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Kodezeichen Großer Bär

Kodezeichen Großer Bär

Titel: Kodezeichen Großer Bär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ge­bracht wur­de.
    Ich war­te­te, bis Di­fen­bag sei­ne Dia­gram­me zur Sei­te leg­te.
    »Ziem­lich kom­pli­ziert, nicht wahr?« sag­te ich mit ei­nem An­flug von Ach­tung. Er schi­en für je­des Lob emp­fäng­lich zu sein.
    »Es geht«, räus­per­te er sich. »Ich hal­te es mit der Tief­see, Sie mit dem Raum. Mir scheint manch­mal, als gä­be es hier un­ter mehr zu ent­de­cken, als auf all den Pla­ne­ten. Was ha­ben Sie da­von?«
    Ich hob die Schul­tern an. Was hät­te man da sa­gen sol­len? Von un­se­ren gran­dio­sen Er­fol­gen schi­en er nicht viel zu wis­sen. Mög­li­cher­wei­se war er sehr ein­sei­tig ein­ge­stellt.
    »Okay, was kann ich für Sie tun?« er­kun­dig­te er sich.
    »Wir hät­ten gern er­fah­ren, wie un­se­re Zu­kunft aus­sieht. Der Pro­fes­sor läßt sich nicht mehr bli­cken, mei­ne Ma­schi­ne ist in ir­gend­ei­nem La­de­raum ver­staut, und ich kom­me mir vor wie ein aus­ran­gier­ter Gü­ter­wa­gen auf dem Ab­stell­gleis.«
    Er lach­te er­hei­tert. Ob er das als köst­li­chen Scherz emp­fand?
    »Dar­über darf ich Sie be­ru­hi­gen. So­viel mir be­kannt ist, wer­den Sie noch drin­gend ge­braucht.«
    »We­nigs­tens et­was«, reg­te sich der Klei­ne auf. »Sa­gen Sie – wie ist das, wenn hier ir­gend­wo Was­ser rein­kommt?«
    »Dann sau­fen wir ab«, er­klär­te Di­fen­bag ge­müt­lich. »Fein, was? Meis­tens un­ter­neh­men wir aber et­was da­ge­gen.«
    Ich sah Han­ni­bal un­wil­lig an und tat, als hiel­te ich die Fra­ge für über­flüs­sig. Dann kam ich auf die Sa­che zu spre­chen, die uns ei­gent­lich zum Be­such in der Zen­tra­le ge­nö­tigt hat­te. Na­tur­ge­mäß hat­ten wir ei­ni­ge Über­le­gun­gen an­ge­stellt. Da wir nicht wuß­ten, was das Haupt­quar­tier un­ter­nom­men hat­te, wa­ren wir ge­zwun­gen, die vor­han­de­nen Grund­da­ten ei­ner rein lo­gisch fun­dier­ten Aus­wer­tung zu un­ter­zie­hen. Ich nahm an, daß Ge­ne­ral Mou­ser eben­so dach­te.
    »Hö­ren Sie, Sir, ich ha­be mir da ei­ni­ge Ge­dan­ken ge­macht, die mein Fach­ge­biet be­tref­fen«, er­klär­te ich zö­gernd.
    Die An­re­de »Sir« schi­en Di­fen­bag noch an­ge­neh­mer zu sein. Er räus­per­te sich und sah sich kurz um. Die an­de­ren Män­ner ver­zo­gen kei­ne Mie­ne.
    »Ja, und?«
    »Kurz nach mei­ner Lan­dung er­folg­te durch Sie ei­ne Flug­zeu­gor­tung. Der Au­ßen­laut­spre­cher gab es be­kannt. Sie er­in­nern sich?«
    Er nick­te. Sei­ne hel­len Au­gen ver­eng­ten sich.
    »Okay, Sir, dar­auf will ich hin­aus! Wenn ich in der Ma­schi­ne ge­ses­sen hät­te, wä­re Ihr U-Boot ga­ran­tiert auf mei­nen Tas­ter­schir­men er­schie­nen. Ich hät­te im Zeit­raum von ei­ner Mi­nu­te die Or­tung mit­samt Po­si­ti­on wei­ter­ge­ge­ben. Ich neh­me an, daß der Pi­lot der aus­ge­mach­ten Ma­schi­ne auch kein un­er­fah­re­ner Mann war. Als wir so plötz­lich un­ter Was­ser ver­schwan­den und mein vor­her ge­or­te­ter Jä­ger auf ein­mal auch nicht mehr zu fin­den war, muß je­der ver­nünf­ti­ge Mensch Ver­dacht ge­schöpft ha­ben. Ich hät­te es we­nigs­tens ge­tan. Hal­ten Sie das für stich­hal­tig?«
    Er spitz­te die Lip­pen zu ei­nem laut­lo­sen Pfiff und über­leg­te. An­schlie­ßend kam für mich die Über­ra­schung.
    »Sehr schön, daß Sie sol­che Über­le­gun­gen an­stel­len. Ich rech­ne seit ei­ni­gen Stun­den mit ei­ner Kon­troll­un­ter­su­chung durch schnel­le U-Kreu­zer der US-Na­vy. Na­tür­lich ist Ihr Ver­schwin­den auf­ge­fal­len, aber nie­mand wird mir nach­wei­sen kön­nen, daß aus­ge­rech­net ich auf der der­zei­ti­gen Po­si­ti­on ge­stan­den ha­be. Ich bin mit Höchst­fahrt auf mei­nen al­ten Kurs zu­rück­ge­lau­fen. Jetzt lie­gen wir seit drei Stun­den auf der Rou­te San Fran­zis­ko – Ce­le­bes-See. Wir ha­ben sie zu durch­que­ren, da mein Boot für Sin­ga­pur be­stimmt ist. Zu­frie­den?«
    Und wie zu­frie­den ich war! Sin­ga­pur al­so! Na­tür­lich konn­ten wir schon vor­her end­gül­tig an Land ge­setzt wer­den. Das In­sel­ge­wirr der Ce­le­bes- und Su­lu-See bot da­für hin­rei­chend Mög­lich­kei­ten.
    Trotz­dem er­klär­te ich be­stürzt:
    »Zu­frie­den, Sir? Um Him­mels wil­len, Sie ha­ben den

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