ky­ber­ne­ti­ker auf. »Nun rol­len Sie schon die 215 B aus der Hal­le. Stel­len Sie sich doch nicht so an. Be­den­ken Sie, daß un­se­re Ar­beit wich­ti­ger ist als der Un­fug, der neu­er­dings hier ge­trie­ben wird.«
    Das wa­ren die Ar­gu­men­te ei­nes ab­so­lut Un­schul­di­gen, ei­nes völ­lig Un­in­ter­es­sier­ten, der die Nach­for­schun­gen nur als Be­läs­ti­gung an­sah.
    Schimp­feng schaff­te es. Die mäch­ti­gen Hal­len­to­re roll­ten zu­rück. Drü­ben, an der klei­nen Er­fri­schungs­hal­le, stan­den drei be­waff­ne­te Pos­ten des TES­CO-Si­cher­heits­diens­tes.
    Ein Mann sah prü­fend zu uns her­über. Ich wink­te phleg­ma­tisch ab, schob die Hän­de in die Ta­schen und schlen­der­te auf die Leu­te zu.
    »Kei­ne Auf­re­gung, ich star­te schon nicht«, sag­te ich er­schöpft. »Schimp­feng spielt seit ges­tern den wil­den Mann. Ich soll noch ei­ne dreh­ba­re Waf­fen­kup­pel in die Müh­le krie­gen. Ich …!«
    »Dol­ve­ti, wo blei­ben Sie denn?« brüll­te je­mand.
    Schimp­fengs hü­nen­haf­te Ge­stalt stand vor dem Tor. Ein Elek­tro­trak­tor zog eben die 215 B auf die be­to­nier­te Roll­bahn.
    Ich fluch­te lei­se. Die Män­ner des S-Diens­tes sa­hen mich be­dau­ernd an.
    »Viel Ver­gnü­gen, Sir«, mein­te ei­ner teil­nahms­voll. »Das gibt wohl ei­ne di­cke Pau­ke­rei, wie?«
    »Kann man wohl sa­gen«, brumm­te ich. »Ja, ich kom­me doch schon. Möch­te wis­sen, wo­zu er mich braucht.«
    Mit ei­nem kur­z­en Wink ging ich da­von. Die Män­ner wa­ren ab­ge­lenkt. Es sah al­les sehr harm­los aus, aber ih­re schwe­ren Ma­schi­nen­ka­ra­bi­ner wa­ren durch­ge­la­den und ge­si­chert.
    Schimp­feng klet­ter­te be­reits auf dem flach­ge­wölb­ten Rumpf des Jä­gers her­um. Han­ni­bal schwang sich ge­ra­de hin­auf. Er öff­ne­te die Schleu­se. Jetzt wur­de es ernst!
    Ich fühl­te mei­ne Hand­flä­chen feucht wer­den. Ne­ben dem In­ge­nieur blieb ich ste­hen.
    »Ha­ben Sie ei­ne Ah­nung, wo da noch Platz für ei­ne dreh­ba­re Waf­fen­kup­pel ist?« er­kun­dig­te ich mich iro­nisch. »Er ging mir die gan­ze Nacht über auf die Ner­ven.«
    »Mir geht er jetzt auf die Ner­ven. Las­sen Sie sich nur nicht zu ei­nem Pro­be­st­art ver­füh­ren, Sir. Das gibt Är­ger.«
    Ich wink­te ab, klet­ter­te ge­las­sen die schma­le Spros­sen­lei­ter hin­auf und schritt in vor­ge­beug­ter Hal­tung zur Kup­pel hin­über. Schimp­fengs Kör­pe­rum­ris­se wa­ren klar er­kenn­bar. Un­ter mei­nen halt­su­chen­den Fü­ßen be­merk­te ich ein zar­tes Vi­brie­ren. Das Mon­s­trum hat­te die An­lauf­zün­dung ein­ge­schal­tet!
    Als ich vor der Schleu­se an­kam, be­gann die

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