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Kodezeichen Großer Bär

Kodezeichen Großer Bär

Titel: Kodezeichen Großer Bär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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trug den Na­men LA­DY VIR­GIN.
    Schließ­lich be­auf­trag­te er einen Mann, das Päck­chen zu ho­len. Da­mit war mein Test be­en­det.
    Stan Di­fen­bag wuß­te ei­ni­ges über Ma­jor Sher­man Dol­ve­ti. Au­ßer­dem hat­te er be­wie­sen, daß man noch nicht dar­an dach­te, mich durch den Ent­zug des Gif­tes un­ter Druck zu set­zen. Sonst hät­te er es wohl nicht auf mein Ver­lan­gen hin her­bei­schaf­fen las­sen.
    Han­ni­bal schob die Hän­de in die Ho­sen­ta­schen und schau­te mich viel­sa­gend an. Wahr­schein­lich hat­te auch er plötz­lich das Ge­fühl, als wä­ren wir doch noch nicht hun­dert­pro­zen­tig ab­ge­schrie­ben. Die­se Ver­bre­cher er­wie­sen an­de­ren Leu­ten kei­ne Wohl­ta­ten! Wenn sie auf mei­nen Wunsch ein­gin­gen, woll­ten sie noch et­was von mir.
     
     

10.
     
    Un­se­re Nach­rich­ten­ver­bin­dung zum HQ war ab­ge­bro­chen. Wir konn­ten we­der sen­den noch emp­fan­gen, da sich die Sup-Ul­tra-Wel­le mit der über uns las­ten­den Was­ser­mau­er nicht ver­ein­ba­ren ließ.
    Die LA­DY VIR­GIN hat­te schät­zungs­wei­se ei­ne Be­sat­zung von hun­dertzwan­zig Mann. Selbst wenn Ge­ne­ral Re­ling an Bord ge­we­sen wä­re, hät­ten wir we­gen der ex­trem un­güns­ti­gen Sach­la­ge nichts un­ter­neh­men kön­nen.
    Wenn ein Mann be­haup­tet, er kön­ne oh­ne die plan­mä­ßi­ge An­wen­dung mas­sen­wir­ken­der Ein­satz­waf­fen mit hun­dertzwan­zig zu al­lem ent­schlos­se­nen Bur­schen fer­tig wer­den, dann lügt oder über­treibt er.
    Han­ni­bal und ich fühl­ten uns je­den­falls nicht in der La­ge, die Be­sat­zung des U-Frach­ters ein­fach zu über­wäl­ti­gen.
    Au­ßer­dem hät­te das auch nur we­nig Sinn ge­habt. Un­se­re Sehn­sucht, näm­lich die des sehr ra­schen Zu­schla­gens di­rekt nach der Lan­dung, muß­te un­er­füllt blei­ben.
    Wir wa­ren we­der ein­ge­sperrt wor­den, noch hat­te man uns Wa­chen zu­ge­teilt. Stan Di­fen­bag schi­en sehr ge­nau zu wis­sen, daß zwei Raum­pi­lo­ten an Bord ei­nes ge­tauch­ten U-Boo­tes hilflo­ser wa­ren als Säug­lin­ge in der Ba­de­wan­ne.
    So stark ge­fes­selt fühl­ten wir uns zwar noch lan­ge nicht; aber prin­zi­pi­ell hat­te Di­fen­bag mit sei­nen Über­le­gun­gen recht.
    Wir durf­ten die Of­fi­ziers­mes­se be­su­chen, mit den Män­nern spre­chen und auch sonst al­les un­ter­neh­men, was ei­nem et­was un­will­kom­me­nen Pas­sa­gier zu­stand.
    Die Ma­schi­nen­räu­me wa­ren ta­bu. Die große Zen­tra­le konn­ten wir nur mit Son­der­er­laub­nis des Wach­ha­ben­den be­tre­ten.
    Pro­fes­sor Schimp­feng, oder je­nes Et­was, das Schimp­fengs Rol­le spiel­te, schi­en sich in Luft auf­ge­löst zu ha­ben. Wir wa­ren nun seit ge­nau acht Stun­den an Bord. Das Mon­s­trum hat­te sich we­der durch einen geis­ti­gen Über­fall be­merk­bar ge­macht, noch hat­te es di­rek­ten Kon­takt zu uns auf­ge­nom­men.
    Wäh­rend der letz­ten Stun­den wa­ren wir krampf­haft be­müht ge­we­sen, un­se­re Kunst­fa­se­r­uni­for­men zu säu­bern. Wenn die Män­ner in ih­rem of­fen­sicht­lich mi­li­tä­ri­schen Drill auf den Ge­dan­ken ka­men, un­se­re TES­CO-Kom­bi­na­tio­nen in die nächs­te Wasch­trom­mel zu ste­cken, konn­te sich der U-Trans­por­ter sehr leicht in ei­ne ver­damp­fen­de Me­tall­mas­se ver­wan­deln. Das wä­re bei­na­he so schlimm ge­we­sen, als wenn man uns an­de­re Klei­dungs­stücke ge­ge­ben hät­te.
    Wir ta­ten al­so al­les, um aus­denk­ba­re Ge­fah­ren­quel­len mög­lichst recht­zei­tig aus­zu­schal­ten. Da­mit wa­ren wir am En­de un­se­rer so hoff­nungs­voll be­gon­ne­nen Ak­ti­on »Großer Bär«.
    Wo­hin das Boot fuhr, war uns völ­lig un­be­kannt. Schließ­lich konn­te ich mich nicht mit dem Un­ter­was­ser-Kurs­be­rech­ner be­fas­sen, da ich ei­gent­lich kei­ne Ah­nung ha­ben durf­te, wie ein der­art kom­pli­zier­tes Ge­bil­de über­haupt funk­tio­nier­te.
    Wir hat­ten ei­ne Stun­de ge­ruht. An­schlie­ßend hat­ten wir in der ge­räu­mi­gen Mes­se ge­ges­sen und wa­ren jetzt be­müht, mit ei­nem äu­ßerst mund­fau­len Mann ei­ne Un­ter­hal­tung zu füh­ren.
    Sein phä­no­me­na­ler Wort­schatz be­stand aus den drei

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