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Kodezeichen Großer Bär

Kodezeichen Großer Bär

Titel: Kodezeichen Großer Bär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ver­schan­zen Sie sich hin­ter un­zu­tref­fen­den Ar­gu­men­ten?«
    Plötz­lich er­folg­te wie­der der geis­ti­ge Über­fall. Ei­ne un­heim­li­che Ge­walt griff nach mei­nem Be­wußt­sein.
    Ich ver­zog schmerz­haft das Ge­sicht, be­gann so­fort über Kopf­schmer­zen zu kla­gen und sank in den Ses­sel zu­rück. Das war die ein­zi­ge Me­tho­de, um den Frem­den da­von zu über­zeu­gen, daß ich sei­nen An­griff im­mer­hin deut­lich spür­te.
    Es schi­en ihn zu be­frie­di­gen, auch wenn er sich zwei­fel­los die Fra­ge stell­te, wes­halb er mei­ne Ge­dan­ken nicht er­fas­sen konn­te.
    Der Druck ließ nach. Ich at­me­te er­leich­tert auf. Wahr­schein­lich war es mein Glück, daß ich den un­sicht­ba­ren Zu­griff im­mer­hin wahr­neh­men konn­te. So ver­moch­te ich we­nigs­tens sinn­ge­mäß zu rea­gie­ren.
    »Es muß das De­tek­tor­ver­hör sein«, lä­chel­te ich ent­schul­di­gend. »Ich be­kam über­aus star­ke Kopf­schmer­zen. Da wur­de die Ma­schi­ne ab­ge­schal­tet.«
    »Ja!«
    Mehr sag­te er nicht. Er wuß­te ge­nau, daß der ech­te Dol­ve­ti einen sug­ge­s­ti­ven Er­in­ne­rungs­block er­hal­ten hat­te.
    Schimp­fengs Nach­ah­mung steck­te end­lich die Waf­fe weg.
    »Öff­nen Sie Ih­ren La­bor­kel­ler«, for­der­te das Ding. »Ich wer­de mich wäh­rend der Nacht dort auf­hal­ten.«
    Ich dach­te mit Dank­bar­keit an die groß­ar­ti­gen Spe­zia­lis­ten der GWA. Wenn ich von dem Ge­heim­raum nichts ge­wußt hät­te, wä­re jetzt un­ser Plan ins Was­ser ge­fal­len. Wahr­schein­lich hät­ten wir das Un­ge­heu­er über­wäl­ti­gen kön­nen – aber was hät­te das genützt? Re­ling wä­re nie ge­fun­den wor­den!
    Ich mar­schier­te auf den Ge­trän­ke­au­to­ma­ten zu, lös­te die Rücken­plat­te und schal­te­te den her­vor­ra­gend ge­tarn­ten Ver­sen­kungs­me­cha­nis­mus ein. Der Ro­bo­ter ser­vier­te einen gras­grü­nen Drink.
    »Ein­gang liegt of­fen«, sag­te ich lei­se.
    »Was ist das?« er­kun­dig­te sich Han­ni­bal auf­ge­regt. »Ver­dammt, was soll das al­les be­deu­ten? Wo ist hier ein La­bor­kel­ler? Ich wer­de …«
    »Du wirst gar nichts, wenn du mor­gen noch le­ben willst«, fiel ich hart ein. »Tut mir leid, Son­ny, das hät­test du dir frü­her über­le­gen müs­sen.«
    »Sie blei­ben hier«, be­fahl das Mon­s­trum. »Aber – kom­men Sie nicht auf dum­me Ge­dan­ken! Es ist für uns ei­ne Klei­nig­keit, ver­nich­ten­de Un­ter­la­gen über Sie der Po­li­zei zu über­ge­ben. Au­ßer­dem, mein Lie­ber, ha­ben Sie nichts zu ver­lie­ren, son­dern nur zu ge­win­nen.«
    Das letz­te Wort ließ mei­nen an­geb­lich so geld­hung­ri­gen Kol­le­gen auf­hor­chen.
    »Ge­win­nen? Was? Was hängt in der Sa­che drin?«
    Schimp­feng ging wort­los auf den Kel­lerein­gang zu. Han­ni­bal ver­stand mei­nen Blick. Wenn wir un­ten an­ka­men, war be­reits die Fun­knach­richt über die Ge­scheh­nis­se un­ter­wegs.
    Ich be­glei­te­te den Ve­nu­sier in den Kel­ler, klapp­te das Wand­bett her­un­ter und frag­te, ob er noch be­son­de­re Wün­sche hät­te.
    »Ja! Es ist nicht an­zu­neh­men, daß man in mei­ner Woh­nung zu so spä­ter Stun­de noch nach mir fragt. Da ich nicht zu Hau­se blei­ben möch­te – ich ha­be mei­ne Grün­de – wer­den Sie mor­gen früh vor­sichts­hal­ber und rein ge­sprächs­wei­se er­wäh­nen, daß ich wäh­rend der Nacht bei Ih­nen war. Wir ha­ben über mei­ne neu­en Plä­ne be­treffs ei­ner au­to­ma­tisch ge­steu­er­ten Waf­fen-Dreh­kup­pel ge­spro­chen. So ver­ging die Zeit. Dis­ku­tie­ren Sie mit mir dar­über, wenn Män­ner des Si­cher­heits­diens­tes in der Nä­he sind. Ha­ben Sie ver­stan­den?«
    O ja, ich hat­te ver­stan­den! Die­ses Et­was schi­en nichts zu über­se­hen.
    Ich ging gruß­los. Der Ve­nu­sier hielt es nicht für er­for­der­lich, mich noch­mals dar­an zu er­in­nern, daß ein Ver­rat mei­nen Un­ter­gang be­deu­ten wür­de. Er sag­te nicht zwei­mal die glei­chen Din­ge. Wir hat­ten einen har­ten Geg­ner ge­fun­den.
    Han­ni­bal stand ne­ben dem Schreib­tisch und spiel­te mit mei­ner Dienst­waf­fe. Er wir­bel­te sie am Ab­zugs­bü­gel um den Fin­ger, mach­te ein un­in­ter­es­sier­tes

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