Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kodezeichen Großer Bär

Kodezeichen Großer Bär

Titel: Kodezeichen Großer Bär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
Ge­sicht und pfiff schau­er­lich falsch.
    Mein ge­spann­ter Blick lös­te ein kur­z­es Ni­cken aus. Da wuß­te ich, daß Ge­ne­ral Mou­ser be­reits in­for­miert war.
    Jetzt lief die GWA-Ma­schi­ne­rie. Jetzt summ­ten die Re­chen­ma­schi­nen, und jetzt be­gan­nen viel­leicht zehn­tau­send Män­ner zu ren­nen. Wir hat­ten das En­de des ro­ten Fa­dens in der Hand.
     
    Nach­dem ich mit Han­ni­bal vor­sich­tig dar­über dis­ku­tiert hat­te, wes­halb sich Es­qui­re in den Kel­ler­raum zu­rück­ge­zo­gen hat­te, an­statt bei uns zu blei­ben, war ich in einen un­ru­hi­gen Schlum­mer ge­fal­len. Es war ei­ne Nacht größ­ter Er­eig­nis­se, doch wir wa­ren ab­ge­schnit­ten.
    Wir wa­ren zu der An­sicht ge­kom­men, daß die­ses We­sen viel mehr Angst und in­ne­re Un­ru­he aus­ste­hen müs­se, als es nach au­ßen hin zu­gab.
    Der an­geb­li­che Pro­fes­sor Schimp­feng wur­de noch lan­ge nicht ge­sucht! Er war bis jetzt noch nicht ein­mal ver­däch­tigt wor­den. Al­so lag kei­ne lo­gisch be­grün­de­te Ur­sa­che vor, in ei­nem Ge­heim­raum Zu­flucht zu su­chen.
    Wir wuß­ten, daß die Zell­schwin­gungs­un­ter­su­chun­gen um acht Uhr be­gin­nen soll­ten. Das Mon­s­trum war in tiefs­ter Un­ru­he schon vor­zei­tig zu mir ge­kom­men, ob­wohl es die Nacht recht gut in Schimp­fengs Heim hät­te ver­brin­gen kön­nen.
    Wir hat­ten Wa­chen ein­ge­teilt. Han­ni­bal war zu­erst an der Rei­he. So­wohl er als auch ich hat­ten ei­ne un­kon­trol­lier­ba­re Furcht da­vor, von dem Ve­nu­sier viel­leicht »über­nom­men« zu wer­den.
    Ge­gen drei Uhr früh wur­de ich von Han­ni­bal wach­ge­rüt­telt. Sei­ne Lip­pen la­gen an mei­nem Ohr. Ich be­gann nach der in­stink­ti­ven Ab­wehr zu er­star­ren.
    »Fun­knach­richt, Kör­per­sen­der«, hauch­te der Klei­ne. Da fühl­te ich die zar­ten Strom­stö­ße in mei­nem Bein. Mein Mi­kro­emp­fän­ger sprach an. Ich ver­folg­te die nor­ma­len Punkt- und Strich­grup­pen. Han­ni­bal mach­te No­ti­zen.
    Nach un­ge­fähr zehn Mi­nu­ten kam das Schluß­zei­chen. Ich be­stä­tig­te kurz durch den aus­ge­mach­ten Ko­de­im­puls. Dann la­sen wir die er­hal­te­ne Nach­richt ge­mein­sam durch. Ich wur­de blaß.
    »HQ an Großer Bär, Uhr­zeit drei-null-drei, 16. 3. Wort­laut: Ge­heim­sit­zung In­ter­na­tio­na­ler Ge­richts­hof be­en­det. To­des­ur­teil ge­gen Mon­s­trum Schimp­feng rechts­gül­tig aus­ge­spro­chen. Be­fehl an HC-9 und MA-23:
    To­des­ur­teil voll­stre­cken, so­bald Auf­ent­halt von Ge­ne­ral Re­ling be­kannt ist. Exe­ku­ti­on vor­neh­men, oh­ne Ein­satz zu ge­fähr­den. Ach­tung – Ge­ne­ral Re­ling lebt! Be­fund ein­wand­frei. Vor­sicht bei Flucht. Tak­ti­sches Luft­kom­man­do und Raum­ab­wehr kön­nen nicht in­for­miert wer­den, wie­der­ho­le – kön­nen nicht in­for­miert wer­den. Flucht­ziel ver­mut­lich Pa­zi­fik.
    Ge­zeich­net John F. Mou­ser, Ge­ne­ral Wis­sen­schaft­li­che Ab­wehr.«
    Das war es, was Han­ni­bal nie­der­ge­schrie­ben hat­te. Die Fun­kim­pul­se wa­ren ein­wand­frei ge­we­sen! Wir sa­hen uns stumm an. Wie ein­fach sich das an­hör­te: To­des­ur­teil voll­stre­cken!
    Ich ahn­te, wie sehr man im HQ be­sorgt war. Die­ser teuf­li­sche Geg­ner der ge­sam­ten Mensch­heit konn­te un­über­seh­ba­res Un­heil an­rich­ten. Jetzt kam es nur noch dar­auf an, den er­hal­te­nen Be­fehl so aus­zu­füh­ren, daß kei­ne schwer­wie­gen­den Kom­pli­ka­tio­nen ent­stan­den.
    Wir spra­chen kei­nen Ton mehr. Ich über­nahm die nächs­te Wa­che.
     
     

9.
     
    16. März 2007, 6 Uhr 52.
    Ich hat­te ei­ne Stun­de be­nö­tigt, um zu du­schen und die Wä­sche zu wech­seln. Un­se­re Ein­satzaus­rüs­tung war klar. Ge­gen fünf Uhr war noch­mals ei­ne Fun­knach­richt durch­ge­kom­men. Sie be­sag­te, daß die von mir an­ge­for­der­te Spreng­la­dung in der Ma­schi­ne in­stal­liert wor­den war.
    Punkt sie­ben Uhr war Schimp­feng er­schie­nen. Er wirk­te äu­ßer­lich kühl und ge­las­sen, doch wir spür­ten die Ner­vo­si­tät, die von ihm aus­ging.
    Ich war nicht we­ni­ger be­sorgt, je­doch aus an­de­ren Grün­den!
    Un­ser neu­er TES­CO-Jä­ger hat­te

Weitere Kostenlose Bücher