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Kodezeichen Großer Bär

Kodezeichen Großer Bär

Titel: Kodezeichen Großer Bär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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er­wie­se­ner­ma­ßen un­ge­heu­re Start- und Be­schleu­ni­gungs­ei­gen­schaf­ten. Bis zur West­küs­te war es je­doch ei­ne ziem­li­che Ent­fer­nung. Wenn man dort recht­zei­tig ge­nug die schwe­ren Plas­ma-Raum­ab­wehr­ra­ke­ten auf den Weg brach­te, konn­ten wir uns schnel­ler in ei­ne de­to­nie­ren­de Atom­bom­be ver­wan­deln, als uns lieb war. Auch wa­ren wir noch lan­ge nicht in der Luft!
    Wir hat­ten es nicht ris­kie­ren kön­nen, das für die 215 B zu­stän­di­ge Bo­den­per­so­nal durch un­se­re Leu­te er­set­zen zu las­sen. Ei­ne sol­che Maß­nah­me hät­te be­stimmt Ver­dacht er­regt.
    In­fol­ge­des­sen hat­ten wir es mit Män­nern zu tun, die von un­se­rem Vor­ha­ben kei­ne Ah­nung hat­ten. Wenn nur ein Pos­ten des Si­cher­heits­diens­tes schnell ge­nug rea­gier­te, hat­ten wir in ei­ner Se­kun­de fünf­zig und mehr hoch­ex­plo­si­ve MK-Ge­schos­se in der Ma­schi­ne sit­zen.
    Der hit­ze­emp­find­li­che Ka­ta­ly­se-Was­ser­stoff war in ge­pan­zer­ten Ther­mo-Tanks un­ter­ge­bracht. Da konn­te so schnell nichts pas­sie­ren. Ich wuß­te aber aus trü­ben Er­fah­run­gen, daß ein mo­der­nes Flug­ge­rät äu­ßerst ne­ga­tiv auf ge­walt­sa­me Ein­flüs­se rea­giert.
    Mit sol­chen Ge­dan­ken be­las­tet, wa­ren wir ge­mein­sam in den Wa­gen ge­stie­gen. Han­ni­bal hat­te hin­ten Platz ge­nom­men, Schimp­feng saß ne­ben mir.
    Er un­ter­hielt sich mit ei­nem sol­chen Ei­fer, daß er die Kon­troll­pos­ten am Ha­fen­tor 7 kaum zu be­mer­ken schi­en. Un­wil­lig reich­te er sei­ne Le­gi­ti­ma­ti­on hin­aus.
    Man lä­chel­te über ihn! Man wuß­te, daß Schimp­feng völ­lig ab­zu­schal­ten pfleg­te, wenn er ei­nem neu­en Pro­blem nach­ging.
    »Ihr Start­ver­bot ist noch nicht auf­ge­ho­ben, Sir«, warn­te der dienst­ha­ben­de Of­fi­zier.
    Ich schob die Schirm­müt­ze aus der Stirn und blick­te un­auf­fäl­lig zu den rie­sen­haf­ten Han­gars hin­über. In Nr. 7 stand mei­ne Ma­schi­ne.
    Die Son­ne mein­te es be­reits gut. Der wol­ken­lo­se Him­mel New Me­xi­cos schim­mer­te in ei­nem ver­wa­sche­nen Blau, das sich aber bald zu strah­len­dem Glanz er­he­ben muß­te.
    »Wis­sen Sie«, sag­te ich seuf­zend, »wis­sen Sie, was ein wis­sen­schaft­li­cher Fa­na­ti­ker al­les an­rich­ten kann? Ich ha­be heu­te nacht ge­nau zwei­und­zwan­zig Mi­nu­ten ge­schla­fen. Das war die Zeit, die un­ser ma­the­ma­ti­sches Ge­nie be­nö­tig­te, um sei­ne Ak­ten­ta­sche nach ver­ges­se­nen Plä­nen zu durch­wüh­len. Das war ei­ne Wohl­tat, sa­ge ich Ih­nen! Kön­nen Sie sich vor­stel­len, wie die Po­sitro­nik ei­ner voll­au­to­ma­ti­schen, selbst­tas­ten­den und dreh­punkt­be­weg­li­chen Waf­fen­kup­pel ar­bei­tet? Zer­bre­chen Sie sich aber nicht die Zun­ge.«
    Der Mann be­gann prompt zu lä­cheln. Man kann­te den gu­ten Schimp­feng!
    »Ich wer­de mich hü­ten, die Be­grif­fe zu wie­der­ho­len, Sir«, be­teu­er­te der Wa­ch­of­fi­zier. »Sie wol­len zum neu­en Jä­ger?«
    »Wo­hin sonst!« brüll­te Schimp­feng. Rö­te über­zog sein Ge­sicht. »Herr, hin­dern Sie mich nicht in der Durch­den­kung ei­ner noch va­gen Idee. Ist hier al­les ver­rückt ge­wor­den?«
    »Tut mir leid, Pro­fes­sor. Ich muß Co­lo­nel Ar­mand an­ru­fen. Einen Au­gen­blick, bit­te.«
    Un­ser Pas­sa­gier schimpf­te vor sich hin. Han­ni­bal starr­te gäh­nend zur noch tief­ste­hen­den Son­ne hin­auf. Ich wuß­te, daß es höchs­te Zeit war.
    Punkt acht Uhr wür­den die er­höh­ten Si­cher­heits­maß­nah­men an­lau­fen. Wenn die Zell­schwin­gungs­kon­trol­le ein­mal be­gon­nen hat­te, durf­te nie­mand mehr die Un­ter­kunft ver­las­sen.
    Wir be­ob­ach­te­ten das kur­ze Vi­si­phon­ge­spräch. Dann kam der Dienst­ha­ben­de an den Wa­gen zu­rück.
    »Okay, Sir, Durch­gang ist er­laubt wor­den. Sie möch­ten sich aber bit­te spä­tes­tens um neun Uhr im HQ des S-Diens­tes ein­fin­den.«
    »Hol euch der Teu­fel!« sag­te Han­ni­bal. »Geht das schon wie­der los?«
    Wir er­hiel­ten ei­ne Be­schei­ni­gung. Ich fuhr mit sin­gen­der Tur­bi­ne an. Die Wa­chen sa­lu­tier­ten. Im Hin­ter­grund be­merk­te ich einen Of­fi­zier der

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