Kodezeichen Großer Bär
militärischen GWA-Division. Anscheinend interesselos sah er uns nach. Das war hier der einzige Mann, der wohl über mein Vorhaben orientiert war.
Schimpfeng schwitzte vor Erregung.
»Nicht so schnell«, schrie er mir zu. »Benehmen Sie sich unauffälliger.«
Ich tat ihm den Gefallen. Minuten später hielten wir vor Flughangar sieben. Schimpfeng stieg hastig aus, fuhr sich charakteristisch mit allen zehn Fingern durch die Haarmähne und eilte auf das Tor zu.
Es bestand kein Zweifel mehr, daß er die Person gewesen war, die Dolveti mit allen möglichen Geheimunterlagen versorgt hatte. Wenn jemand an das Material herankam, dann der Chef der kybernetischen Abteilung.
Ich faßte an die Brusttasche, wo ich meine Dienstwaffe verborgen hatte. Unter Umständen war es erforderlich, jemand damit einzuschüchtern.
Was mir viel weniger gefiel, war die Tatsache, daß der Pseudo-Schimpfeng etwas am Körper trug, was er gegebenenfalls rücksichtslos einsetzen würde.
Hannibal dachte auch daran, ich sah es seinen Augen an. Wir durften es nicht darauf ankommen lassen, daß es hier eventuell Tote gab.
Schimpfeng diskutierte mit dem Ingenieur von Hangar sieben. Es handelte sich darum, die abgestellte Maschine ins Freie zu bringen.
»Ich brauche helles Tageslicht für meine Untersuchungen«, regte sich der Kybernetiker auf. »Nun rollen Sie schon die 215 B aus der Halle. Stellen Sie sich doch nicht so an. Bedenken Sie, daß unsere Arbeit wichtiger ist als der Unfug, der neuerdings hier getrieben wird.«
Das waren die Argumente eines absolut Unschuldigen, eines völlig Uninteressierten, der die Nachforschungen nur als Belästigung ansah.
Schimpfeng schaffte es. Die mächtigen Hallentore rollten zurück. Drüben, an der kleinen Erfrischungshalle, standen drei bewaffnete Posten des TESCO-Sicherheitsdienstes.
Ein Mann sah prüfend zu uns herüber. Ich winkte phlegmatisch ab, schob die Hände in die Taschen und schlenderte auf die Leute zu.
»Keine Aufregung, ich starte schon nicht«, sagte ich erschöpft. »Schimpfeng spielt seit gestern den wilden Mann. Ich soll noch eine drehbare Waffenkuppel in die Mühle kriegen. Ich …!«
»Dolveti, wo bleiben Sie denn?« brüllte jemand.
Schimpfengs hünenhafte Gestalt stand vor dem Tor. Ein Elektrotraktor zog eben die 215 B auf die betonierte Rollbahn.
Ich fluchte leise. Die Männer des S-Dienstes sahen mich bedauernd an.
»Viel Vergnügen, Sir«, meinte einer teilnahmsvoll. »Das gibt wohl eine dicke Paukerei, wie?«
»Kann man wohl sagen«, brummte ich. »Ja, ich komme doch schon. Möchte wissen, wozu er mich braucht.«
Mit einem kurzen Wink ging ich davon. Die Männer waren abgelenkt. Es sah alles sehr harmlos aus, aber ihre schweren Maschinenkarabiner waren durchgeladen und gesichert.
Schimpfeng kletterte bereits auf dem flachgewölbten Rumpf des Jägers herum. Hannibal schwang sich gerade hinauf. Er öffnete die Schleuse. Jetzt wurde es ernst!
Ich fühlte meine Handflächen feucht werden. Neben dem Ingenieur blieb ich stehen.
»Haben Sie eine Ahnung, wo da noch Platz für eine drehbare Waffenkuppel ist?« erkundigte ich mich ironisch. »Er ging mir die ganze Nacht über auf die Nerven.«
»Mir geht er jetzt auf die Nerven. Lassen Sie sich nur nicht zu einem Probestart verführen, Sir. Das gibt Ärger.«
Ich winkte ab, kletterte gelassen die schmale Sprossenleiter hinauf und schritt in vorgebeugter Haltung zur Kuppel hinüber. Schimpfengs Körperumrisse waren klar erkennbar. Unter meinen haltsuchenden Füßen bemerkte ich ein zartes Vibrieren. Das Monstrum hatte die Anlaufzündung eingeschaltet!
Als ich vor der Schleuse ankam, begann die
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