Kodezeichen Großer Bär
geheimsten Fernkampfjäger der Erde an Bord! Ich habe die Maschine vom TESCO-Gelände entführt. Professor Schimpfeng und wir sind ebenfalls hier. Wie können Sie so gelassen von einer möglichen Kontrolluntersuchung sprechen? Ich verstehe Sie nicht! Wir kommen in Teufels Küche.«
»Irrtum! Weder Sie noch die Maschine werden gefunden. Die LADY VIRGIN verdrängt zweiunddreißigtausend Tonnen. Was denken Sie wohl, was man in ihr alles verstecken kann?«
»Eine vierzehn Meter durchmessende Flugscheibe auch?« fragte ich zweifelnd.
Er wollte diese Frage wohl bejahen, als der Alarm kam. Stan Difenbag fuhr auf dem Absatz herum. Lautsprecher brüllten. Unterwasser-Ortungsgeräte begannen zu schrillen.
Wir wichen den plötzlich rennenden Männern aus. Hannibals Gesicht hatte sich verzerrt. Seine Hand lag da, wo er vor unserer Landung seine Waffe getragen hatte. Natürlich waren uns die Dienstpistolen abgenommen worden. Es war also eine Reflexbewegung des Kleinen.
Ich sah den grünen Punkt auf dem Bildschirm eines U-Tasters. Er arbeitete nach dem relativ langsamen elektro-akustischen Ortungsverfahren, das aber saubere Auswertungen erlaubte.
Die Infrarot-Ortung sprach ebenfalls an. Ein deutlich wärmestrahlender Körper schoß in die Winkeleinteilung des Schirms hinein.
»Dolveti, kommen Sie her«, brüllte der Kommandant zu uns herüber. Wir rannten zu ihm.
»Das ist garantiert ein Kreuzer«, sagte er hastig. »Verschwinden Sie nach unten. Tompika begleitet Sie. Fluchen Sie nicht, der Mann ist zwar stumm, aber er hat Köpfchen. Verlassen Sie sich ganz auf ihn. Der tut nur so stumpfsinnig.«
»Ich bitte mir eine Waffe aus«, entgegnete ich heftig. »Sir, wenn wir gefunden werden, riskiere ich eher ein Feuergefecht, als …«
»Reden Sie nicht lange, verschwinden Sie. Sie brauchen keine Waffe«, fuhr Difenbag auf. »Ich … Weg da aus der Aufnahmerichtung.«
Jemand riß mich zur Seite. Im gleichen Augenblick blendete der Bildschirm des Unterwasser-Sprechfunks auf. Das Gesicht eines Uniformierten erschien.
»US-Kreuzer HONDO, Kommandant Sebalds an Kommandant LADY VIRGIN. Stoppen Sie sofort zur Kontrolluntersuchung. Tauchen Sie bitte auf und erwarten Sie mein Prisenkommando, Ende.«
»Sind Sie verrückt geworden?« schrie Difenbag erregt zurück. »Ich befinde mich in freien Gewässern. Ich verbitte mir …«
Er wurde unterbrochen. Der fremde Kommandant ließ sich auf nichts ein.
»Sie werden sich später in Washington beschweren können. Ich habe meine Befehle. Tauchen Sie bitte sofort auf, oder ich eröffne das Feuer.«
Das war sehr klar und knapp. Difenbag schaltete fluchend ab. Sein Gesicht hatte sich leicht verfärbt. Dagegen lohte in mir das Feuer der Hoffnung auf.
Eine Hand umklammerte meinen Oberarm. Ich wandte ruckartig den Kopf.
»Äh?« machte Mikel Tompika, und dann rannten wir schon.
»Verhalten Sie sich ruhig«, schrie mir Difenbag nach.
Anschließend lernte ich das Innere eines großen U-Frachters kennen. Zwanzig Druckschotte und mehr mußten wir auf dem Weg nach unten durchsteigen, ehe wir an Ort und Stelle anlangten.
Zwischen Panzerrohrleitungen und Ventil-Handrädern öffnete sich eine völlig unsichtbare Stahlklappe. Wir zwängten uns hindurch und betraten einen kleinen, auf der einen Seite halbrund gewölbtem Raum, dessen trübe Beleuchtung alles und nichts verriet.
»Willkommen, meine Herren!« sagte Professor Schimpfeng beherrscht. »Nehmen Sie Platz, und hoffen Sie darauf, daß der Kommandant diese Flutzelle nicht wirklich unter Wasser setzen muß!«
In mir zitterte jeder Nerv. Die getarnte Stahlklappe glitt wieder zu. Das Monstrum war also auch schon in Sicherheit
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