Kodezeichen Großer Bär
Gesicht und pfiff schauerlich falsch.
Mein gespannter Blick löste ein kurzes Nicken aus. Da wußte ich, daß General Mouser bereits informiert war.
Jetzt lief die GWA-Maschinerie. Jetzt summten die Rechenmaschinen, und jetzt begannen vielleicht zehntausend Männer zu rennen. Wir hatten das Ende des roten Fadens in der Hand.
Nachdem ich mit Hannibal vorsichtig darüber diskutiert hatte, weshalb sich Esquire in den Kellerraum zurückgezogen hatte, anstatt bei uns zu bleiben, war ich in einen unruhigen Schlummer gefallen. Es war eine Nacht größter Ereignisse, doch wir waren abgeschnitten.
Wir waren zu der Ansicht gekommen, daß dieses Wesen viel mehr Angst und innere Unruhe ausstehen müsse, als es nach außen hin zugab.
Der angebliche Professor Schimpfeng wurde noch lange nicht gesucht! Er war bis jetzt noch nicht einmal verdächtigt worden. Also lag keine logisch begründete Ursache vor, in einem Geheimraum Zuflucht zu suchen.
Wir wußten, daß die Zellschwingungsuntersuchungen um acht Uhr beginnen sollten. Das Monstrum war in tiefster Unruhe schon vorzeitig zu mir gekommen, obwohl es die Nacht recht gut in Schimpfengs Heim hätte verbringen können.
Wir hatten Wachen eingeteilt. Hannibal war zuerst an der Reihe. Sowohl er als auch ich hatten eine unkontrollierbare Furcht davor, von dem Venusier vielleicht »übernommen« zu werden.
Gegen drei Uhr früh wurde ich von Hannibal wachgerüttelt. Seine Lippen lagen an meinem Ohr. Ich begann nach der instinktiven Abwehr zu erstarren.
»Funknachricht, Körpersender«, hauchte der Kleine. Da fühlte ich die zarten Stromstöße in meinem Bein. Mein Mikroempfänger sprach an. Ich verfolgte die normalen Punkt- und Strichgruppen. Hannibal machte Notizen.
Nach ungefähr zehn Minuten kam das Schlußzeichen. Ich bestätigte kurz durch den ausgemachten Kodeimpuls. Dann lasen wir die erhaltene Nachricht gemeinsam durch. Ich wurde blaß.
»HQ an Großer Bär, Uhrzeit drei-null-drei, 16. 3. Wortlaut: Geheimsitzung Internationaler Gerichtshof beendet. Todesurteil gegen Monstrum Schimpfeng rechtsgültig ausgesprochen. Befehl an HC-9 und MA-23:
Todesurteil vollstrecken, sobald Aufenthalt von General Reling bekannt ist. Exekution vornehmen, ohne Einsatz zu gefährden. Achtung – General Reling lebt! Befund einwandfrei. Vorsicht bei Flucht. Taktisches Luftkommando und Raumabwehr können nicht informiert werden, wiederhole – können nicht informiert werden. Fluchtziel vermutlich Pazifik.
Gezeichnet John F. Mouser, General Wissenschaftliche Abwehr.«
Das war es, was Hannibal niedergeschrieben hatte. Die Funkimpulse waren einwandfrei gewesen! Wir sahen uns stumm an. Wie einfach sich das anhörte: Todesurteil vollstrecken!
Ich ahnte, wie sehr man im HQ besorgt war. Dieser teuflische Gegner der gesamten Menschheit konnte unübersehbares Unheil anrichten. Jetzt kam es nur noch darauf an, den erhaltenen Befehl so auszuführen, daß keine schwerwiegenden Komplikationen entstanden.
Wir sprachen keinen Ton mehr. Ich übernahm die nächste Wache.
9.
16. März 2007, 6 Uhr 52.
Ich hatte eine Stunde benötigt, um zu duschen und die Wäsche zu wechseln. Unsere Einsatzausrüstung war klar. Gegen fünf Uhr war nochmals eine Funknachricht durchgekommen. Sie besagte, daß die von mir angeforderte Sprengladung in der Maschine installiert worden war.
Punkt sieben Uhr war Schimpfeng erschienen. Er wirkte äußerlich kühl und gelassen, doch wir spürten die Nervosität, die von ihm ausging.
Ich war nicht weniger besorgt, jedoch aus anderen Gründen!
Unser neuer TESCO-Jäger hatte
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